Was ist ein Rettungssanitäter?
Ein Rettungssanitäter oder eine Rettungssanitäterin ist eine Person für den Rettungsdienst, die in den Grundlagen der Notfallmedizin ausgebildet ist und Techniken der Rettung von verletzten oder erkrankten Personen beherrscht.
Was macht ein Rettungssanitäter?
Als Rettungssanitäter oder Rettungssanitäterin ist Deine Aufgabe Notfallsanitätern oder Rettungsassistenten bei Notfällen zu assistieren. Außerdem bist Du während der Rettungsdiensteinsätze ein Teil der Besatzung des Rettungswagens oder Notarztwagens. Weiterhin machst Du als eine Deiner Rettungssanitäter-Aufgaben sogenannte qualifizierte Krankentransporte. Das heißt, Du begleitest Menschen, die krank, aber kein Notfall sind im Rettungswagen. Als Rettungssanitäter gibst Du vor allem Hilfestellung und hast beschränkte Befugnisse. Deine Aufgaben sind unter anderem:
- Überwachung der Vitalfunktionen
- Dokumentation des Einsatzes
- Blutungen stillen
- Desinfizieren
- Angehörige beruhigen und betreuen
- Herstellung der Transportfähigkeit des Patienten
Wie wird man Rettungssanitäter?
Rettungssanitäter oder Rettungssanitäterin ist nicht zu verwechseln mit den Berufen Notfallsanitäter oder Rettungsassistent. Dies sind anerkannte Ausbildungsberufe. Rettungssanitäter ist das nicht. Dennoch gibt es natürlich Möglichkeiten für eine Rettungssanitäter-Ausbildung. Folgende Schritte musst Du absolvieren, um Rettungssanitäter zu werden:
Voraussetzung
Du willst also Rettungssanitäter werden? In den meisten Bundesländern ist die Ausbildung beim Rettungsdienst gesetzlich geregelt nach den „Grundsätzen zur Ausbildung des Personals im Rettungsdienst“. Um für eine Rettungssanitäter-Ausbildung in Frage zu kommen, benötigst Du mindestens einen Hauptschulabschluss. Außerdem gibt es eine Altersbeschränkung. Du musst für eine Aufnahme zur Rettungssanitäter-Ausbildung mindestens 17 Jahre, in einigen Fällen sogar 18 Jahre, alt sein. Weitere Voraussetzungen für eine Rettungssanitäter-Ausbildung sind ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis, ein abgeschlossener Erste-Hilfe-Kurs und Du musst Blut sehen können, ohne Probleme zu kriegen – eine Voraussetzung, die viele unterschätzen oder nicht auf dem Schirm haben.
Ausbildung
Typischerweise findet eine Rettungssanitäter-Ausbildung direkt bei Hilfsorganisationen oder privaten Rettungsdienstschulen statt. Die Ausbildungsdauer Deiner Rettungssanitäter-Ausbildung variiert je nach Bundesland, beträgt aber mindestens drei Monate. Sie umfasst mindestens 520 Stunden, die in eine theoretisch-schulische Ausbildung, ein klinisches Praktikum und ein Rettungsdienstpraktikum geteilt sind. Im theoretischen Bereich lernst Du in Deiner Rettungssanitäter-Ausbildung aus folgenden Bereichen:
- Notfallkenntnisse Anatomie, Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie, Notfallmedizin, Pädiatrie
- Notfallkenntnisse und -techniken aus der Psychiatrie
- Technik für Rettungsdienste
- Recht für Rettungsdienste
- Patientenüberwachung
- Assistenz bei Intubation, Notfällen, Wiederbelebungsmaßnahmen
- Hygiene und Einsatzdokumentation
Im praktischen Bereich bekommst Du im klinischen Praktikum die Möglichkeit selbst Hand anzulegen und zu assistieren, zum Beispiel bei Intubationen. Das darauf folgende Rettungsdienstpraktikum gibt Dir den vollen Einblick in Deine Arbeitsrealität nach Deiner Rettungssanitäter-Ausbildung.
Während Deiner Ausbildung zum Sanitäter bzw. Deiner Ausbildung zur Rettungssanitäterin erhältst Du keine Ausbildungsvergütung.
Prüfung
Am Ende Deiner Sanitäterausbildung gibt es einen Abschlusslehrgang mit einer abschließenden Prüfung, die aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil besteht. Hast Du diese bestanden, endet Deine Ausbildung als Rettungssanitäter und Du bist offiziell Rettungssanitäter.
Ausbildungsplätze
Wo arbeitet ein Rettungssanitäter?
Nach Deiner Ausbildung als Rettungssanitäter arbeitest Du meist bei Rettungsdiensten. Die können von folgenden Trägern organisiert werden:
- privatwirtschaftliche Rettungsdienste
- religiöse Trägervereine
- Arbeitgeber im öffentlichen Dienst
Darüber hinaus kannst Du auch Anstellung bei städtischen Feuerwehren und bei Katastrophenhilfswerken, Wasserrettungs- und Bergungsdiensten arbeiten.
Der Unterschied dieser drei Arten des Rettungsdienstes ist für Dich als Rettungssanitäter vor allem in der Bezahlung zu finden.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Nach Deiner Rettungssanitäter-Ausbildung arbeitest Du beim Rettungsdienst und bist Teil der Besatzung eines Rettungswagens oder Notarztwagens. Du darfst den Wagen selbst nur fahren, wenn Du einen Führerschein, sowie eine Erlaubnis zur Personenbeförderung hast. Ansonsten sitzt Du hinten beim Patienten auf Deinem eigenen Platz. Manchmal hast Du beispielsweise bei Großveranstaltungen auch Zelte oder extra dafür eingerichtete Räume, in denen Du Deinen Dienst am Patienten machst. Du hast aber auch in der Rettungsstelle einen Ort, an dem Du Deine organisatorischen Arbeiten, wie zum Beispiel das Schreiben von Dokumenten, verrichten kannst.
Dein Arbeitsplatz als Rettungssanitäter ist zumeist ein Rettungswagen, in dem Du Teil der Besatzung bist.
Was verdient ein Rettungssanitäter?
Nach Deiner Ausbildung zum Rettungssanitäter kannst Du mit einem Einstiegsgehalt von 2.800 Euro brutto im Monat rechnen. Dazu kommen zum Teil noch Zuschläge für Nacht- und Wochenenddienste. Die genaue Höhe Deines Einkommens bestimmen die Art Deines Arbeitgebers und Dein Standort. Privatwirtschaftliche und religiöse Unternehmen bestimmen ihre Tarife selbst, im öffentlichen Dienst wirst Du nach Tarif entgolten. Nach ein paar Jahren Berufserfahrung erhöht sich Dein Gehalt auf ca. 3.200 Euro brutto im Monat.
Wo finde ich einen Job als Rettungssanitäter?
Wie sind die Berufsaussichten für Rettungssanitäter?
Deine Berufsaussichten nach Deiner Sanitäterausbildung sind sehr gut. Laut den Statistiken der Agentur für Arbeit kommen gerade einmal 0,5 Bewerber auf eine ausgeschriebene Stelle. Es herrscht also ein regelrechter Mangel.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Durch Deine Sanitäter-Ausbildung bist Du Rettungssanitäter geworden. Bleiben darfst Du es aber nur, wenn Du jedes Jahr rund 30 Stunden Fortbildungen machst. Um auch nach Deiner Sanitäter-Ausbildung Deine Karriere weiter auszubauen, kannst Du diverse Spezialisierungen machen, die Deine Kompetenzen und Rettungssanitäter-Aufgaben noch weiter ausbauen. Hier hast Du diverse Weiterbildungsmöglichkeiten. Diese sind:
- Ausbilder für Erste Hilfe und lebensrettende Sofortmaßnahmen
- Ausbildung zum Rettungsassistenten
- Weiterbildung zum Lehrrettungsassistenten
- Einsatzleiter Rettungsdienst
- Rettungswachenleiter
- Fachberater für Krisenintervention und Notfallnachsorge
Wenn Du noch höher hinaus willst, kannst Du auch folgende Studiengänge belegen, vorausgesetzt Du erfüllst die Aufnahmebedingungen:
- Rescue Engineering
- Sicherheit und Gefahrenabwehr
- MBA für Sozialmanagement
- Emergency Health Services Management
- Humanmedizin
Passt der Beruf Rettungssanitäter zu mir?
Um Sanitäter zu werden und erfolgreich zu sein, benötigst Du einige Voraussetzungen, die Du mitbringen musst oder Dir während Deiner Ausbildung zum Sanitäter aneignen musst. Diese Voraussetzungen sind: