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Passt das zu mir?
In der Ausbildung zum Technischen Produktdesigner, oder auch Technischer Zeichner, lernst Du, wie Du über Datenmodelle und Dokumentationen für Bauteile an der Entwicklung von Maschinen und Fahrzeugen mitwirkst. Wir zeigen Dir, warum es die Ausbildung so heute eigentlich gar nicht mehr gibt und warum Du für die Ausbildung ein Grundverständnis von Physik mitbringen solltest.
Wo kann ich eine Ausbildung zum Technischen Zeichner machen?
Seit dem ersten August 2011 heißt die Ausbildung nicht mehr Technischer Zeichner, sondern Technischer Produktdesigner. Der alte Name wird jedoch nach wie vor oft verwendet. Entscheidest Du Dich für den dualen Ausbildungsweg, stehen Dir zum Beispiel diese Betriebe zur Auswahl:
- Luftfahrtunternehmen
- Automobilunternehmen
- Automobilzulieferer
- Maschinenbaufirmen
- Möbelkonzerne
Du kannst die Ausbildung auch rein schulisch absolvieren. Du bist dann die gesamte Zeit an einer Berufsschule. Damit Du Dir einen Überblick über die angebotenen Ausbildungsstellen verschaffen kannst, wirf am besten einen Blick in unsere Jobbörse. Diese zeigt Dir auf einen Blick, wo Betriebe derzeit Plätze für die Ausbildung zum Technischen Zeichner anbieten.
Ausbildungsplätze in unserer Jobbörse
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Technischer Zeichner-Ausbildung?
Die Ausbildung als Technischer Zeichner gibt keine festen Voraussetzungen vor. Betriebe stellen jedoch vorwiegend Azubis mit einem Abitur oder einem Realschulabschluss ein. So hatten 2021 55 Prozent der Ausbildungsanfänger ein Abitur und 39 Prozent einen Realschulabschluss in der Tasche. Lediglich 4 Prozent schafften es mit einem Hauptschulabschluss, einen Ausbildungsplatz zu erhalten.
Neben einem ordentlichen Schulabschluss kannst Du bei Ausbildungsbetrieben vor allem mit guten Noten in diesen Fächern punkten:
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Werken / Technik: Die Ausbildung als Technischer Zeichner zeigt Dir, wie Du Zeichnungen, Pläne und schematische Darstellungen entwirfst – sowohl am Rechner als auch manuell per Hand. Gute Noten im Fach Werken oder Technik verraten daher, dass Du dafür ein Talent mitbringst.
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Mathe: Du berechnest in der Ausbildung Maßstäbe und konstruierst Parabeln und Ellipsen. Ein „gut“ oder „sehr gut“ in Mathe zeigt Ausbildungsstellen, dass Du dafür fit bist.
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Physik: Die Ausbildung als Technischer Zeichner verlangt von Dir ein grundlegendes Verständnis der Mechanik sowie von den Einsatzmöglichkeiten elektronischer Bauelemente. Bringst Du also überzeugende Noten in Physik mit, wissen Ausbildungsbetriebe, dass Du damit keine Probleme haben wirst.
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Informationstechnik: Konntest Du bereits in der Schule im Fach Informationstechnik punkten, können sich Ausbildungsstellen darauf verlassen, dass Du für die Arbeit am Computer vorbereitet bist. Denn: In der Ausbildung musst Du immer mal wieder komplexe CAD-Software einsetzen, um Konstruktionen am Rechner zu entwerfen.
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Wirtschaft: Als angehender Technischer Zeichner sitzt Du nicht nur mit Bleistift und Maus an der Entwicklung von Konstruktionen. Du kalkulierst auch die Kosten für die Entwicklung und Fertigung. Hast Du also gute Noten in Wirtschaft, wissen Unternehmen, dass sie bei Dir auf ein grundlegendes betriebswirtschaftliches Know-how setzen können.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Technischen Zeichner?
Die Ausbildung als Technischer Zeichner dauert 3,5 Jahre. Du kannst die Ausbildung verkürzen, wenn zu erwarten ist, dass Du das Ausbildungsziel eher erreichst. Dabei ist vor allem entscheidend, welche Vorkenntnisse Du mit in die Ausbildung bringst und welche Noten Du während der Ausbildung zeigst. Erfüllst Du die Ansprüche für eine Verkürzung, bist Du in der Regel bereits nach 3 Jahren mit der Ausbildung fertig.
Wie hoch ist das Gehalt in der Ausbildung?
Wie viel Du in der Ausbildung verdienst, hängt davon ab, ob Dein Betrieb einen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Ist das der Fall, richtet sich Dein Gehalt nach den aktuellen Tarifbestimmungen. Wie hoch dies liegt, ist dann von Bundesland zu Bundesland und von Branche zu Branche unterschiedlich. Hat Dein Unternehmen keinen Tarifvertrag abgeschlossen, richtet sich Dein Lohn nach Größe und Standort der Firma. Grundsätzlich gilt: Betriebe in großen Städten wie Köln, Hamburg und München zahlen Dir ein höheres Gehalt.
Im Durchschnitt kommst Du im ersten Ausbildungsjahr auf einen Lohn von 976 bis 1.097 Euro brutto im Monat. Das zweite Ausbildungsjahr bringt Dir dann zwischen 1.128 und 1.102 Euro ein. Im dritten Jahr der Ausbildung verdienst Du zwischen 1.102 und 1.199 Euro brutto im Monat. Das vierte und letzte Ausbildungsjahr bringt Dir dann zwischen 1.177 Euro und 1.264 Euro auf Dein Konto. Absolvierst Du die Ausbildung in rein schulischer Form, erhältst Du keine Vergütung.
Wie läuft die Ausbildung zum Technischen Zeichner ab?
Entscheidest Du Dich für den dualen Ausbildungsweg, leistest Du einen Teil an einer Berufsschule und den anderen Teil in einem Unternehmen ab. Dabei eignest Du Dir in der Berufsschule alle relevanten Inhalte rund um Konstruktionen, Fertigungsverfahren und elektronische Systeme an. Den praktischen Teil der Ausbildung leistest Du zum Beispiel in einem Betrieb in der Automobilindustrie oder der Möbelindustrie ab. Hier bringst Du Deine Kenntnisse in realen Projekten zum Einsatz und kannst so erste Arbeitserfahrung sammeln. Du kannst die Ausbildung zum Technischen Zeichner auch in rein schulischer Form absolvieren. Du bist dann die gesamten 3,5 Jahre an einer Berufsschule.
Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres legst Du Deine Zwischenprüfung ab. In maximal 7 Stunden fertigst Du hierbei 3 technische Unterlagen an und beantwortest Fragen, die sich darauf beziehen. Nach 3,5 Jahren wartet dann die Abschlussprüfung auf Dich. Diese dauert höchstens 3 Stunden, in denen Du 3 Prüfungsaufgaben absolvierst und bis zu einer Stunde lang Fragen in den Fächern Wirtschafts- und Sozialkunde schriftlich beantwortest.
Welche Inhalte hat die Ausbildung?
Die Ausbildung zum Technischen Zeichner gibt Dir zwei Schwerpunkte zur Auswahl. Fällt Deine Wahl dabei auf den Schwerpunkt „Technische Systemplanung“, widmest Du Dich in der Berufsschule vor allem den Fachgebieten Maschinenbau, elektrotechnische Systeme und Versorgungs- und Ausrüstungstechnik. Entscheidest Du Dich für den Schwerpunkt „Technisches Produktdesign“, stehen Datenmodelle, Werkstoffe, Montagetechniken und Anlagekonstruktionen auf Deinem Stundenplan. Unabhängig vom Schwerpunkt belegst Du auch die Fächer Mathe, Technik, Physik und Materialkunde.
In den praktischen Phasen der Ausbildung als Technischer Zeichner lernst Du zum Beispiel, wie Du
- am Computer Konstruktionen entwirfst,
- Werkstoffeigenschaften prüfst,
- technische Dokumentationen erstellst und diese anwendest,
- Fertigungsverfahren und Montagetechniken unterscheidest,
- Produkte entwickelst und
- Materialbedarf berechnest.
Wie sieht der Karrierepfad nach der Ausbildung zum Technischen Zeichner aus?
Hast Du die Ausbildung als Technischer Zeichner erfolgreich abgeschlossen, arbeitest Du in der Regel in Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen von Industriekonzernen. Das können beispielsweise Möbelproduzenten oder Maschinenbaubetriebe sein. Grundsätzlich stehen Deine Berufschancen mit diesem Abschluss gut. So bewerben sich zum Beispiel in Hessen und Niedersachen nur 2 Bewerber auf eine ausgeschriebene Stelle. In Bayern und Baden-Württemberg liegt dieser Wert sogar nur bei 1,5 Bewerbern. Nur in Berlin musst Du mit ordentlich Konkurrenz rechnen. Dort bewerben sich 6,7 Absolventen auf eine Stelle. Das hat die Agentur für Arbeit herausgefunden.
Um Dich weiter zu qualifizieren, kannst Du zum Beispiel diese Fortbildungen absolvieren:
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Staatlich geprüfter Techniker/ Gestalter: Du kannst nach der Ausbildung als Technischer Zeichner eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker oder Gestalter machen. Dafür musst Du mindestens 5 Jahre Berufserfahrung in Deinem Feld aufweisen. Gehst Du die Fortbildung in Vollzeit an, hast Du diese nach 2 Jahren in der Tasche. In Teilzeit dauert sie 4 Jahre.
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Techniker Maschinentechnik (Konstruktion): Willst Du Aufgaben mit Leitungsfunktion übernehmen, kann eine Fortbildung zum Techniker im Bereich Maschinentechnik mit Schwerpunkt Konstruktion für Dich das Richtige sein. Hier lernst Du im Detail, Produkte zu entwickeln und umzusetzen. Die Ausbildungszeit liegt bei 2 Jahren.
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Geprüfter Konstrukteur: Um Deine Kenntnisse im Bereich Konstruktion zu vertiefen, macht eine Fortbildung zum geprüften Konstrukteur bei der IHK Sinn. Sie ermöglicht Dir, Aufgaben eigenverantwortlich zu übernehmen.
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Studium: Hast Du ein Abitur oder Fachabitur in der Tasche, kannst Du im Anschluss an Deine Ausbildung als Technischer Zeichner ein Studium beginnen. Bist Du nicht nur Technischer Zeichner, sondern auch staatlich geprüfter Techniker, nehmen Dich Fachhochschulen in der Regel auch ohne Abitur auf. Für das Studium kommen vor allem Fächer wie Konstruktionstechnik oder Maschinenbau infrage.
Passt eine Ausbildung zum Technischen Zeichner zu mir?
Damit Du nicht nur erfolgreich, sondern auch mit viel Spaß durch die Ausbildung gehst, solltest Du diese Interessen und Fähigkeiten mitbringen:
Hohe Konzentrationsfähigkeit
Du fertigst in der Ausbildung als Technischer Zeichner sowohl manuell als auch am Computer Zeichnungen an. Dafür benötigst Du eine hohe Konzentration über längere Zeiträume. Nur so kannst Du Arbeitsaufträge termingemäß und den Anforderungen entsprechend erledigen.
Zeichnerische Fähigkeiten
Die Zeichnungen, die Du in der Ausbildung anfertigst, müssen in der Regel technische Details von Anlagen und Maschinen korrekt darstellen. Du solltest daher grundlegende zeichnerische Fähigkeiten mitbringen.
Räumliches Vorstellungsvermögen
Die Ausbildung als Technischer Zeichner verlangt von Dir, Maschinen- und Antriebselemente dreidimensional darzustellen und hydraulische und elektrische Daten zu berechnen. Dafür benötigst Du räumliches Vorstellungsvermögen.
Teamfähigkeit
Bereits in der Ausbildung zum Technischen Zeichner arbeitest Du in der Regel nie allein an einem Projekt. Zusammen mit Ingenieuren und den Auftraggebern setzt Du die Anforderungen um. Dafür solltest Du über eine ausgeprägte Teamfähigkeit verfügen.
Technisches Verständnis
Damit Du die Funktionsweise von Maschinen- und Anlagenkomponenten verstehen kannst, solltest Du ein grundlegendes technisches Verständnis für die Ausbildung als technischer Zeichner mitbringen.
Du musst diese Fähigkeiten nicht von Anfang der Ausbildung in aller Gänze beherrschen. Es reicht, wenn Du Dich von Ausbildungsjahr zu Ausbildungsjahr steigerst und so mit Abschluss ein Experte auf allen Gebieten bist.