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Kreative Studiengänge

Kreative Studiengänge gibt es nicht nur an allgemeinen Hochschulen, sondern auch an über 30 Kunsthochschulen, 30 Musikhochschulen, 20 Schauspiel- und acht Filmhochschulen. Allein den staatlichen Kunsthochschulen und -akademien sind rund 36.000 Studenten immatrikuliert, über 20.000 davon sind Frauen und 1/3 kommt aus dem Ausland. Der Andrang auf kreative Studiengänge ist groß: Im Bereich Design und Gestaltung kommen auf einen Studienplatz ca. 20 Bewerbungen.

Allein in Nordrhein-Westfalen liegt der Umsatz der Kreativ- und Kulturwirtschaft bei 36 Milliarden Euro pro Jahr. Trotzdem sind die Einstiegsgehälter eher niedrig: Sie liegen je nach Bereich zwischen 8.000 und 18.000 Euro pro Jahr. Wenn Du Dich für diesen Weg interessierst, solltest Du Dich gut informieren, bevor Du eine Entscheidung triffst.

Wir verraten Dir, welche Studienoptionen Du hast und stellen kreative Berufe mit Studium vor, die Dir ein gutes Gehalt bescheren.

1. Für wen sind kreative Studiengänge die richtige Wahl?

Klar, kreative Studiengänge sind was für kreative Leute – das ist die Grundvoraussetzung. Wer sich für diese Richtung entscheidet, sollte sich auf einige Szenarien einstellen bzw. weitere Eigenschaften mitbringen.

Darauf solltest Du Dich einstellen:

  • Wer sein Hobby zum Beruf macht, arbeitet keinen Tag im Leben – oder er hört nie auf zu arbeiten. Die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben können schnell verschwimmen. Das kann - je nach Sichtweise - aber auch sehr erfüllend sein.
  • Du solltest eine gewisse Flexibilität mitbringen, denn Du machst im späteren Berufsleben vielleicht nicht zu 100%, was Du Dir vorgestellt hast. Du musst unter Umständen zwischendurch Aufträge und Engagements annehmen, die Du nicht besonders toll findest.
  • Viele kreative Studiengänge bereiten auf die Kunst-, Kultur- und Medienbranche vor. Prekäre Arbeitsverhältnisse sind hier leider immer noch ein Thema. Gelder werden eingespart, Förderungen gestrichen und Einrichtungen werden geschlossen. Die Künstlersozialkasse gibt das durchschnittliche Gehalt eines Malers z.B. mit 1.000 Euro an, ein Opernsänger verdient knapp über 900 Euro. Allerdings wächst die Kritik an diesem System, und viele Menschen setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und Entlohnung ein.

2. Welcher kreative Studiengang passt zu mir?

Beliebte kreative Studiengänge

In der Liste der 20 beliebtesten Studiengänge tauchen explizit kreative Studiengänge nicht auf – weder bei den Männern noch bei den Frauen. Allerdings werden Architektur, Sprach- oder Kulturwissenschaften häufig von Menschen mit kreativer Ader gewählt. Auch Fächer wie Kunstgeschichte oder Musikpädagogik sind keine Massenstudiengänge, sondern durchaus etablierte Fachrichtungen. Sie verbinden theoretische, künstlerische und praktische Aspekte. Sie sind eine gute Alternative für kreative Studiengänge, weil sie häufig einen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt und ein gewisses Maß an Sicherheit bieten. So kannst Du als Architekt im späteren Berufsleben gut 50.000 Euro Jahresgehalt und mehr verdienen. Dafür bist Du weniger selbst künstlerisch aktiv als etwa durch ein Gestaltung-Studium, sondern beschäftigst Dich auf einer abstrakteren Ebene mit Kunst.

Studiengangsempfehlungen

Kommunikations­design (B.A.)

Standorte:

  • Berlin
  • Hamburg

Mediendesign (B.A.)

Standorte:

  • online

3D-Mediendesign & Management (B.A.)

Standorte:

  • Wiesbaden

Illustration (B.A.)

Standorte:

  • Berlin
  • Hamburg

Fotografie (B.A.)

Standorte:

  • Berlin (En)
  • Hamburg (De)

Architektur (B.A.)

Standorte:

  • Berlin
  • Hamburg
  • München
  • Stuttgart

Master Architektur und Umwelt (M.Sc.)

Standorte:

  • Online

Architektur (derzeit nicht kammerfähig) (B.A.)

Standorte:

  • online

Journalismus & Unternehmens­kommunikation (B.A.)

Standorte:

  • Berlin
  • Hamburg
  • Iserlohn

Medien- und Kommunikations­management (B.A.)

Standorte:

  • 8 Standorte

Public Relations (B.A.)

Standorte:

  • online

3. Ungewöhnliche kreative Studiengänge

Fächer wie Bildende Kunst, Schauspiel, Gestaltung oder Gesang kennt jeder. Zusätzlich gibt es über 2.000 außergewöhnliche Studiengänge im Kreativbereich, und viele davon verbinden künstlerische, wissenschaftliche und praktische Aspekte:

  • Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus verknüpft eine künstlerisch orientierte Schreibausbildung mit einem praktischen Medienkontext. Der kulturwissenschaftliche Studiengang ist mit den Schwerpunkten Bildende Kunst, Medien, Musik oder Theater wählbar.
  • Sound for Picture/Filmmusik ist spezialisierter als ein allgemeines Kompositions-Studium. Du lernst Medien- und Musiktheorie, den Umgang mit digitalen Aufnahmeprozessen und vor allem, wie Du Filme am besten in Szene setzen und Stimmungen erzeugen kannst.
  • Mediendesigninformatik verbindet künstlerische Elemente aus Kommunikations- und Gamedesign mit der praktischen Umsetzung auf der IT-Ebene. In den letzten Jahren hat sich die Software- und Game-Branche stetig gesteigert und liegt mittlerweile bei rund 3,3 Milliarden Euro jährlich.
  • Zeitbasierte Künste ist eine Studienrichtung im Bereich Plastik und soll den Studenten helfen, eine eigene künstlerische Stimme zu entwickeln. Das geschieht durch Projektarbeiten und Werkzeuge wie Performance, Video, Klang- oder Medieninstallationen. Dieser Studiengang mit digitalen Elementen ergänzt das traditionelle Sortiment an einer Kunsthochschule.

4. Der Arbeitsmarkt für Absolventen kreativer Studiengänge

Längst haben auch die Hochschulen erkannt, dass es für Absolventen aus dem Bereich kreative Studiengänge besonders schwierig ist, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. An viele Kunst- und Musikhochschulen werden inzwischen Zusatzkurse angeboten, die auf den Berufseinstieg und die Arbeit in der Szene vorbereiten. So werden nur ca. 10% der Künstler durch eine feste Galerie vertreten, 90% managen sich selbst. Die Kurse vermitteln z.B. Inhalte wie Selbstvermarktung in der Kunstszene oder wirtschaftliches Grundwissen für eine Selbstständigkeit als Musiker. Außerdem gibt es immer mehr Initiativen und Gruppen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen und Mindeststandards in der Kunst- und Kulturbranche einsetzen. Auch in vielen Großstädten gibt es Ansprechpartner und Förderstellen für junge Künstler.

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