Was ist ein SAP-Berater?
Ein SAP-Berater ist eine ausgebildete Person, die die konkreten Bedürfnisse eines Unternehmens analysiert und daraufhin passende Software der Herstellerfirma SAP auf die Wünsche und Bedürfnisse anpasst und zusammenstellt.
Was macht ein SAP-Berater?
Als SAP-Berater oder SAP-Consultant, wie der Beruf auch genannt wird, arbeitest Du an der Schnittstelle von Informationstechnik (EDV), Betriebswirtschaft und Personalmanagement. Deine Beratertätigkeit beginnt mit einer ausführlichen Analyse eines Unternehmens, das Dich beauftragt hat. Vor Ort, in Gesprächen und durch Beobachtung der Arbeitsabläufe und -prozesse des Unternehmens gewinnst Du wichtige Informationen aus verschiedenen Bereichen, die Du mit einem perfekt ausgewählten und zugeschnittenen Software-Paket von SAP unterstützt. Diese Bereiche sind: Finanzbuchhaltung, Controlling (also Kostenrechnungen und Anlagenbuchhaltung), Finanzmanagement, Personalmanagement, Logistik, Instandhaltung, Vertrieb, Produktionsplanung und Qualitätsmanagement. Das individuell zusammengestellte Software-Paket stellst Du dann als SAP-Berater, mit entsprechender Beratung und Einführung, der Firma zur Verfügung. Sinn des Ganzen ist, mithilfe der Software funktionstüchtige und praktikable IT-unterstütze Arbeitsprozesse zu erstellen, die das Arbeiten in der jeweiligen Firma einfacher, schneller, korrekter und effektiver machen.
Wenn die Software-Lösungen dann einmal implementiert sind, ist Dein Job als SAP-Berater aber noch nicht beendet, denn dieses System muss immer wieder angepasst werden. Dieser Prozess nennt sich Customizing. Außerdem benötigt die Software konstante Pflege und Wartung. In Deinem Beruf als SAP-Berater kannst Du Dir aussuchen, ob Du lieber die Implementierung, die Pflege oder beides übernimmst. Implementierung bedeutet für Dich, dass Du 4-5 Tage in der Woche durch das Land reist. Konzentrierst Du Dich stark auf die Pflege, wirst Du früher oder später für ein oder mehrere Anwenderunternehmen an einem Ort arbeiten.
Wie wird man SAP-Berater?
Da die Berufsbezeichnung SAP-Berater bzw. SAP-Consultant nicht geschützt ist, gibt es auch keine Standardausbildung. Im Grunde kann sich also jeder SAP-Berater oder SAP-Consultant nennen, der das entsprechende Wissen hat. Doch wie kommt man an dieses Wissen?
Voraussetzungen
Zum SAP-Berater werden gibt es keine zwingenden Voraussetzungen. Allerdings gibt es zwingende Wissensgrundlagen, die Du Dir aneignen musst. Die allermeisten Menschen, die SAP-Berater werden, haben als Grundlage ein abgeschlossenes Studium an einer Fachhochschule oder Hochschule im Bereich Wirtschaft oder Informatik. Aber auch eine abgeschlossene Berufsausbildung in diesen Bereichen kann genügen. Grundsätzlich benötigst Du Fachwissen aus den Bereichen Informationstechnik (EDV), Betriebswirtschaft und Personal. Ohne diese kannst Du nicht erfolgreich SAP-Berater werden, denn auf diesem Wissen musst Du Deine Analysen aufbauen und auch erklären und vertreten können.
Schulungen
Hast Du diese Voraussetzungen in der Tasche, ist alles, was Du ansonsten noch zum SAP-Berater werden brauchst, eine SAP-Berater-Ausbildung. Diese erhältst Du direkt bei SAP oder bei SAP-Schulungen und -kursen, die von unabhängigen Schulungsanbietern angeboten werden. Diese Schulungen dauern bis zu einem Jahr und werden unter Umständen mit einem Bildungsgutschein des Arbeitsamtes gefördert. So können auch Studienabbrecher oder Quereinsteiger SAP-Berater werden.
Wo arbeitet ein SAP-Berater?
Als SAP-Berater oder SAP-Consultant kannst Du grundsätzlich in der gesamten Wirtschaft, festangestellt oder freiberuflich arbeiten. Am häufigsten trifft man SAP-Berater in folgenden Branchen:
- Materialwirtschaft
- Logistik
- Produktion
- Rechnungswesen
- Personalwesen
- Vertrieb
- Controlling
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Dein Arbeitsalltag als SAP-Berater oder SAP-Consultant unterscheidet sich je nachdem, ob Du freiberuflich oder angestellt, in der Beratung, der Pflege oder beidem arbeitest. Hier ist ein Beispiel-Arbeitstag für einen freiberuflichen SAP-Berater, der beides macht:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Dein Arbeitsplatz ist entweder ein Dienstwagen und ein Raum, der Dir in der jeweiligen Firma, in der Du beratend tätig bist, zur Verfügung stellt oder ein eigenes Büro. Das kann bei Dir zuhause sein oder in einer Firma, die Dich festangestellt hat. Bist Du viel unterwegs, hast Du außerdem noch Deine eigenen Laptops und Diensthandys.
Was verdient ein SAP-Berater?
Als SAP-Berater oder SAP-Consultant ist Dein Gehalt davon abhängig, ob Du freiberuflich arbeitest oder angestellt bist. Im Durchschnitt ist das Einstiegsgehalt um die 3.000 Euro brutto monatlich. Mit mehr Berufserfahrung können SAP-Berater zwischen 55.000 Euro brutto im Jahr und 150.000 Euro brutto im Jahr verdienen. Dafür ist die zeitliche Intensität dieses Berufes allerdings auch sehr hoch. Im Durchschnitt arbeiten SAP-Berater über 45 Stunden pro Woche.
Wo finde ich einen Job als SAP-Berater?
Wie sind die Berufsaussichten für SAP-Berater?
Es ist der Einstieg in die Branche, der für Dich als SAP-Berater oder SAP-Consultant schwierig sein kann. Bei Einstiegsjob kommen laut Arbeitsamt ca. 3,6 Bewerber auf eine Stelle. Allerdings kannst Du Deine Chancen mit guten Noten in Deinem abgeschlossenen Studium und vor allem Spezialisierungen und Zusatzqualifikationen steigern. Hast Du erst einmal Fuß gefasst und bist und bleibst gut ausgebildet, sind Deine Berufschancen exzellent.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Als SAP-Berater oder SAP-Consultant musst Du Dich im Berufsleben konstant und konsequent weiterbilden und spezialisieren. Dazu gibt es zwei Arten von Zertifizierungen, die Du erwerben kannst und manchmal auch musst: Anwender-Zertifizierungen und Beratungszertifikate.
Anwender-Zertifizierungen gelten für bestimmte SAP-Module, die Du als SAP-Berater oder SAP-Consultant kennen musst, damit Du sie benutzen und verkaufen aber auch warten kannst. Diese Zertifizierungen vermitteln Wissen bezüglich des Aufbaus und der Anwendungsmöglichkeiten einzelner Module. Umso ein Zertifikat zu erlangen, musst Du die jeweiligen Kurse besuchen.
Berater-Zertifizierungen sind wiederum sehr technikorientiert. Sie unterteilen sich in:
- Application (Customizing und Parametrisierung von Anwendungsmodulen)
- Development (Programmierung in ABAP und anderen relevanten Sprachen) und
- Technology (Installation und Administration von Arbeitsumgebungen)
Diese drei Arten der Zertifizierung sind wiederum in drei Stufen eingeteilt:
- Associate
- Professional
- Master
Diese Einteilung wird nach der Berufserfahrung als SAP-Berater oder SAP-Consultant bestimmt. Einsteiger gelten als Associate. Die Stufe Professional ist für einen SAP-Berater oder SAP-Consultant geeignet, der schon Berufserfahrung mitbringen. Die Stufe Master ist wiederum für einen SAP-Berater oder SAP-Consultant bestimmt, der um die 10 Jahre Berufserfahrung haben.
Passt der Beruf SAP-Berater zu mir?
Um als SAP-Berater oder SAP-Consultant erfolgreich und zufrieden zu sein, musst Du bestimmte Voraussetzungen mitbringen oder Dir im Laufe Deiner Ausbildung und Arbeit aneignen. Diese sind: