Was ist ein Orthopädietechniker?
Orthopädietechniker sind Gesundheitshandwerker und fertigen orthopädische Hilfsmittel an. Auch unter dem Namen Orthopädiemechaniker bekannt, lautet die offizielle Berufsbezeichnung heute Orthopädietechnik-Mechaniker.
Was macht ein Orthopädietechniker?
Als Orthopädietechniker hilfst Du Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, indem Du orthopädische Hilfsmittel wie Prothesen, Rollstühle oder Rollatoren für sie anfertigst und anpasst. Damit Du genau auf die Bedürfnisse Deiner Kunden eingehen kannst, beurteilst Du Krankheitsbilder, berätst Patienten bei der Wahl des passenden Hilfsmittels und nimmst Maß an ihnen. Vor der handwerklichen Ausführung erstellst Du Modelle aus Materialien wie Metall, Kunststoff oder Textilien, wobei Du maschinelle wie händische Techniken anwendest.
Wie wird man Orthopädietechniker?
Orthopädietechniker-Ausbildung
Um als Orthopädiemechaniker arbeiten zu können, musst Du eine 3-jährige Ausbildung in der Orthopädietechnik machen. Die Orthopädiemechaniker-Ausbildung ist dual angelegt, d.h., dass Du einen Teil im Ausbildungsbetrieb, den anderen an der Berufsschule absolvierst. Formal musst Du keine spezielle schulische Bildung hierfür mitbringen. Gute Aussichten auf einen Ausbildungsplatz hast Du mit einer Hochschulreife, mit rund 51 Prozent derzeit der häufigste Schulabschluss unter den Azubis. Aber auch mit einem Hauptschulabschluss hast Du gute Aussichten auf einen Ausbildungsplatz, wenn Dein Abschlusszeugnis mit guten Noten in Werken, Mathe und Biologie glänzt.
Berufsschule
Im Berufsschulunterricht, der an mehreren Tagen in der Woche oder als Blockveranstaltung stattfindet, lernst Du die theoretischen Grundlagen Deines künftigen Berufs kennen. In der schulischen Orthopädietechnik-Mechaniker-Ausbildung. Hier steht neben fachspezifischen Inhalten wie Orthetik (die Herstellung von Orthesen = Konstruktionen zur Unterstützung von Rumpf, Armen und Beinen) oder Prothetik (Herstellung von Prothesen) auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Wirtschafts- oder Sozialkunde auf dem Stundenplan.
Ausbildungsbetrieb
Ausbildungsbetriebe für die Orthopädietechniker-Ausbildung sind vor allem Orthopädietechnik- und Rehawerkstätten, wo Du sowohl im Werkstattbereich als auch in den angeschlossenen Verkaufsräumen nach und nach in die praktischen Bereiche des Orthopädietechnik-Mechaniker-Berufs eingeführt wirst. Neben dem Umgang mit dem Handwerksgeräten und den unterschiedlichen Herstellungstechniken bist Du von Anfang an auch in den Geschäftsverkehr mit den Kunden eingebunden. Auch die Kommunikation mit Ärzten und Therapeuten ist hier ein wichtiger Ausbildungsschwerpunkt.
Abschluss
Der Abschluss Deiner Orthopädiemechaniker-Ausbildung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) besteht aus einem praktischen, einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Mit ihm darfst Du Dich staatliche geprüfter Orthopädietechnik-Mechaniker nennen.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Wenn Du Deine Ausbildung in der Orthopädietechnik erfolgreich abgeschlossen hast, kannst Du Dich mit Hilfe verschiedener Weiterbildungsmaßnahmen beruflich weiterentwickeln. Um später einen Job mit größerem Verantwortungsbereich und besserem Gehalt zu haben, kommen vor allem die folgenden Weiterbildungen in Betracht:
- Orthopädietechnikermeister: Am Ende Deiner Orthopädietechnikermeister-Fortbildung steht der Meistertitel. Mit ihm kannst Du entweder Führungsaufgaben übernehmen oder Dich mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen. Außerdem berechtigt Dich der Meister dazu, selbst Azubis auszubilden.
- Techniker Medizintechnik: Diese Weiterbildung findet meist an einer Technikerschule statt und vermittelt Dir die Kenntnisse, die zur Entwicklung, Planung und Herstellung neuer medizinischer Geräte und Anlagen nötig sind.
- Studium: Mit dem Studiengang Orthopädie- und Rehatechnik gibt es ein Fach, das genau auf Deinen Berufszweig zugeschnitten ist. Du kannst es an der Fachhochschule studieren und brauchst daher als schulische Voraussetzung mindestens die Fachhochschulreife. Mit einem Meistertitel in der Tasche oder einer abgeschlossenen Berufsausbildung und mehrjähriger (mindestens 2-jähriger) Berufserfahrung hast Du allerdings die fachgebundene Hochschulreife, die Dich ebenfalls zur Aufnahme eines Studiums berechtigt.
Wo arbeitet ein Orthopädietechniker?
Wenn Du Deine Orthopädiemechaniker-Ausbildung abgeschlossen hast, findest Du üblicherweise in einem der folgenden Bereiche einen Job:
- Krankenhäuser
- Gesundheitszentren
- Hersteller von medizinischen Geräten
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Als Orthopädietechniker hast Du normalweise ein relativ geregeltes Arbeitsleben. Ein Tag im Leben eines Orthopädietechnikers könnte z.B. wie folgt aussehen:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Während Deines Arbeitstags bist Du einerseits viel in der Werkstatt beschäftigt. Andererseits hast Du im Kundenkontakt auch in Verkaufsräumen zu tun. Wenn Du in einem Krankenhaus arbeitest, bist Du neben dem Werkstattdienst auch häufig in den Patientenzimmern unterwegs. Bei industriellen Herstellern von orthopädischen Hilfsmitteln gehören neben Werkstätten u.U. auch große Werkshallen zu Deinem Arbeitsumfeld. Um Dich vor Staub- Lärmeinflüssen zu schützen, denen Du an Geräten wie Schleif- oder Fräsmaschinen ausgesetzt bist, trägst Du manchmal auch Gehör- und Mundschutz.
Was verdient ein Orthopädietechniker?
Ausbildung
Schon während Deiner Orthopädietechniker-Ausbildung kannst Du Dich über eine kleine Vergütung freuen. Wie viel Du verdienst, hängt einerseits von der Größe Deines Betriebs ab und andererseits von den tariflichen Regelungen, die für ihn gelten. Durchschnittlich kannst Du derzeit mit einem Ausbildungsverdienst von 600 Euro brutto monatlich im ersten Ausbildungsjahr, 700 Euro im zweiten und maximal 800 Euro im dritten rechnen.
Beruf
Im Berufsleben erwartet Dich ein Einstiegsgehalt von rund 2.000 Euro brutto im Monat. Mit steigender Berufserfahrung kannst Du als Orthopädiemechaniker in späteren Jahren durchaus auf ein Gehalt von 2.400 bis 3.000 Euro kommen. Wenn Du einen Meistertitel hast und einen Job mit größerem Verantwortungsbereich ausübst, kannst Du im Orthopädiemechaniker-Beruf sogar bis zu 4.000 Euro verdienen.
Wo finde ich einen Job als Orthopädietechniker?
Wenn Du Dich für einen Job als Orthopädietechniker interessierst, bist Du auf unserer Jobbörse genau richtig.
Wie sind die Berufsaussichten für Orthopädietechniker?
Die Berufsaussichten für Orthopädietechniker sind momentan sehr positiv. Dass nicht zuletzt vor dem Hintergrund steigender Lebenserwartung und der Überalterung der Gesellschaft in den Gesundheitsfachberufen eine große Nachfrage besteht, macht sich auch in diesem Berufsfeld bemerkbar: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit kommt im gesamten Bundesdurchschnitt weniger als ein Bewerber auf eine freie Orthopädiemechaniker-Stelle.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Als besondere Spezialisierungsmöglichkeit für Orthopädietechniker kommt bspw. der Vertrieb beziehungsweise Verkauf als Fachmann/-frau für Rehatechnik und Sanitätshauswaren in Frage.
Passt der Beruf Orthopädietechniker zu mir?
Um Orthopädietechniker werden zu können, solltest Du einige bestimmte Voraussetzungen und Eigenschaften mitbringen, die Du hier aufgelistet findest:
Du siehst, es braucht schon einiges, um sich wirklich im Beruf Orthopädietechniker wohlzufühlen. Wenn Du die genannten Voraussetzungen und Eigenschaften mitbringst, solltest Du Dir überlegen, ob diese Karriere etwas für Dich sein könnte.