Ein Minikredit kann in bestimmten Situationen Dein Retter in der Not sein: Wenn plötzlich der Kühlschrank streikt. Wenn Dein Auto beim TÜV durchrasselt. Oder wenn Du dringend Geld für die Strom-Nachzahlung brauchst, aber das nächste Gehalt noch auf sich warten lässt. Wir sagen Dir, wo Du einen günstigen Minikredit beantragen kannst und wie Du Dich dabei vor Kredithaien schützt.
Was ist ein Minikredit?
Unter einem Minikredit versteht man ein Darlehen über eine vergleichsweise geringe Kreditsumme von ca. 50 bis 1.000 EUR. Die meisten Minikredite sind zugleich Sofortkredite: Du hast das Geld oft schon innerhalb von 24 Stunden auf dem Konto. Die Zinsen können etwas höher sein als bei einem herkömmlichen Kredit. Dafür sind die Banken bei der Vergabe von Minikrediten weniger streng. Auch Studenten, Arbeitslose oder Menschen mit niedrigem Einkommen können über einen Kleinkredit sofort Geld bekommen. Einen Minikredit ohne Schufa-Abfrage gibt es im Normalfall aber nicht.
Wo bekomme ich einen Minikredit?
Minikredite werden meist nicht von herkömmlichen Hausbanken vergeben, sondern von spezialisierten Anbietern, die ihr Geschäft oft online betreiben. Über den Online-Vergleichsrechner kannst Du Dir rasch einen Überblick verschaffen, wo Du einen Minikredit bekommst und welche Bank Dir die besten Konditionen bietet. Auch wenn Du die Finanzspritze sehr dringend brauchst: Achte unbedingt auf die genauen Zinssätze und Gebühren, damit Du das schnelle Geld am Ende nicht teuer bezahlst!
Wie beantrage ich einen Minikredit?
Anders als herkömmliche Bankkredite kannst Du einen Minikredit sehr rasch und unbürokratisch beantragen. So funktioniert es:
Schritt 1: Kreditsumme und Laufzeit festlegen
Prüfe zuerst, wieviel Geld Du wirklich brauchst und bis wann Du es zurückzahlen kannst. Da die Zinsen mit der Kreditsumme und der Laufzeit ansteigen, solltest Du Dich auf das Nötigste beschränken.
Schritt 2: Anbieter vergleichen
Der Online-Vergleichsrechner ermittelt nun die günstigsten Angebote. Informiere Dich unbedingt auch direkt beim Kreditgeber über die genauen Konditionen! Personen mit schlechter Bonität (d.h. mit negativen Schufa-Einträgen) zahlen bei manchen Anbietern einen höheren Zinssatz.
Schritt 3: Online-Kreditanfrage stellen
Einen Minikredit mit Sofortauszahlung kannst Du innerhalb von 10 Minuten online beantragen. Auf der Webseite der Bank gibst Du in einem Online-Formular Deine persönlichen Daten ein und beantwortest ein paar Fragen zu Deiner finanziellen Situation. Anschließend stellst Du eine Kredit-Konditionsanfrage. Die ist übrigens Schufa-neutral und daher völlig risikolos!
Schritt 4: Kreditzusage abwarten
Der Kreditanbieter prüft nun Deinen Antrag, denn auch ein Minikredit wird nicht ohne Schufa-Abfrage bzw. Bonitätsprüfung gewährt. Bei den meisten Anbietern erfolgt das völlig automatisch und dauert daher nur wenige Minuten! Sobald Du die Kreditzusage hast, kannst Du den Kleinkredit sofort online beantragen.
Schritt 5: Identität nachweisen
Dazu musst Du Dich im nächsten Schritt gegenüber der Bank legitimieren, d.h. Deine Identität nachweisen. Damit das Ganze nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, bieten Dir Online-Banken meist ein Videoident-Verfahren an. Du kannst Dich bequem von zu Hause aus legitimieren und musst nicht erst zu einer Bankfiliale laufen. Dazu brauchst Du nur ein Handy oder ein Notebook mit Webcam sowie Deinen Personalausweis.
Schritt 6: Kreditvertrag online abschließen
Um den Kreditvertrag online abzuschließen, ist meistens noch eine digitale Signatur erforderlich - das heißt, Du unterschreibst direkt am Bildschirm. Einige Anbieter verlangen von Dir zusätzliche Belege wie eingescannte Gehaltszettel oder Kontoauszüge, andere verzichten darauf.
Schritt 7: Auszahlung aufs Konto erhalten
Ist alles in Ordnung, dann wird Dir der Kreditbetrag rasch auf Dein Konto überwiesen. Je nach Anbieter dauert das in der Standard-Variante rund 3 bis 7 Werktage. Wenn Du das Geld noch schneller brauchst, bieten Dir viele Banken einen 24-Stunden-Expressservice an. Dafür zahlst Du allerdings eine zusätzliche Gebühr.
Unter welchen Voraussetzungen bekomme ich einen Minikredit?
Bei einem Kredit über einen Kleinbetrag sind die Banken weniger streng als bei einem Darlehen über 20.000 EUR. Trotzdem musst Du für einen Minikredit ein paar Mindest-Voraussetzungen erfüllen.
Volljährigkeit
Eine unbedingte Voraussetzung ist, dass Du über 18 Jahre alt bist. An Minderjährige dürfen Banken keine Kredite vergeben.
Wohnsitz in Deutschland
Normalerweise musst Du Deinen Wohnsitz in Deutschland haben. Nicht jede Bank verlangt, dass Du auch die deutsche Staatsbürgerschaft hast.
Deutsches Girokonto
Ein Girokonto bei einer deutschen Bank wird im Regelfall vorausgesetzt. Natürlich darf es sich dabei um eine Online-Bank handeln.
Regelmäßiges Einkommen
Die meisten Kreditgeber verlangen für einen Minikredit ein regelmäßiges Einkommen von mindestens 500 bis 700 EUR monatlich. Bei herkömmlichen Ratenkrediten liegt diese Schwelle wesentlich höher! Es ist völlig egal, ob es sich dabei um einen Arbeitslohn, eine Rente, Arbeitslosengeld oder BAföG-Zahlungen handelt. Wichtig ist nur, dass Du überhaupt Geldeingänge auf Deinem Konto hast.
Bonitätsprüfung
Einen Minikredit ohne Schufa-Abfrage oder irgendeine Art von Bonitätsprüfung gibt es bei seriösen Anbietern leider nicht! Denn die Bank muss sich davon überzeugen, dass Du den Kredit zurückzahlen kannst. Bei einem Kleinkredit über 500 EUR sind die Anforderungen aber bei Weitem nicht so hoch wie bei normalen Bankkrediten. Die meisten Banken vergeben einen Minikredit selbst dann, wenn Du den einen oder anderen negativen Schufa-Eintrag hast. Es kann aber sein, dass Du dann höhere Zinsen zahlst.
Keine Chance auf einen Minikredit hast Du, wenn
- ein Privat-Insolvenzverfahren eröffnet wurde
- Zwangsvollstreckungsmaßnahmen gegen Dich eingeleitet wurden
- eine eidesstattliche Versicherung vorliegt
- ein Haftbefehl gegen Dich vorliegt
Sei vorsichtig, wenn im Internet mit einem "Minikredit ohne Schufa-Abfrage" geworben wird! Oft stecken dahinter zwielichtige Anbieter, die Dir Wucher-Zinsen abknöpfen. Seriöse Geldinstitute vergeben keinen Minikredit ohne Schufa-Abfrage bzw. Bonitätsprüfung, einzelne negative Einträge sind aber normalerweise kein Problem.
Zu welchen Konditionen werden Minikredite vergeben?
Kredithöhe
Minikredite werden oft schon ab 50 EUR vergeben. Die maximale Kredithöhe liegt für Neukunden je nach Anbieter bei 1.000 EUR. Einige Banken erhöhen diese Summe auf 2.000 bis 3.000 EUR, wenn Du schon einmal einen Minikredit aufgenommen und pünktlich zurückgezahlt hast.
Kredite mit höheren Kreditsummen zwischen 1.000 und 10.000 EUR werden von den Banken oft als "Kleinkredite" angeboten. Für sie gelten etwas strengere Regeln als für einen Minikredit mit Sofort-Auszahlung. Die Bank wird mehr Nachweise verlangen und wahrscheinlich eine höhere Einkommensgrenze voraussetzen.
Kreditlaufzeit
Minikredite sind dazu gedacht, kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken. Sie haben daher eine kürzere Laufzeit als Ratenkredite über höhere Summen. Die meisten Kreditgeber erwarten, dass Du das aufgenommene Geld innerhalb von 7 bis 90 Tagen zurückzahlst. Üblich sind Laufzeiten zwischen 15 und 30 Tagen. Denn in der Regel dient der Minikredit dazu, die Zeit bis zum nächsten Gehaltseingang zu überbrücken.
Auszahlung
Bei herkömmlichen Ratenkrediten musst Du eine gewisse Vorlaufzeit einplanen, bis der Betrag tatsächlich auf Deinem Konto landet. Dagegen kannst Du über einen Kleinkredit sofort - sogar innerhalb von 24 Stunden - Geld bekommen. Oft zahlst Du für diese Express-Option aber eine zusätzliche Gebühr. Die Standard-Auszahlung nimmt ca. 3 bis 7 Werktage in Anspruch.
Rückzahlung
Minikredite zahlt man normalerweise in einer Summe zurück, nicht in monatlichen Raten. Bei einigen Banken gibt es eine Ratenzahlungsoption, die aber oft zusätzliche Gebühren verursacht. Falls Du den Kredit nicht rechtzeitig zurückzahlen kannst, solltest Du möglichst bald Kontakt mit der Bank aufnehmen. Ob eine Kreditstundung möglich ist, hängt von der Kulanz des Geldinstituts ab. Meist findet sich aber eine einvernehmliche Lösung.
Was kostet ein Minikredit?
Das schnelle Geld hat leider seinen Preis: Ein Kleinkredit über 500 EUR kostet vergleichsweise mehr als ein herkömmlicher Ratenkredit über eine höhere Summe. Vergleiche daher unbedingt mit dem Online-Vergleichsrechner die Anbieter, damit Du nicht unnötig Geld verschenkst! Die Kosten für einen Kleinkredit mit Sofort-Auszahlung setzen sich aus zwei Posten zusammen: den (unvermeidbaren) Zinsen und den (oft vermeidbaren) zusätzlichen Gebühren und Spesen.
Zinsen
Den Zinssatz von Krediten weisen Banken in zwei Varianten aus:
- Der Sollzins (Nominalzins) ist der reine Zinssatz, den die Bank Dir pro Jahr für das Ausleihen von Geld berechnet. Er beinhaltet keine weiteren Gebühren.
- Im Effektivzins sind Bearbeitungs- und Verwaltungsgebühren mit eingerechnet. Der Effektivzins ist daher immer der "wahre" Zinssatz, den Du am Ende bezahlst.
Für einen 500-EUR-Kredit über 30 Tage zahlst Du derzeit (Stand Juli 2023) anbieterabhängig 8 bis 14 Prozent effektive Zinsen. In absoluten Zahlen macht das rund 40 bis 70 EUR aus.
Zum Vergleich: Herkömmliche Bankkredite über 10.000 EUR oder mehr werden bereits mit Zinssätzen ab ca. 0,70 Prozent vergeben. Für einen Dispositionskredit - d.h. wenn Du Dein Konto überziehst - zahlst Du je nach Bank zwischen 4 und 14 Prozent Zinsen. Wenn Du bei Deinem Girokonto einen Überziehungsrahmen hast, dann prüfe, ob Dir der Dispo oder der Minikredit billiger kommt!
Die angegebenen Zinssätze gelten immer unter "idealen Bedingungen", sprich: bei guter Bonität. Du bekommst einen Minikredit nicht ohne Schufa-Abfrage. Wenn Du eine schlechtere Bonität hast, bedeutet das für die Bank ein höheres Risiko. Sie kann daher mehr Zinsen von Dir verlangen. Das hängt aber ganz vom Anbieter ab, manche Banken verzichten auf den Aufschlag.
Beachte, dass der Zinssatz immer pro Jahr angegeben wird. Je länger Du Dir mit dem Zurückzahlen Zeit lässt, desto mehr Zinsen fallen an. Bei einer Laufzeit von 90 Tagen und einem Zinssatz von 14 Prozent summieren sich die Zinsen für einen 500-EUR-Kredit bereits auf stolze 70 EUR. Achte daher immer darauf, dass Du den Kredit möglichst rasch wieder zurückzahlst.
Gebühren und Spesen
Nicht nur eine längere Laufzeit, auch Gebühren und Spesen können die Kreditkosten in die Höhe treiben. Die folgenden Nebenkosten kann ein Minikredit mit Sofort-Auszahlung haben:
Bearbeitungsgebühren
Hinter Bearbeitungsgebühren versteckt sich oft ein höherer Zinssatz. Wenn ein Anbieter mit sehr günstigen Zinsen wirbt, dann kontrolliere unbedingt, ob er sich das Geld über Bearbeitungs- und Nebengebühren wieder hereinholt! Bei den meisten Online-Banken sind Bearbeitungsgebühren unüblich.
Expressgebühr
In absoluten Notfällen bleibt Dir keine Zeit, eine Woche auf Dein Geld zu warten. Vielen Banken bieten daher einen Minikredit mit Sofortauszahlung an, bei dem Du das Geld bereits innerhalb von 24 Stunden im Konto hast. Dafür verrechnen sie Dir mitunter aber eine stolze Gebühr! Zwischen 30 und 130 EUR kann der Express-Service kosten.
Gebühren für Ratenzahlungen
Normalerweise zahlst Du einen Kleinkredit mit Sofort-Auszahlung in einer Summe zurück. Einige Banken bieten Dir optional eine Zahlung in Raten an. Dafür können Extragebühren fällig werden.
Restschuldversicherung
Ebenfalls optional ist eine Restschuldversicherung. Sie sichert Dich ab, falls Du den Kredit aus wichtigen Gründen nicht zurückzahlen kannst. Sie greift aber nur in genau definierten Fällen, etwa wenn Du arbeitslos oder arbeitsunfähig wirst. Wenn Dir andere Ausgaben dazwischen kommen, gilt das nicht als zulässiger Grund. Die Restschuldversicherung kostet zusätzliches Geld!
Wofür eignet sich ein Minikredit - und wofür nicht?
Du solltest einen Minikredit nur beantragen, wenn Du das Geld aus wirklich wichtigen Gründen brauchst! Wichtige Gründe sind z.B.
- unvorhergesehene Nachzahlungen
- unvermeidbare Reparaturen
- Ersatz eines kaputten Haushaltsgeräts
- Zuzahlungen für eine Zahnarzt-Behandlung
Nimm keinen Kredit auf, nur um Dir damit das neueste Handy zu kaufen oder den Urlaub zu finanzieren. Das könnte der erste Schritt in die Schuldenfalle sein!