Was verdient ein Elektroingenieur?
Wenn Du Elektroingenieur bist, hast Du Dir nicht nur einen interessanten und abwechslungsreichen Beruf ausgesucht, sondern auch einen lukrativen: Laut einer repräsentativen Online-Umfrage des Gehaltsvergleichs-Portals lohnspiegel.de bringst Du im Schnitt ein monatliches Elektroingenieur-Gehalt von 5.209 Euro brutto mit nach Hause. Rechnet man dieses Gehalt auf ein mittleres Jahresgehalt von 62.508 Euro um, verdienst Du als Elektroningenieur allerdings knapp 7 Prozent weniger als der der Durchschnitt sämtlicher Ingenieur-Fachrichtungen. Diesen beziffert der Stepstone Gehaltsreport für Fach- und Führungskräfte 2018 auf 66.958 Euro.
Ausschlag für Dein durchschnittliches Gehalt als Elektroingenieur hat nicht zuletzt die Frage, ob Du in einem tarifgebundenen Betrieb arbeitest oder nicht. Wenn ein bestimmter Tarifvertrag in Deinem Unternehmen gilt, ist Dein Arbeitgeber automatisch daran gebunden. Elektroningenieure, die in einem tarifgebundenen Unternehmen arbeiten, verdienen im Schnitt 14 Prozent mehr als ihre Kollegen bei einem nichttarifgebundenen Arbeitgeber.
Neben dem Brutto-Fixgehalt setzt sich das Elektroingenieur-Gehalt häufig noch aus weiteren Werten, so genannten variablen Gehaltsanteilen zusammen. So ist es in Deinem Beruf nicht unüblich, dass Dir technische Geräte wie ein Dienstlaptop oder ein Diensthandy zur Verfügung gestellt werden. Je nach beruflicher Position kann auch ein Dienstwagen hinzukommen. Zu den variablen Gehaltsanteilen gehören darüber hinaus auch so genannte vermögenswirksame Leistungen, mit denen Dich Dein Arbeitgeber beim Aufbau Deines Vermögens unterstützt. Variable Anteile machen im Schnitt zirka 11 Prozent von Deinem durchschnittlichen Gehalt als Elektroingenieur aus. Wenn Du einen Job mit Personalverantwortung hast, sind es sogar 25 Prozent.
Wie hoch ist das Einstiegsgehalt vom Elektroingenieur?
Dass Du mit Deiner Entscheidung für den Elektroingenieur-Beruf eine gute Wahl getroffen hast, zeigt sich bereits beim Einstiegsgehalt, das nach der Auswertung des Branchen-Portals ingenieur.de allein im Jahr 2017 um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt als Elektroingenieur von 48.100 Euro liegst Du ungefähr im Schnitt sämtlicher Fachrichtungen zusammen. Das war nicht immer so, denn gerade Elektroingenieure galten bis vor gar nicht allzu langer Zeit als Geringverdiener unter den Ingenieuren. Noch 2002 betrug das durchschnittliche Einstiegsgehalt als Elektroingenieur gerade einmal 35.050 Euro brutto im Jahr. Seitdem ist es – bis auf einen kleinen Einbruch im Jahr 2011 – kontinuierlich gewachsen.
Wenn Du noch einige Jahre an der Hochschule vor Dir hast, kannst Du ebenfalls davon ausgehen, dass sich das anfängliche Elektroingenieur-Gehalt nach Deinem Abschluss noch weiter nach oben entwickelt haben wird. Apropos Hochschule und Abschluss: Auch diese beiden Faktoren haben Einfluss auf Dein Einstiegsgehalt.
Einstiegsgehalt nach Abschluss und Hochschule
Die besten Voraussetzungen bei Gehaltsverhandlungen hast Du als Elektroingenieur heute immer noch, wenn Du einen Master-Abschluss in der Tasche hast. Doch auch beim Master kommt es darauf an, ob Du ihn an einer Fachhochschule oder einer Universität bzw. Technischen Universität erworben hast. Allerdings sind die Auswirkungen auf Dein durchschnittliches Einstiegsgehalt als Elektroningenieur nicht gerade dramatisch: Der Unterschied zwischen Uni und FH beträgt beim Master gerade einmal 2,5 Prozent.
Sehr viel größer ist die Differenz bei der Frage „Bachelor oder Master“. Mit einem Master, den Du an der Uni erworben hast, kannst Du mit einem durchschnittlich 11 Prozent höheren Einstiegsgehalt rechnen als ein Uni-Abgänger mit Bachelor. Ein FH-Master bringt durchschnittlich immerhin 8 Prozent mehr Lohn als ein FH-Bachelor. Interessant ist der Vergleich zwischen Bachelor-Absolventen an Uni und FH: Hier haben die FH-Abgänger nämlich knapp die Nase vorn, wenn die Gehaltsdifferenz auch immer noch unter 1 Prozent liegt.
Generell macht die Wahl Deiner Hochschule etwas 4,5 Prozent Unterschied beim anfänglichen Elektroingenieur-Gehalt aus. Das hört sich nicht nach besonders viel an, doch gibt es einen weiteren Grund, warum sich das Studium an einer Universität für Dich lohnen könnte: Hier kannst Du einen Doktor machen, der Dir von allen akademischen Qualifizierungen die höchsten Gehaltschancen eröffnet. Als promovierter Elektroingenieur kannst Du mit rund 23 Prozent mehr Gehalt in Deinen Beruf einsteigen als ein Uni-Absolvent ohne Doktortitel.
Einstiegsgehalt nach Branche
Mit Blick auf Dein Einstiegsgehalt solltest Du bedenken, dass Du als ausgebildeter Elektroingenieur nicht nur in der Elektrobranche einsetzbar bist, sondern dass Dir eine Vielzahl anderer Bereiche ebenfalls offensteht. Hier werden teilweise ziemlich unterschiedliche Einstiegsgehälter bezahlt, auch das solltest Du bei Deiner Berufswahl berücksichtigen. So kannst Du bspw. in den Bereichen Chemie und Pharma momentan am meisten verdienen, während Ingenieur- und Planungsbüros und das Baugewerbe die geringsten Gehälter zahlt. Wie sich die unterschiedlichen Branchen im Vergleich zum durchschnittlichen Einstiegsgehalt unterscheiden, kannst Du anhand der nachfolgenden Übersicht nachvollziehen:
- Chemie- und Pharmaindustrie: + 13 Prozent
- Fahrzeugbau: + 8 Prozent
- Elektronik / Elektrotechnik: + 3 Prozent
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Maschinen- und Anlagenbau: +
< 1 Prozent
-
Energieversorgung: -
< 1 Prozent
- Informationstechnologie: - 2,5 Prozent
- Ingenieur- und Planungsbüros: - 9 Prozent
- Baugewerbe: - 9 Prozent
Einstiegsgehalt nach Unternehmensgröße
Was Dein Einstiegsgehalt als Elektroingenieur angeht, spielt auch die Größe Deines Arbeitgebers eine entscheidende Rolle. Aussicht auf ein Einstiegsgehalt über 50.000 Euro brutto im Jahr hast Du nur in großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. Im Schnitt ist hier Dein Anfänger-Gehalt rund 13 Prozent höher als in einem Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Weniger hoch ist der Unterschied zu einem Betrieb mit bis zu 1.000 Mitarbeitern: Hier verdienst Du im Schnitt nur 5 Prozent weniger.
Welche Faktoren beeinflussen das Elektroingenieur Gehalt?
Ähnlich wie beim Einstiegsgehalt haben Faktoren wie Branche oder Betriebsgröße auch einen Einfluss auf Deine weitere Gehaltsentwicklung. Aber auch Fragen bezüglich Region, Personalverantwortung oder Geschlechtszugehörigkeit spielen eine entscheidende Rolle.
Gehalt nach Bundesland
Die unterschiedlichen wirtschaftlichen Infrastrukturen der einzelnen Bundesländer machen sich auch im Gehaltsgefüge bemerkbar und sorgen für eine deutliches Ost-West-Gefälle. Als Elektroingenieur in den so genannten neuen Bundesländern musst Du derzeit im Schnitt mit rund 1/5 weniger Elektroingenieur-Gehalt auskommen als ein Kollege in Westdeutschland. Vor allem die südlichen Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg und Bayern bieten Elektroingenieuren hervorragende Gehaltsaussichten. Nach Ergenissen der Studie von ingenieur.de bekommen Elektroingenieure in Frankfurt und dem umliegenden Rhein-Main-Gebiet derzeit die höchsten Gehälter ausbezahlt. Knapp dahinter folgen samt ihrer Metropolregionen die Großstädte Hannover, Stuttgart. Düsseldorf und München. Als weitere lukrative Standorte folgen Nürnberg, Köln und Hamburg. Im Mittelfeld des Städte-Rankings landen Bremen und Berlin – obwohl man in der Bundeshauptstadt immer noch weitaus mehr verdienen kann, als bspw. in der ostdeutschen Großstadt Dresden. Hier beträgt der Gehaltsabstand immerhin über 14 Prozent.
Als Elektroingenieur in einer Metropolregion wartet allerdings nicht nur ein höheres Gehalt auf Dich, sondern in aller Regel auch hohe Lebenshaltungskosten. Nicht nur in Großstädten selbst, sondern auch in dem von Pendlern beliebten Umland haben sich vor allem die Mietpreise gewaschen: Laut Angaben der Online-Plattform Immowelt.de musst Du bspw. in Frankfurt im Fall einer 80m-Wohnung einen durchschnittlichen Mietpreis von 12.20 Euro pro Quadratmeter ansetzen, in München sogar noch einmal 4,50 Euro mehr. In Dresden hingegen sind es gerade einmal 7 Euro, die Du für den Quadratmeter berappen musst.
Gehalt nach Branche
Je nach Branche variiert auch die Höhe Deines Elektroingenieur-Gehalts. Topbranchen, die momentan überdurchschnittliche Gehälter zahlen, findest Du ihrer Reihenfolge nach hier aufgelistet:
- Chemie- und Erdölverarbeitende Industrie
- Pharmaindustrie
- Konsumgüter/Gebrauchsgüter
- Luft- und Raumfahrt
- Fahrzeugbau/-zulieferer
- Metallindustrie
- Telekommunikation
- Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik
- Maschinen- und Anlagenbau
Ein unterdurchschnittliches Elektroingenieur-Gehalt erwartet Dich als Mitarbeiter eines Ingenieur- oder Planungsbüros oder im Baugewerbe.
Gehalt nach Unternehmensgröße
Nach Angaben des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans Böckler Stiftung ergeben sich – ähnlich wie beim Einstiegsgehalt – auch für das durchschnittliche Gehalt als Elektroingenieur deutliche Unterschiede bei der Betriebsgröße. In kleinen Unternehmen mit bis zu 100 Beschäftigten muss Du mit rund 24 Prozent weniger Elektroingenieur-Gehalt auskommen als in einem großen Betrieb, der mehr als 500 Mitarbeiter hat. Bei einer Betriebsgröße zwischen 100 und 500 Mitarbeitern beträgt der Abstand jedoch nur 11 Prozent.
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Kleine Unternehmen |
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€4.452 |
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Mittlere Unternehmen |
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€5.843 |
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Große Unternehmen |
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€6.808 |
Gehalt nach Geschlecht
Zu den weiteren Faktoren, die Dein Elektroingenieur-Gehalt bestimmen, zählt die Frage „Mann oder Frau“. Auch wenn Ingenieursberufe noch immer klassischerweise von Männern ausgeübt werden, melden sich hier immer mehr Frauen zu Wort. Auch die Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern ist weniger gering als noch vor einigen Jahren. Im Fall des Elektroingenieurs macht sich der so genannte gender pay gap nach Angaben der Hans Böckler Stiftung mit rund 7 Prozent bemerkbar. Das sind 10 Prozent weniger als das Ergebnis des Stepstone Gehaltsreports, der die allgemeine Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern in Ingenieursberufen auf rund 17 Prozent beziffert.
Im Schnitt verdienen Frauen 4.522 € pro Monat und Männer 6.177 € pro Monat. Damit verdienen Männer durchschnittlich 37% mehr als Frauen
Gehalt nach Berufserfahrung
In aller Regel kannst Du mit steigender Berufserfahrung auch kontinuierlich mehr Gehalt erwarten. Besonders deutlich wird die Entwicklung, wenn Du das Elektroingenieur-Gehalt, dass Du nach 20-jähriger Berufstätigkeit bekommst, mit Deinem Einstiegsgehalt vergleichst: Es liegt im Schnitt um fast 28 Prozent höher. Um die Veränderungen auf Deinem Konto festzustellen, musst Du allerdings gar nicht so lange warten, da Du im Schnitt bereits nach drei Jahren im Beruf schon rund 13 Prozent mehr verdienen wirst als am Anfang. Die Entwicklung des Elektroingenieur-Gehalts hat vor allem auch viel mit Deiner persönlichen Entwicklung in diesem Beruf zu tun, weshalb sich der Blick auf einzelne Aufgaben und Positionen besonders lohnt.
Gehalt nach Verantwortung und Position
Nachteilig für Deine Gehaltsentwicklung ist es vor allem, wenn Du lange Zeit auf ein und derselben beruflichen Hierarchiestufe bleibst. Die Übernahme von Personalverantwortung zahlt sich in barer Münze aus, wenn Du bspw. bedenkst, dass ein erfahrener Projektmanager rund 16 Prozent mehr verdient als ein „einfacher“ Elektroingenieur mit der selben Anzahl an Berufsjahren. Als Teamleiter kannst Du sogar mit 24 Prozent mehr rechnen und als Abteilungsleiter sogar mit 34 Prozent.
Gehälter in ähnlichen Berufen