Was verdient ein Rechtspfleger?
In Deutschland liegt das durchschnittliche Gehalt eines Rechtspflegers oder Fachwirts für Recht laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit bei 4.213 Euro brutto im Jahr. Laut dem Online-Portal Gehalt.de verdienen Rechtspfleger 4.646 Euro brutto monatlich.
Allerdings solltest Du hierbei einige Punkte beachten. Zu Deinem Rechtspfleger-Gehalt kommen noch Zuschläge wie beispielsweise die Familienzulage. Weiterhin hast Du einen krisensicheren Job als Beamter im gehobenen Dienst. Darüber hinaus solltest Du auch berücksichtigen, dass ein Beamter erheblich weniger Abzüge von seinem Bruttogehalt hat als ein Angestellter. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft muss ein durchschnittlich alleinstehender Angestellter rund 42 Prozent seines Gehalts an den Staat abgeben. Ein durchschnittlicher alleinstehender Beamter muss hingegen nur 29 Prozent seines Gehalts an den Staat zahlen.
Interessant ist auch ein Vergleich mit anderen Berufen im Rechtswesen: Laut Entgeltatlas verdient ein Rechtsanwalt in Deutschland im Durchschnitt über 7.100 Euro brutto im Monat. Bei einem Notar liegt das durchschnittliche Gehalt bei 7.026 Euro brutto im Monat. Ein Justizfachangestellter kommt hingegen auf ein monatliches Durchschnittsgehalt von 3.763 Euro brutto im Monat.
Gehalt nach Abschluss
Wie hoch ist das Einstiegsgehalt vom Rechtspfleger?
Bereits während Deines dualen Studiums erhältst Du ein Rechtspfleger-Gehalt. Im Gegensatz zu Ausbildungen in der freien Wirtschaft verändert sich dieses Ausbildungsgehalt nicht. Die Höhe Deines Ausbildungslohns ist von Deinem Bundesland abhängig, in dem Du Dein duales Studiums machst. Im Durchschnitt liegt das Rechtspfleger-Gehalt während der Ausbildung bei rund 1.500 Euro brutto im Monat. Zum Vergleich: Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) lag die durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütung in Deutschland bei 1.066 Euro brutto im Monat. Wenn wir von einem Rechtspfleger-Gehalt in Höhe von 1.500 Euro brutto im Monat ausgehen, dann liegt es 434 Euro beziehungsweise knapp 29 Prozent über der durchschnittlichen Ausbildungsvergütung in Deutschland. Außerdem gilt auch beim Rechtspfleger-Gehalt während der Ausbildung, dass Du weniger Abzüge vom Brutto als andere Arbeitnehmer hast.
Als Rechtspfleger bist Du im öffentlichen Dienst beschäftigt. Hier wirst Du nach Besoldungsstufen bezahlt. Rechtspfleger sind Beamte des gehobenen Dienstes. Hier gelten die Besoldungsstufen A9 bis A13. Nach dem Abschluss Deines dualen Studiums beginnst Du in aller Regel mit A9. Wieviel Du hier bekommst, richtet sich nach dem Bundesland, in dem Du im öffentlichen Dienst beschäftigt bist. So beträgt beispielsweise das erste Gehalt als Rechtspfleger in Sachsen 3.310 Euro brutto im Monat. In Mecklenburg-Vorpommern liegt Dein erstes Rechtspfleger-Gehalt bei 3.215 Euro brutto im Monat und in Baden-Württemberg beginnst Du mit 3.384 Euro brutto im Monat. Allgemein kannst Du also zum Einstieg mit einem Rechtspfleger-Gehalt von rund 3.200 Euro brutto rechnen.
Welche Faktoren beeinflussen das Rechtspfleger Gehalt?
Gehalt nach Bundesland
Die Höhe von Deinem Rechtspfleger-Gehalt hängt von dem Bundesland ab, in dem Du arbeitest. Anders als in der freien Wirtschaft sind die Unterschiede im öffentlichen Dienst allerdings nicht so groß. Das wird an folgenden Beispielen deutlich. In Baden-Württemberg liegt Dein Gehalt mit Besoldungsgruppe A9, Stufe 7 bei 4.059 Euro brutto im Monat. In Schleswig-Holstein liegt es mit A9, Stufe 7 bei 3.769 Euro brutto im Monat und in Brandenburg bei 3.750 Euro brutto im Monat. In Nordrhein-Westfalen ist das Rechtspfleger-Gehalt mit A9, Stufe 7 ähnlich hoch. Hier gibt es 3.817 Euro brutto im Monat.
Vergleichen wir noch eine höhere Besoldungsgruppe miteinander. In Baden-Württemberg beträgt mit A 11, Stufe 7 Dein Rechtspfleger-Gehalt 4.880 Euro brutto im Monat. In Schleswig-Holstein beträgt mit A 11, Stufe 7 Dein Gehalt hingegen 4.510 Euro brutto im Monat, in Brandenburg 4.538 Euro brutto im Monat und in Nordrhein-Westfalen 4.546 Euro brutto im Monat. Der Unterschied beim Rechtspfleger-Gehalt ist also zwischen den Bundesländern relativ gering und bleibt auch beim Aufstieg in höhere Besoldungsgruppen nahezu gleich. So beträgt der Unterscheid beim Rechtspfleger-Gehalt in unseren Beispielen anfangs zwischen Baden-Württemberg und Brandenburg 7,6 Prozent und später 7 Prozent.
Gehalt nach Berufserfahrung
Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Rechtspfleger-Gehalt. Regelmäßig steigst Du in eine neue Besoldungsgruppe und Stufe auf. So beträgt das Rechtspfleger-Gehalt beispielsweise in der Besoldungsgruppe A 12, Stufe 4 in Baden-Württemberg 4.859 Euro brutto im Monat. Mit A 12, Stufe 7 kommst Du in Baden-Württemberg auf ein Rechtspfleger-Gehalt in Höhe von 5.333 Euro brutto im Monat und mit A 13, Stufe 7 auf 5.916 Euro brutto im Monat. Insgesamt reicht die Gehaltsspanne in Baden-Württemberg für das Rechtspfleger-Gehalt von Besoldungsgruppe A 9, Stufe 1 mit 3.384 Euro brutto im Monat bis Besoldungsgruppe A 13, Stufe 10 mit 6.355 Euro brutto im Monat. In Einzelfällen ist mit entsprechender Berufserfahrung auch ein Aufstieg in den höheren Dienst und die Besoldungsgruppe A 14 möglich.