Ein MBA-Studium kann ein echter Karriereturbo sein - wenn Du den richtigen wählst. Wir sagen Dir, für wen sich ein MBA wirklich lohnt und welche Ziele Du mit dem Elite-Abschluss erreichen kannst.
Was ist ein MBA?
Der Master of Business Administration (MBA) ist ein weiterführendes Studium, das eine generalistische Management-Ausbildung vermittelt. Er baut normalerweise auf einem ersten Studienabschluss auf, etwa einem Bachelor oder Master. Zugleich ist der MBA auch der akademische Grad, den man durch ein solches Studium erwirbt.
Wo finde ich MBA-Studiengänge?
Mittlerweile gibt es in Deutschland rund 300 MBA-Studiengänge mit teils sehr unterschiedlichen Schwerpunkten. Den passenden Studiengang zu finden kommt da oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich!
Fehlt auch Dir noch der Durchblick? Dann nutze doch unsere praktische Studiengangssuche!
Top 4 Studiengänge
Welche Studiengänge schließen mit dem Master of Business Administration (MBA) ab?
Grob gesagt hast Du die Wahl zwischen allgemeinen und spezialisierten MBA-Programmen.
Allgemeine MBA-Studiengänge
Der "klassische" Master of Business Administration ist als allgemeines Management-Studium angelegt.
Solche Studiengänge richten sich in erster Linie an Personen, die ein nicht-betriebswirtschaftliches Erststudium absolviert haben und nun eine gezielte BWL-Ausbildung draufsatteln wollen.
Allgemeine MBA-Programme findest Du unter Bezeichnungen wie:
- General Management
- International Management
- Change Management
- Entrepreneurship
Eine weitere Spielart des allgemeinen MBA-Studiums ist der Executive Master of Business Administration (EMBA). Er richtet sich an erfahrene Führungskräfte, die das Basishandwerk im Management bereits beherrschen.
Spezialisierte MBA-Studiengänge
Eine eher neuere Entwicklung sind Studiengänge, die auf ganz bestimmte Branchen oder Fachbereiche fokussieren. Sie eignen sich etwa für ausgebildete Betriebswirte, die Zusatzqualifikationen erwerben oder ihre Karriere in eine neue Richtung lenken wollen. Spezialisierte MBA-Programme können beispielsweise folgende Schwerpunkte haben:
- Business Law / Wirtschaftsrecht
- Taxation / Steuerlehre
- Controlling
- Marketing
- Sales / Vertrieb
- Human Resources / Personalmanagement
- Financial Management / Finanzmanagement
- Health Management / Gesundheitsmanagement
- Engineering / Wirtschaftsingenieurwesen
Welche Voraussetzungen brauche ich für den MBA?
Die meisten Hochschulen verlangen von Bewerbern Folgendes:
- Erster Studienabschluss: Der Master of Business Administration baut normalerweise auf einem Master-, Magister- oder Diplom-Abschluss auf, manchmal reicht auch der Bachelor. Diese Regel ist aber nicht in Stein gemeißelt: Manche Hochschulen nehmen auch Bewerber ohne Studienabschluss, verlangen dafür aber mehr Berufserfahrung.
- Berufserfahrung: Mindestens 1 bis 3 Jahre Praxiserfahrung solltest Du mitbringen. Manchmal sind es sogar 5 bis 6 Jahre, vor allem bei EMBA-Programmen.
- Sprachzertifikate: Die meisten Studiengänge werden teils oder ganz auf Englisch abgehalten. Du brauchst daher ausgezeichnete Englisch-Kenntnisse, die Du durch anerkannte Sprachtests wie den TOEFL oder IELTS nachweisen musst.
- Bestehen eines Aufnahmetests: Sehr häufig filtern Hochschulen ihre Bewerber durch spezielle Aufnahmetests. Verbreitet ist etwa der GMAT (Graduate Management Admission Test), der unter anderem Deine logisch-analytischen Fähigkeiten überprüft.
- Motivationsschreiben: Du solltest der Hochschule überzeugende Argumente liefern, warum gerade Du der richtige Kandidat für ein MBA-Studium bist.
- Empfehlungsschreiben: Zusätzlich können Empfehlungsschreiben von (ehemaligen) Arbeitgebern oder Uni-Professoren erforderlich sein.
Wie ist der Master of Business Administration aufgebaut?
Dauer und Zeitmodelle
MBA-Studiengänge umfassen in der Regel 60 - 120 ECTS-Punkte, dafür solltest Du rund 2 Jahre einplanen. Die Dauer hängt natürlich auch davon ab, für welches Zeitmodell Du Dich entscheidest: Vollzeit-Programme kannst Du oft schon innerhalb eines Jahres abschließen, musst dafür aber Deinen Job ruhen lassen. Berufsbegleitend kann das Studium 4, häufig sogar bis zu 8 Jahre in Anspruch nehmen. Solche Teilzeit-Studiengänge basieren meist auf Blockunterricht an den Wochenenden, manchmal hast Du auch eine Woche pro Monat geballten Unterricht. Eine weitere Option sind Fernstudien, hier brauchst Du rund 2 bis 3 Jahre bis zum Abschluss.
Ablauf und Inhalte
Das typische MBA-Studium setzt sich aus [strong]Pflichtfächern, Wahlkursen und Praktika oder Auslandsphasen[/strong] zusammen. In einem generalistischen Studiengang entsprechen die Pflichtfächer den klassischen Inhalten eines BWL-Studiums, sie werden in Vorlesungen und Seminaren vor allem in der ersten Phase des Studiums vermittelt. Am Lehrplan stehen Fächer wie:
- Allgemeine Betriebs- und Volkswirtschaftslehre
- Finance & Accounting
- Controlling
- Marketing
- Leadership
- Entrepreneurship
Durch Wahlfächer kannst Du Deinem Studium ein individuelles Profil geben. Diese Fächer dominieren in der zweiten Hälfte des Studiums. Hier ein paar mögliche Beispiele aus einem allgemeinen MBA-Studiengang:
- International Trade Law
- Database Management
- E-Business and Enterprise Computing
- Motivation and Reward Systems
- Human Judgment and Decision Making
- Risk Management
Der Unterricht ist in der Regel stark praxisbezogen und interaktiv, Frontalunterricht bildet eher die Ausnahme. Häufig wirst Du in Gruppenarbeiten konkrete Fallbeispiele lösen oder Dich an Diskussionsrunden beteiligen - das soll zugleich Deine Kommunikations- und Teamfähigkeit schulen. In MBA-Studien lernst Du nicht nur von Deinen Dozenten, sondern auch von den praktischen Erfahrungen der anderen Teilnehmer!
Sehr viele Studiengänge sind international orientiert. Die Hochschulen verfügen oft über ein weltweites Netzwerk an Partnerschulen oder -unternehmen und können Dir so ein Auslandssemester oder -praktikum ermöglichen. Oft sind solche Auslandsphasen sogar fix im Studienplan verankert. Oder Du hast eine verpflichtende Praxis- oder Projektphase in einem heimischen Unternehmen zu absolvieren.
Abschluss
Ähnlich wie im Masterstudium fertigst Du im letzten Semester des MBA-Studiums eine [strong]Masterarbeit[/strong] an. Ihr Thema ist in den meisten Fällen aus der Praxis gegriffen, beispielsweise kann es sich um die Entwicklung eines Business Plans oder eines Marketing-Konzepts handeln. Nachdem Du alle Kurse erfolgreich abgeschlossen und die Masterarbeit vor einer Kommission verteidigt hast, darfst Du den begehrten MBA-Titel tragen.
Für wen ist der MBA geeignet?
Generell gilt: Der Master of Business Administration soll Deine Management- und Führungskompetenzen stärken oder ausbauen. Wirklich sinnvoll ist der postgraduale Abschluss daher für folgende Zielgruppen:
- Aufsteiger: Du hast ein nicht-betriebswirtschaftliches Studium wie Jura, Medizin, Informatik, Ingenieurswesen oder Psychologie absolviert und siehst Deine Zukunft in der Chefetage? Dann bringt Dir ein MBA-Studium die nötigen Fähigkeiten und ist ein gutes Argument, um künftige Arbeitgeber zu überzeugen. Auch für Geistes- oder Sozialwissenschaftler, die in der Wirtschaft Fuß fassen wollen, ist der MBA eine interessante Alternative zu einem fachgleichen Aufbaustudium.
- Umsteiger: Du hast schon einen wirtschaftlichen Abschluss und willst Dich neu positionieren oder Deine Karriere in eine ganz bestimmte Richtung lenken? Dann kann Dir ein spezialisierter Master of Business Administration die nötige Expertise verschaffen.
- Praktiker: Du stehst schon einige Zeit als Führungskraft an der Spitze, doch der entsprechende akademische Abschluss fehlt Dir? Durch einen Master of Business Administration kannst Du Deinen Experten-Status auch formal untermauern.
Lohnt sich der MBA?
Die postgraduale Management-Ausbildung ist sinnvoll für Dich, wenn Du [strong]folgende Ziele erreichen[/strong] willst:
- Aufstiegs- und Karrierechancen erhöhen: Vor allem dort, wo viele Bewerber um rare Jobs kämpfen, kann Dir der zusätzliche Titel einen echten Vorteil verschaffen - so zum Beispiel bei hochkarätigen Unternehmensberatungen, Banken oder Finanz-Gesellschaften.
- Gehalt aufbessern: Meist schlägt sich der Aufstieg auf der Karriereleiter auch auf dem Gehaltszettel nieder.
- Sozial- und Führungskompetenzen ausbauen: In einem Jura-, Technik- oder Medizin-Studium lernt man vieles - aber nicht, wie man Mitarbeiter führt, motiviert und fördert. Diese Lücke kannst Du als angehende Führungskraft durch ein MBA-Studium schließen.
- Berufliche Netzwerke knüpfen oder erweitern: Nicht nur das im Studium erworbene Wissen bringt Dich weiter. Auch die Kontakte, die Du dort zu Kommilitonen und Dozenten knüpfst, können Dir später die eine oder andere Tür öffnen.
- Internationale Erfahrungen sammeln: Dir fehlt noch ein Auslandsaufenthalt in Deinem Lebenslauf? Dann ist ein international orientierter Studiengang eine perfekte Gelegenheit, um ihn nachzuholen.
Du solltest aber auch bedenken, dass es den Master of Business Administration nicht umsonst gibt. Das Studium bringt auch mögliche [strong]Nachteile und Belastungen[/strong] mit sich:
- Hohe Kosten: Ein Master of Business Administration kostet Dich im Schnitt 17.000 Euro. Du solltest Dir also gut überlegen, ob sich die Investition lohnt.
- Zeitaufwand: Falls Du Deine Karriere nicht unterbrechen willst, musst Du für einige Jahre Deinen Job neben dem Studium schaukeln. Prüfe daher gut, ob Du die nötigen Zeit- und Energiereserven mitbringst.
- Keine Erfolgsgarantie: Du machst durch den Master of Business Administration nicht automatisch Karriere! Er bringt Dir nur dann etwas, wenn er sich stimmig in Deinen Lebenslauf einfügt.
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