Welche Faktoren beeinflussen das Prokurist-Gehalt?
Über Dein Gehalt als Prokurist entscheidet vor allem, wie groß Dein Unternehmen ist beziehungsweise wie viel Umsatz es macht. Doch Dein Prokurist-Gehalt ist auch von der Branche abhängig, in der Du arbeitest. So verdienen Führungskräfte auf Managerebene im Einzelhandel deutlich weniger als bei Banken oder in der Chemieindustrie.
Doch nicht nur Dein Grundgehalt entscheidet: Laut dem Magazin GeVestor erhalten über 80 Prozent der leitenden Angestellten in Deutschland ein flexibles Gehalt. So tragen Bonus- oder Tantiemenzahlungen, die sich am Unternehmensgewinn orientieren, zu Deinem Prokurist-Gehalt bei. Doch auch Boni für bestimmte erreichte Leistungen – zum Beispiel eine neue Filiale aufbauen, eine Abteilung neu organisieren – zählen dazu, genau wie ein Firmenwagen oder Aktienanteile. Außerdem gibt es, gerade bei großen Firmen, auch einen Verantwortungsbonus: Mit steigender Verantwortung erhältst Du in der Regel auch eine Gehaltserhöhung. Insgesamt machen variable Vergütungen 20 bis 25 Prozent von Deinem Prokurist-Gehalt aus.
Da es für Prokuristen keine Tarifverträge gibt, kommt es auch ganz besonders auf Dein Verhandlungsgeschick an. Je besser Du Dich verkaufst, desto höher wird Dein Prokurist-Gehalt ausfallen.
Gehalt nach Bundesland
Dein Prokurist-Gehalt ist weniger vom Bundesland als vom Unternehmen abhängig. Doch ein Blick auf die Deutschlandkarte zeigt: Die meisten Konzerne, die im Deutschen Aktienindex (Dax) gelistet sind, haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. In den ostdeutschen Bundesländern sitzt kein Dax-Konzern. In diesen großen Konzernen hast Du das höchste Gehalt als Prokurist.
Laut GeVestor hast Du in Hessen das höchste Prokurist-Gehalt: Dort verdienst Du im Schnitt 94.560 Euro brutto im Jahr. Das macht 7.880 Euro brutto im Monat. In Steuerklasse I hast Du damit ein Netto-Gehalt von 4.630 Euro im Monat. Am wenigsten verdienst Du in Mecklenburg-Vorpommern: Dort hast Du ein Gehalt als Prokurist von 65.700 Euro brutto im Jahr. Auf den Monat gerechnet macht das 5.475 Euro brutto. In Steuerklasse I bleiben Dir davon 3.384 Euro netto monatlich.
Gehalt nach Unternehmensgröße
Je größer das Unternehmen, desto höher ist Dein Prokurist-Gehalt. Eine grobe Orientierung kann das Gehalt von Geschäftsführern sein, denn als Prokurist bist Du in der Unternehmenshierarchie in der Regel direkt hinter der Geschäftsführung. Laut einer Auswertung von BBE verdienen Geschäftsführer von GmbHs mit über 25 Millionen Euro Jahresumsatz fast dreimal so viel wie Geschäftsführer von Firmen unter einer Millionen Euro Umsatz. Dieser extrem große Gehaltsunterschied lässt sich wohl auch auf Dein Prokurist-Gehalt übertragen.
Nicht nur der Umsatz, auch die Anzahl der Angestellten beeinflusst Dein Prokurist-Gehalt. So verdienen laut einer Studie der Personalberatung Kienbaum leitende Angestellte in Konzernen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern im Schnitt 154.000 Euro brutto im Jahr. In kleinen Firmen mit bis zu 50 Angestellten beträgt das Gehalt von Angestellten in leitender Position 98.000 Euro im Jahr. Das sind fast 60 Prozent weniger als in großen Konzernen.
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Kleine Unternehmen |
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€5.700 |
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Mittlere Unternehmen |
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€6.600 |
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Große Unternehmen |
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€7.300 |
Gehalt nach Branche
Die Branche hat einen großen Einfluss auf Dein Gehalt als Prokurist. Laut einem Artikel von Spiegel Online werden Chefs von Banken am meisten gezahlt. Es folgen die Chemie- und Autoindustrie. Auch im Bereich Pharmazie, Telekommunikation und Versicherungen werden hohe Gehälter gezahlt. Die letzten Plätze der Auswertung belegen die Branchen Medien, Lebensmittel, Bau, Immobilien und Gesundheitswesen. Am schlechtesten wird im Einzelhandel bezahlt. Der Unterschied im Vergleich zu den Spitzenplätzen beträgt über 100 Prozent.
Laut Kienbaum-Studie verdienen Führungskräfte jedoch in der Assekuranz am besten, gefolgt von der Pharmaindustrie sowie der Chemie- und Mineralölverarbeitung.
Gehalt nach Geschlecht
Auch Dein Geschlecht hat einen Einfluss auf Dein Prokurist-Gehalt. Forscher der EBS Universität und der Personalberatung Dr. Maier + Partner haben die Gehälter von Geschäftsführern und höherem Führungspersonal untersucht. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Frauen in Führungspositionen im Schnitt 19 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen. Jedoch ist der geschlechterspezifische Gehaltsunterschied in Familienunternehmen mit 9 Prozent deutlich kleiner als in nicht-familiengeführten Unternehmen, wo der Unterschied 39 Prozent beträgt.
Im Schnitt verdienen Frauen 6.000 € pro Monat und Männer 7.400 € pro Monat. Damit verdienen Männer durchschnittlich 19 % mehr als Frauen
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