Was ist ein Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen?
Eine Fachangestellte / ein Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen arbeitet im Servicebereich der Agentur für Arbeit oder beim Jobcenter. Dort ist sie erster Anlaufpunkt für die Kunden, berät diese zu staatlichen Sozialleistungen und übernimmt Verwaltungstätigkeiten. Die Berufsbezeichnung Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen ist rechtlich geschützt. Um sie tragen zu dürfen, muss man die dreijährige Ausbildung bei der Agentur für Arbeit absolvieren.
Was macht ein Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen?
Ein Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen steht den Kunden in der Arbeitsagentur oder im Jobcenter beratend zur Seite. Er nimmt Kunden in Empfang, nimmt zum Beispiel Arbeitslosmeldungen entgegen und macht Termine für die Berufsberatung. Außerdem leistet er Hilfestellung, wenn es Schwierigkeiten beim Ausfüllen von Anträgen oder Formularen gibt und klärt Menschen über Sozialleistungen und Anspruchsberechtigungen auf. Auch andere Serviceleistungen wie die Beantwortung telefonischer Anfragen oder Verwaltungstätigkeiten zählen zu seinen Aufgaben.
Wie wird man Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen?
Voraussetzungen
Wer eine Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen beginnen möchte, sollte mindestens einen mittleren Schulabschluss vorweisen können. Das geht aus den Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung hervor, die über die Vorbildung der Auszubildenden in der Ausbildung beim Arbeitsamt erhoben wurden. Demnach hatte im Jahr 2021 mehr als die Hälfte der Azubis in der Bundesagentur für Arbeit-Ausbildung sogar die allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife, die Übrigen hatten einen mittleren Schulabschluss. Weniger als ein Prozent der jungen Menschen in der Arbeitsagentur-Ausbildung hatte höchstens einen Hauptschulabschluss. Wichtige Schulfächer sind neben Deutsch und Mathematik auch Politik und Sozialkunde.
Ablauf
Die Ausbildung beim Arbeitsamt dauert insgesamt drei Jahre. In der Berufsschule lernst Du die theoretischen Grundlagen für Deine Arbeit in der Regel in Blöcken über mehrere Wochen, im Anschluss daran lernst Du in Deinem Ausbildungsbetrieb die Praxis kennen.
Im Laufe dieser dreijährigen Ausbildung bei der Bundesagentur für Arbeit erhalten Auszubildende von ihren Ausbildern regelmäßig ein Feedback, das eine umfassende Bewertung der Leistungen in der Arbeitsamt-Ausbildung beinhaltet.
Das Feedback wird erstmals nach der Probezeit sowie nach dem 1. und dem 2. Lehrjahr erteilt. Die vierte und letzte Zwischenbeurteilung erfolgt ein halbes Jahr vor dem Ende der Arbeitsagentur-Ausbildung.
Prüfungen
In der rechtlichen Verordnung über die Agentur für Arbeit-Ausbildung ist eine Zwischenprüfung vorgeschrieben, die zum Anfang des zweiten Lehrjahres absolviert werden muss und den Ausbildungsstand ermitteln soll. Die Abschlussprüfung nach Ende des dritten Lehrjahres der Ausbildung bei der Agentur für Arbeit ist wesentlich umfangreicher und umfasst vier Prüfungsbereiche: Arbeitsmarktbezogene Geschäftsprozesse, Prozesse der Leistungsgewährung, Kundenkommunikation sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Die Bereiche werden unterschiedlich gewichtet. Die Prüfung am Ende der Arbeitsamt-Ausbildung umfasst einen schriftlichen und einen praktischen Anteil.
Wo arbeiten Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen?
Eine abgeschlossene Ausbildung bei der Agentur für Arbeit bietet die Möglichkeit, in den folgenden Einrichtungen zu arbeiten:
- Agentur für Arbeit
- Jobcenter
- Familienkassen
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Als Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen bist Du in vielen Feldern innerhalb der Agenturen oder Jobcenter einsetzbar. In der Agentur für Arbeit-Ausbildung lernst Du bereits viele verschiedene Tätigkeiten kennen, die im Beruf zu Deinen täglichen Aufgaben gehören:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Ob beim Eingeben von Kundendaten in die Computersysteme, beim Prüfen von Anträgen oder beim Beratungsgespräch – als Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen ist Dein Arbeitsplatz fast immer das Büro. Du solltest dementsprechend keine Probleme mit dem klassischen Büroalltag und viel Bildschirmarbeit haben. Einzige Ausnahme: die Arbeit im Empfangsbereich.
Was verdient ein Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen?
Ausbildung
Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen werden nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bezahlt. Schon im ersten Jahr der Agentur für Arbeit-Ausbildung verdienst Du ungefähr 1.068 Euro pro Monat. Im dritten Jahr der Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen-Ausbildung sind es sogar 1.164 Euro monatlich (Stand: April 2022). Damit zählt die Arbeitsagentur-Ausbildung zu den lukrativeren Ausbildungen.
Beruf
Zum Berufseinstieg erhältst Du als Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen gemäß Tarifvertrag ungefähr 2.500 Euro, später liegt das Durchschnittsgehalt bei 3.700 bis 4.300 Euro monatlich.
Wo finde ich einen Job als Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen?
Wie sind die Berufsaussichten für Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen?
Jedes Jahr stellt die Agentur für Arbeit rund 600 Auszubildende ein, die Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen werden wollen. In einem Beschluss aus dem Jahr 2017 verpflichtete sich die Agentur, „im Rahmen einer außertariflichen Selbstverpflichtung die selbst ausgebildeten Nachwuchskräfte“, die die Agentur für Arbeit-Ausbildung absolviert haben, „auf Dauer in ein Arbeitsverhältnis“ zu übernehmen. Die Bundesagentur für Arbeit-Ausbildung bietet somit zurzeit eine sichere Zukunftsperspektive. Der Beschluss ist vorerst gültig bis zum Jahr 2022.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Die Agentur für Arbeit-Ausbildung ist die erste Stufe auf der Karriereleiter beim Arbeitsamt. Hast Du die Ausbildung bei der Bundesagentur für Arbeit abgeschlossen, dann stehen Dir in den darauffolgenden Jahren Möglichkeiten zur Entwicklung und Spezialisierung offen. Dazu zählen Fortbildungen zur:
- Arbeitsvermittlerin
- Sachbearbeiterin
Für die Übernahme von Führungsaufgaben bietet sich außerdem das duale Studium Arbeitsmarktmanagement an.
Passt der Beruf Fachangesteller für Arbeitsmarktdienstleistungen zu mir?
Wer zu Leistungen berät und über Anträge entscheidet, der muss selbstverständlich umfangreiche Kenntnisse zum aktuellen Sozialrecht haben und sich vor allem mit den Sozialgesetzbüchern II und III auskennen. Diese Kenntnisse erwirbst Du während der Ausbildung bei der Bundesagentur für Arbeit. Nur mit diesem Wissen bist Du allerdings noch lange kein guter Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen. Prüfe deshalb, ob Du die folgenden Voraussetzungen erfüllst.