Was ist ein IT-Systemelektroniker?
IT-Systemelektroniker ist die Kurzform für „Informations- und Telekommunikationssystemelektroniker“, also eine Person, die für die Installation, Konfiguration und Inbetriebnahme kundenspezifischer Systeme der IT-Technik zuständig ist. Es handelt sich um einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf, der seit 1997 als Teil der IT-Berufe nach dem Berufsbildungsgesetz, kurz BBiG, bundesweit geregelt ist.
Was macht ein IT-Systemelektroniker?
Ein IT-Systemelektroniker plant und installiert Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik, einschließlich der entsprechenden Geräte, Netzwerke und Komponenten. Er installiert die Stromversorgung und die Software und nimmt die entsprechenden Systeme in Betrieb. Daneben ist er für die Realisation kundenspezifischer Lösungen durch Modifikationen von Hard- und Software zuständig sowie die Fehleranalyse und die Beseitigung von Störungen.
Im Gegensatz zu dem Berufsbild des Fachinformatikers und den weiteren IT-Berufen sind IT-Systemelektroniker zudem berechtigt, Arbeiten an elektrotechnischen Anlagen durchzuführen.
Wie wird man IT-Systemelektroniker?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine IT-Systemelektroniker-Ausbildung zu absolvieren. Neben der klassischen dualen Ausbildung, bei der Du einerseits in einem Ausbildungsbetrieb die Grundlagen des Berufs des IT-Systemelektronikers erlernst und andererseits die Berufsschule besuchst, hast Du nämlich die Option, eine rein schulische Ausbildung zum IT-Systemelektroniker zu absolvieren. Die unterschiedlichen Wege, eine IT-Systemelektroniker-Ausbildung erfolgreich abzuschließen, wollen wir Dir hier nun vorstellen.
Schulische Voraussetzungen
Gesetzlich ist für die IT-Systemelektroniker-Ausbildung kein bestimmter Schulabschluss notwendig. Über 50% der Azubis, die den Beruf des IT-Systemelektronikers ergreifen wollen, können jedoch mindestens einen Realschulabschluss vorweisen. 35% besitzen sogar die Hochschulreife in Form des Abiturs beziehungsweise Fachabiturs, während nur 7% aller Ausbildungsanfänger einen Hauptschulabschluss in der Tasche haben. Doch auch wenn Du keinen Schulabschluss nachweisen kannst und trotzdem eine IT-Systemelektroniker-Ausbildung anfangen möchtest, solltest Du den Kopf nicht gleich in den Sand stecken, denn immerhin 3% schaffen auch ohne Schulabschluss, einen Ausbildungsplatz zu ergattern.
Kenntnisse in den folgenden Schulfächern bilden in jedem Fall gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:
- Mathematik
- Physik
- Informatik
- Werken/Technik
- Englisch
Duale Ausbildung zum IT-Systemelektroniker
Eine der Voraussetzungen für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien, zum Beispiel ihrer schulischen Vorbildung aus. Die Berufsschule, die von den Azubis besucht wird, richtet sich im Regelfall nach dem Ort, in dem der Ausbildungsbetrieb sich befindet oder nach dem Wohnort des Auszubildenden.
Die duale IT-Systemelektroniker-Ausbildung hat eine Dauer von drei Jahren, kann in Sonderfällen jedoch auch verkürzt werden. Vereinzelt finden neben dem Berufsschulunterricht und der Arbeit im Betrieb auch überbetriebliche Lehrgänge statt, in denen Du Wissen über Deinen zukünftigen Job vermittelt bekommst.
Während des betrieblichen Teils Deiner Ausbildung lernst Du die folgenden Aufgaben und Bereiche eines IT-Systemelektronikers kennen:
- das Erkennen der Unterschiede der marktüblichen IT-Systeme, beispielsweise in Bezug auf Einsatzbereich, Leistungsfähigkeit oder Wirtschaftlichkeit
- worin sich die unterschiedlichen Speichermedien sowie Ein- und Ausgabegeräte unterscheiden und in welchen Bereichen sie jeweils eingesetzt werden
- die Installation und Konfiguration von Hardware, Anwendungsprogrammen und Betriebssystemen
- die Montage der Geräte beim Kunden
- die Messung des Isolationswiderstands
- wie man Kunden informiert, berät und angemessen auf ihre Interessen eingeht
- die Erkennung und Bewertung von Angriffsszenarien auf Netzwerke und wie man Systeme zur IT-Sicherheit in Netzwerke implementiert
- die Durchführung von Marktbeobachtungen, und worauf beim Vergleich von Preisen, Leistungen und Konditionen zu achten ist
- wie man Störungsmeldungen entgegennimmt und Vorschläge zur gezielten Störungsbeseitigung unterbreitet
- die Planung und Durchführung von Produktschulungen
- die Analyse von für das Einsatzgebiet typischen Produkten, Prozessen und Verfahren im Hinblick auf die Anforderungen an Systemlösungen und die Umsetzung dieser in ein Lösungskonzept
- die Koordination von projektbezogenen Fremdleistungen
In der Berufsschule bekommst Du zusätzlich Wissen zu den folgenden IT-Systemelektroniker-Aufgaben vermittelt:
- der Betrieb und sein Umfeld
- Geschäftsprozesse und betriebliche Organisation
- Informationsquellen und Arbeitsmethoden
- einfache IT-Systeme
- Fachenglisch
- Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungssystemen
- vernetzte IT-Systeme
- Markt- und Kundenbeziehungen
- öffentliche Netze und Dienste
- Betreuung von IT-Systemen
- Rechnungswesen und Controlling
- in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde
Zusätzlich hast Du die Möglichkeit, Deine Ausbildung in einem Einsatzgebiet zu vertiefen. Je nach Ausbildungsbetrieb können das zum Beispiel folgende Gebiete sein:
- Computersysteme
- Festnetze
- Funknetze
- Endgeräte
- Sicherheitssysteme
In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres erfolgt zunächst eine Zwischenprüfung, bevor die duale IT-Systemelektroniker-Ausbildung nach dem dritten Lehrjahr mit der Abschlussprüfung beendet wird.
Schulische Ausbildung zum IT-Systemelektroniker
Auch die schulische Ausbildung hat eine Dauer von drei Jahren und umfasst sämtliche Kern- und Fachqualifikationen, die für den Beruf des IT-Systemelektronikers nötig sind.
Zu den Kernqualifikationen, die Du während Deiner schulischen Ausbildung erwirbst, gehören zum Beispiel:
- Stellung, Rechtsform und Struktur des Ausbildungsbetriebs
- Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
- Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
- Umweltschutz
- Leistungserstellung und -verwertung der Geschäfts- und Leistungsprozesse
- Betriebliche Organisation
- Beschaffung
- Markt- und Kundenbeziehungen
- Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
- Arbeitsorganisation und Arbeitstechniken
- Planung und Organisation
- Teamarbeit
- Informations- und telekommunikationstechnische Produkte und Märkte
- Einsatzfelder und Entwicklungstrends
- Systemarchitektur
- Hardware und Betriebssysteme
- Anwendungssoftware
- Netze und Dienste
- Herstellung und Betreuung von Systemlösungen
- Ist-Analyse und Konzeption
- Programmiertechniken
- Installation und Konfiguration
- IT-Sicherheit, Datenschutz und Urheberrecht
- Systempflege
Zu den Fachqualifikationen, die Du während der schulischen Ausbildung erwirbst, zählen die folgenden Bereiche:
- Systemtechnik
- Systemkomponenten
- Ergonomische Geräteaufstellung
- Installation
- Montagetechnik
- Stromversorgung und Schutzmaßnahmen
- Datensicherheit, Hard- und Softwaretests
- Netzwerke
- Serviceleistungen
- Instandhaltung
- Fachaufgaben im Einsatzgebiet
- Produkte, Prozesse und Verfahren
- Projektplanung
- Projektdurchführung und Auftragsbearbeitung
- Projektkontrolle, Qualitätssicherung
Auch bei dem schulischen Weg musst Du eine Abschlussprüfung absolvieren, die den Abschluss Deiner Ausbildung markiert.
Ausbildungsplätze
Wo arbeitet ein IT-Systemelektroniker?
Nach der IT-Systemelektroniker-Ausbildung findest Du beispielsweise in den folgenden Branchen und Betrieben eine Beschäftigung:
- in Unternehmen der Informations- und Telekommunikationstechnik
- in Elektroinstallationsbetrieben
- bei EDV-Dienstleistern, zum Beispiel IT-Systemhäuser
- im Einzelhandel
- in der öffentlichen Verwaltung
IT-Systemelektroniker verrichten ihre Arbeit häufig im Außendienst an wechselnden Arbeitsplätzen direkt bei ihren Kunden. Sie arbeiten im Handel sowie auch an elektronischen Geräten, oftmals Computer oder spezielle Telekommunikationstechnik, und beseitigen die Fehler und Störungen des Systems. Des Weiteren sind sie für Einweisungen und Schulungen zuständig.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Dein Arbeitsalltag kann zum Beispiel wie folgt aussehen:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Dein Arbeitsbereich ist der PC oder andere Informations- und Telekommunikationsanlagen. Meist wirst Du für Deine Arbeit direkt bei Deinen Kunden vor Ort sein, wo Dich zum Beispiel ganz normale Büros erwarten können, aber auch große IT-Anlagen, um die Du Dich kümmern musst.
Was verdient ein IT-Systemelektroniker?
Während der dualen Ausbildung wirst Du von Deinem Ausbildungsvertrieb im Regelfall gemäß den tarifvertraglichen Vereinbarungen vergütet. Im Schnitt kannst Du je nach Bundesland und der Größe Deines Ausbildungsbetriebs in der Metall- und Elektroindostrie in 2023 im ersten Lehrjahr mit 981 bis 1.154 Euro brutto rechnen. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt Dein monatliches Bruttogehalt auf durchschnittlich 1.029 bis 1.187 Euro an. Während des dritten und letzten Jahres Deiner Ausbildung wirst Du mit 1.102 bis 1.261 Euro brutto vergütet.
Wird die Ausbildung in schulischer Form absolviert, wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Es gibt jedoch unter gewissen Umständen die Möglichkeit, während der schulischen Ausbildung BAföG zu beziehen.
Als Berufseinsteiger erwartet Dich ein Monatsgehalt von etwa 2.600 bis 2.800 Euro brutto, das mit entsprechender Berufserfahrung weiter ansteigt. Die Spitzengehälter in dieser Branche liegen bei rund 4.900 Euro brutto monatlich.
Wo finde ich einen Job als IT-Systemelektroniker?
Wie sind die Berufsaussichten für IT-Systemelektroniker?
2019 gab es im Ausbildungsbereich Industrie und Handel 1.410 Ausbildungsanfänger. Im Schnitt kommen auf jede freie Ausbildungsstelle zwei potenzielle Bewerber. Insgesamt ist ein starker Anwuchs der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Beruf zu bezeichnen. So stieg die Anzahl der IT-Systemelektroniker in nur 4 Jahren um fast 30.000 Stellen auf knapp 450.000 Angestellte an. Frauen machen dabei einen Prozentsatz von 18,2% aus. Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2019 bei zuletzt 5,2% und sinkt seit den vergangenen Jahren kontinuierlich.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung hast Du die Wahl zwischen einer Anpassungsweiterbildung und einer Aufstiegsweiterbildung.
Bei der Anpassungsweiterbildung stehen Dir unter anderem die folgenden Themenfelder offen:
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Elektrotechnik
- Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
- IT-Anwendungsberatung
Fällt Deine Wahl auf eine Aufstiegsweiterbildung, kannst Du Dich unter anderem entscheiden zwischen:
- der Meisterweiterbildung zum Industriemeister Elektrotechnik
- der Weiterbildung zum Sicherheitstechniker
- der Weiterbildung zum Industriesystemtechniker
- der Weiterbildung zum Komponentenentwickler
- der Weiterbildung zum IT-Sicherheitskoordinator
- der Weiterbildung zum IT-Qualitätssicherungskoordinator
- der Weiterbildung zum IT-Kundenbetreuer
- der Weiterbildung zum IT-Trainer
- der Weiterbildung zum Vertriebsbeauftragten
- der Technikerweiterbildung in den Bereichen Information/Kommunikation und Automatisierungstechnik
- der kaufmännischen Weiterbildung zum Technischen Fachwirt
Daneben hast Du selbstverständlich die Möglichkeit, ein Studium anzuhängen. Das geht nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung und mit Berufserfahrung von mindestens 3 Jahren auch ganz ohne Abitur. In Betracht kommen beispielsweise die folgenden Fächer:
- Automatisierungstechnik
- Elektrotechnik
- Informationstechnik
- Kommunikationstechnik
- Medientechnik
- Multimediatechnik
Passt der Beruf IT-Systemelektroniker zu mir?
Interessierst Du Dich für eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker, solltest Du die folgenden Voraussetzungen mitbringen: