Dafür stehen prinzipiell drei Optionen zur Verfügung: das staatliche BAföG, ein Studienkredit der öffentlich-rechtlichen KfW-Bank oder eine Studienfinanzierung einer privaten Bank. Einen Sonderfall bildet ein Studium im Ausland, hier reduzieren sich die Möglichkeiten.
Die preiswerteste Variante: BAföG
Zuerst sollten Studierende prüfen, ob bei ihnen ein Anspruch auf BAföG besteht. Die staatliche Ausbildungsförderung zeichnet sich durch die besten Konditionen aus. Die eine Hälfte des Gelds gewährt der Staat als zinslosen Kredit, die andere Hälfte überweist er als nicht zurückzuzahlender Zuschuss. Allerdings erhalten nur Studierende BAföG, die bestimmte Vermögens- und Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Auch die Einkünfte der Eltern fließen in die Berechnung der Anspruchsberechtigung ein. Übertreffen Studierende diese Grenzen, erhalten sie entweder reduzierte BAföG-Zahlungen oder gar nichts. Zudem gelten weitere Beschränkungen: Die Ausbildungsförderung überweist der Staat nur während der Regelstudienzeit, beim Beginn der Erstausbildung müssen sie zusätzlich jünger als 30 Jahre sein.
Studienkredit der KfW: Mehr Anspruchsberechtigte als beim BAföG
Als Alternative kommt der KfW Studienkredit infrage. Dabei handelt es sich um einen Vollkredit, für den Zinsen anfallen. Diese liegen aber unter dem Marktniveau. Darüber hinaus profitieren Studierende von deutlich liberaleren Bedingungen als beim BAföG: Das Einkommen und das Vermögen der Antragssteller und der Eltern spielt keine Rolle. Einkommens- und vermögensunabhängig können Studierende einen monatlichen Auszahlbetrag von 100 bis 650 Euro beantragen. Auch beim Alter zeigt sich die KfW großzügiger, sie unterstützt Studierende zwischen 18 und 44 Jahre. Zusätzlich erhalten sie auch Geld, wenn sie die Regelstudienzeit überschreiten.
Auch private Banken bieten Studienkredite
In einigen Fällen helfen aber weder das BAföG noch der KfW-Studienkredit. Entweder Studierende haben auf beides keinen Anspruch oder das Geld genügt nicht. Dann sollten sie nach einem Studienkredit einer privaten Bank Ausschau halten. Mehrere Institute offerieren Studierenden spezielle Darlehen, die sich von gewöhnlichen Krediten in zwei Punkten unterscheiden: Erstens verlangen Banken meist geringere Zinsen. Zweitens fordern sie keine Sicherheiten. Stattdessen legen sie andere Maßstäbe an, die sich von Institut zu Institut unterscheiden können. Als Kriterien ziehen sie zum Beispiel die Art des gewählten Studiengangs oder Abitur-Noten heran. Interessierte sollten sich jeweils informieren. Es fragt sich zudem, welchen Typ an Kredit Banken gewähren. Manche zahlen eine fixe monatliche Summe aus, auf die steigenden Schulden berechnen sie die Zinsen. Andere stellen einen Abrufkredit zur Verfügung. Bei diesem können Studierende einen Überziehungsrahmen wie beim Dispo nutzen, die Maximalsumme liegt aber wesentlich höher. Zinsen fallen nur auf den Betrag an, den die Kreditnehmer tatsächlich verwenden. Der Vorteil liegt in der hohen Flexibilität, Studierende können jederzeit Geld abheben. Haben sie momentan finanzielle Spielräume, können sie den Abrufkredit dagegen unbeachtet lassen und sparen damit Zinsen. Wer grundsätzlich einen privaten Studienkredit abschließen möchte, sollte neben der Kreditart auch immer die Zinssätze und die Rückzahlbedingungen prüfen. Hier zeigen sich große Differenzen, das betrifft die Kosten und den geforderten Beginn sowie die Höhe der Tilgung.