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SEPA-Lastschrift: Lastschriftmandat erteilen & Formular

Ganz egal, ob es um die monatliche Gasrechnung geht oder um das Bezahlen in Onlineshops: Das Lastschriftverfahren ist die am weitesten verbreitete Methode für bargeldlose Zahlungen. Alles, was Du dafür tun musst, ist Deine Kontodaten in ein SEPA-Lastschrift-Formular einzutragen, die übrigen Schritte kann der Zahlungsempfänger dann selbständig abwickeln. Der Lastschrifteinzug ist somit das Gegenstück zur Überweisung, bei der Du die Bezahlung selbst in die Wege leitest.

Was ist eine SEPA-Lastschrift?

Deutschlandweit wurde im Jahr 2014 das zuvor benutzte Einzugsermächtigungs- und Abbuchungsverfahren auf das sogenannte SEPA-Verfahren übertragen. SEPA ist die Abkürzung für den Ausdruck „Single Euro Payment Area“. Das SEPA-Lastschriftverfahren stellt ein EU-weit einheitliches Verfahren dar, das nicht nur in der Europäischen Union, sondern auch in Monaco, Island, Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz eingesetzt wird.

Zustimmung

Möchte ein Gläubiger Geld mittels SEPA-Lastschrift von einem Konto abbuchen, benötigt er dazu die Erlaubnis seines Schuldners in Form von einem SEPA-Lastschriftmandat. Für die Erlaubnis zum Erteilen von einem SEPA-Mandat gibt es in Deutschland keine besonderen, gesetzlich regelten Vorgaben. Das bedeutet, dass Verbraucher auch beim Einkaufen in Onlineshops mittels SEPA-Lastschrift bezahlen können, denn für die Einzugsermächtigung wird keine Unterschrift benötigt. Ein SEPA-Mandat ist dennoch nur in schriftlicher Form gültig. Ein kann mit Papier und Stift oder aber durch das Eingeben der Kontodaten in ein Online-Formular erteilt werden.

Mandatsreferenz

Als Mandatsreferenz bezeichnet man im Rahmen der SEPA-Lastschrift ein vom Zahlungsempfänger vergebenes, individuelles Kennzeichen für eine vom Zahlungspflichtigen erteilte Einwilligung zur Lastschrift, auch Mandat genannt.

In Kombination mit der sogenannten Gläubiger-Identifikationsnummer identifiziert die Mandatsreferenz eindeutig das Mandat, das dem Lastschrifteinzug zugrunde liegt. Festgelegt wird sie vom Gläubiger. Dabei ist darauf zu achten, dass die Mandatsreferenz in Kombination mit der Gläubiger-Identifikationsnummer eindeutig ist. Beide Angaben muss der Gläubiger seinem Schuldner vor dem ersten SEPA-Einzug mitteilen. Beide Kennzeichnungen müssen in jeder einzelnen Erklärung zum Einzug mittels Lastschrift eingetragen sein.

Eine Mandatsreferenz umfasst bis zu 35 Zeichen. Sie zeigt an, wofür die Zahlung erfolgt. Die Gläubiger-Identifikationsnummer hingegen gibt an, an wen die Zahlung geleistet wird. 

Fälligkeit & Frist

Stichtag beim SEPA-Basislastschriftverfahren

  • Wenn Du zum ersten Mal eine Zahlung einziehen möchtest, musst Du den Einzug fünf Interbankengeschäftstage vor dem Fälligkeitstermin übermitteln.
  • Wiederkehrende Einzüge musst Du zwei Interbankengeschäftstage vor der Fälligkeit einer Zahlung einreichen.

Stichtag beim SEPA-Firmenlastschriftverfahren

  • Beim SEPA-Firmenlastschriftverfahren musst Du Einzüge einen Interbankengeschäftstag vor dem Zahlungsfälligkeitstermin einreichen.

nur in Euro

Bei einer SEPA-Lastschrift bezahlst Du als Verbraucher ausschließlich in Euro. Nutzt Du das SEPA-Lastschriftmandat zum Beispiel in einem Land, das nicht den Euro hat, werden die Zahlungen in Euro abgerechnet und nicht in der Währung des jeweiligen Landes. Dabei spielt es keine Rolle, zwischen welchen Ländern die Überweisung stattfindet. Ist die SEPA-Lastschrift als Zahlungsart erlaubt, ist egal, ob sich die Konten in Deutschland oder in einem anderen SEPA-Land befinden.

einmalige und wiederkehrende Zahlungen

Als Verbraucher kannst Du das SEPA-Lastschriftmandat sowohl für einmalige als auch für wiederkehrende Zahlungen erteilen. Das SEPA-Lastschrift-Formular ist aus diesem Grund auch für regelmäßige Rechnungen zu empfehlen, egal ob es sich dabei um variable Beträge oder feststehende Summen handelt. Der Zahlungsbetrag muss im Vorfeld nicht festgelegt werden, sondern kann auch erst am Tag der Abbuchung bestimmt werden.

Meldepflicht

Betragen Überweisungen mittels SEPA-Lastschrift ins Ausland mehr als 12.500 Euro, musst Du die Überweisungen im Rahmen der Meldevorschriften im Außenwirtschaftsverkehr, kurz AWV, melden. Die Meldung erfolgt in diesem Fall über ein separates Formular, das der Bundesbank mitteilt, dass eine Überweisung stattgefunden hat. Seit 2013 kann man die Meldung online durchführen. Missachtest Du diese Pflicht, riskierst Du ein Ordnungsgeld.

keine Diskriminierung von Ländern

Manche Unternehmen bieten ihren Kunden zwar Lastschriftzahlungen an, beschränken diese Option allerdings auf Girokonten, die bei einer Bank im Inland geführt werden. In einem solchen Fall liegt ein Verstoß gegen die SEPA-Verordnung vor, gegen den Du Beschwerde einreichen kannst.

Wie kann ich ein SEPA-Lastschriftmandat erteilen?

Ablauf

  • Als Zahlungsempfänger musst Du einmalig eine SEPA-Gläubigeridentifikation bei der Deutschen Bundesbank anfordern. Diese Identifikationsnummer wird jeder Lastschrift angefügt, um Dich als Zahlungsempfänger zu identifizieren.
  • Anschließend schließt Du als Empfänger mit Deiner Bank eine Inkassovereinbarung für SEPA-Lastschriften ab
  • Die zahlungspflichtige Person unterschreibt das SEPA-Mandat, mit dem er Dir erlaubt, die Lastschrift von seinem Konto einzuziehen. Gleichzeitig beauftragt er seine Bank damit, sein Konto mit der entsprechenden Summe zu belasten. 
  • Als Zahlungsempfänger setzt Du den Zahlungspflichtigen über die bevorstehende Lastschrift in Kenntnis.

SEPA-Lastschriftmandat-Formular: Muster

Erteilung eines SEPA-Lastschriftmandats und Einzugsermächtigung

  • Name und Anschrift des Zahlungsempfängers
  • Name und Anschrift des Kontoinhabers

Einzugsermächtigung

Hiermit ermächtige ich Sie widerruflich, die von mir zu entrichtenden Zahlungen am Fälligkeitsdatum durch Lastschrift von meinem Konto mit der IBAN (Nummer einfügen) einzuziehen.

SEPA-Lastschriftmandat

Hiermit ermächtige ich Sie, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift-Verfahren einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von (Zahlungsempfänger einfügen) geforderten Lastschriften einzulösen.

Hinweis

Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Datum der Belastung, die Erstattung der belasteten Summe verlangen. Dabei gelten die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

Ich bitte Sie, mich vor dem Einzug einer SEPA-Lastschrift über den Einzug in dieser Verfahrensart zu unterrichten.

Wie funktioniert die Zahlung per SEPA-Lastschrift?

Wenn das SEPA-Verfahren zum Einsatz kommt, überweist Du fällige Rechnungsbeträge nicht selbst, sondern erteilst stattdessen Dem Zahlungsempfänger ein SEPA-Lastschriftmandat. Damit kann der Gläubiger den entsprechenden Betrag selbst vom Konto der zahlungspflichtigen Person einziehen. 

Wie kann ich eine Lastschrift zurückholen?

Eine Lastschrift zu widerrufen und das Geld zurückfordern ist bei der eigenen Bank möglich. Sofern ein gültiges Mandat vorhanden ist, es aber dennoch zu Abbuchungsfehlern kommt, hast Du acht Wochen ab Belastung Deines Kontos Zeit, um Dich an Deine Bank zu wenden, die die Lastschrift annullieren kann. Angewandt wird das beispielsweise bei fehlerhaften Rechnungen.

Existiert kein gültiges SEPA-Lastschriftmandat-Formular oder hast Du es vor der Abbuchung bereits zurückgenommen, wird das Widerrufsrecht auf 13 Monate nach dem Datum der Abbuchung verlängert. In diesem Fall muss der Zahlungsempfänger nachweisen, dass zum Zeitpunkt der Abbuchung ein gültiges Mandat für die Lastschrift vorlag.

Ablauf

Möchtest Du eine Lastschrift zurückholen, musst Du selbst aktiv werden und Deine Bank über den Fehler informieren. Den Rest erledigt das Kreditinstitut für Dich.

Gebühren

Deine Bank kann für die Rückbuchung einer Lastschrift eine Gebühr verlangen. Der Richtwert beträgt hierbei 10 Euro pro Rücklastschrift.

Wie sicher ist das SEPA-Lastschrift-Mandat?

Dank des zu erteilenden SEPA-Mandats kann jeder Zahlungspflichtige abgleichen, ob die Abbuchungen mit den von ihm erteilten Lastschriftmandaten übereinstimmen. Dadurch ist das Verfahren nicht nur transparent, sondern auch relativ sicher.

Weiterhin können Zahlungsdienstleister wie beispielsweise Paypal Lastschriften bereits im Vorfeld vorübergehend sperren, falls es zu größeren Unregelmäßigkeiten kommt. Dies kann zum Beispiel dann vorkommen, wenn der Kaufbetrag ungewöhnlich hoch ist oder die Zahlung mittels Paypal von einem fremden PC aus durchgeführt wurde.

Welche Formen der SEPA-Lastschrift gibt es?

Das Verfahren unterteilt sich in zwei Arten.

SEPA-Basisverfahren

Für Privatpersonen gibt es die SEPA-Basislastschrift. Im Jahr 2016 wurden alle ehemaligen Abbuchungsverfahren und Einzugsermächtigungen auf das SEPA-System umgestellt. Die SEPA-Basislastschrift entspricht in großen Teilen der deutschen Einzugsermächtigung, weshalb Privatpersonen von der Umstellung kaum etwas bemerkt haben.

SEPA-Firmenlastschrift

Geschäftskunden können ausschließlich mit der SEPA-Firmenlastschrift bezahlen.

Was mache ich bei einer fehlerhaften Lastschrift?

War eine Abbuchung fehlerhaft, kannst Du als Bankkunde die Lastschrift widerrufen. Der zuvor abgebuchte Betrag wird Deinem Konto in diesem Fall wieder gutgeschrieben.

Ablauf

Bei einem Widerruf einer Lastschrift gelten zwei Fristen:

Liegt einer Abbuchung ein gültiges SEPA-Mandat zugrunde, hast Du acht Wochen Zeit, die Lastschrift zurückbuchen zu lassen.

Hatte der Empfänger der Zahlung kein gültiges SEPA, beträgt die Frist für die Rückgabe der Lastschrift 13 Monate. Im Streitfall liegt die Beweislast beim Zahlungsempfänger.

Innerhalb der gesetzlichen Fristen muss die Bank, bei der Du Dein Konto führst, auf Deinen Wunsch hin die Lastschrift zurückbuchen. Begründen musst Du die Lastschriftrückgabe nicht.

Du solltest allerdings wirklich nur fehlerhafte Lastschriften zurückgeben lassen, sonst drohen Dir zusätzliche Kosten.

Gebühren

Bei einer Rücklastschrift berechnen Banken in der Regel 4,50 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Insgesamt entsteht so ein Betrag von 5,36 Euro pro Rücklastschrift.

Was passiert bei unzureichender Kontodeckung?

Deine Bank kann die Ausführung einer Lastschrift ablehnen, wenn die Abbuchung Deinen Disporahmen übersteigen würde. Deine Bank muss Dich allerdings benachrichtigen, wenn sie aufgrund mangelnder Kontodeckung eine Lastschrift nicht ausführt. Für den so entstehenden Aufwand darf Deine Bank aber auch eine Gebühr erheben. Auch Empfänger der Zahlung kann Dir unter Umständen zusätzliche Gebühren in Rechnung stellen, wenn der berechtigte Lastschrifteinzug aufgrund mangelnder Kontodeckung scheitert.

Einen negativen Schufa-Eintrag musst Du wegen einer verhinderten Lastschrift nicht sofort fürchten. Diesen gibt es erst, wenn aufgrund von Nichtzahlung einer Rechnung ein Mahnverfahren gegen Dich eröffnet wird.

Welche Länder gehören zum SEPA-Raum?

Zu den SEPA-Ländern gehören die 28 EU-Mitgliedsstaaten, die drei EWR-Staaten Liechtenstein, Island und Norwegen sowie Monaco und die Schweiz.