Was ist ein Bauzeichner?
Bauzeichner sind für die Zeichnung von Plänen, Ansichten und Grundrissen für den Bau von Häusern, Brücken, Straßen und Bepflanzungen verantwortlich. Dabei richten sie sich nach den Vorgaben von Architekten und Ingenieuren. Darüber hinaus erstellen sie Berechnungen von Baustoffen, Materialien und Stücklisten.
Die Berufsbezeichnung Bauzeichner ist geschützt. Es kann sich daher nur derjenige so nennen, der eine entsprechende Ausbildung absolviert und die Abschlussprüfung erfolgreich abgeschlossen hat.
Was macht ein Bauzeichner?
Als Bauzeichner oder Bauzeichnerin erstellst Du Bauansichten, Grundrisse und Konstruktionszeichnungen für den Hoch-, Tief, Straßen- und Landschaftsbau. Daneben bist Du für statische Berechnungen und die Kalkulation von Baustoffen und anderen Materialien verantwortlich. Du arbeitest dabei eng mit Architekten und Ingenieuren zusammen. Sie teilen Dir ihre Ideen für ein Bauprojekt mit, so dass Du auf dieser Basis die entsprechenden technischen Unterlagen erstellst.
Für die Praxis heißt das: Du bist für die Zeichnung von Plänen für Gebäude, Straßen und Bepflanzungen verantwortlich. Du sorgst dafür, dass diese Pläne vor Ort beim Bau sind, wenn sie gebraucht werden. Du verfolgst dabei den Bauprozess und stellst sicher, dass der Bau so erfolgt, wie Du es in Deinen Zeichnungen geplant hast.
Wie wird man Bauzeichner?
In der Regel absolvierst Du eine Ausbildung zum Bauzeichner nach dem Berufsausbildungsgesetz:
Zulassungsvoraussetzungen
Es gibt keine vorgeschriebenen Zulassungsvoraussetzungen für die Bauzeichner-Ausbildung. Das laut Bundesagentur für Arbeit haben in 2022 die überwiegende Mehrheit der Ausbildungsanfänger ein Abitur oder Fachabitur mitgebracht (54 Prozent). 38 Prozent verfügten über die mittlere Reife. 7 Prozent brachten einen Hauptschul- oder sonstigen Abschluss und 1 Prozent gar keinen Schulabschluss mit. Neben einer Schulausbildung kannst Du vor allem auch mit guten Noten in Mathe, Physik, Werken und Technik punkten.
Ausbildungsinhalte und -ablauf
Die Ausbildung zum Bauzeichner nach dem Berufsausbildungsgesetz ist dual angelegt und dauert 3 Jahre. Dabei absolvierst Du den theoretischen Teil der Ausbildung an einer Berufsschule. Dort eignest Du Dir die Kenntnisse für die Erstellung und Berechnung von Bauzeichnungen an. Je nach gewähltem Schwerpunkt stehen dabei andere Themen auf Deinem Stundenplan. Entscheidest Du Dich für den Schwerpunkt Architektur, lernst Du vor allem die Umsetzung von Entwurfsskizzen in bautechnischen Zeichnungen, die Ermittlung von Mengen und Massen für die Ausschreibungen und Vergabe von Aufträgen sowie die Abrechnung mit Kunden. Im Schwerpunkt Tief-, Straßen- und Landschaftsbau eignest Du Dir die Erstellung von Bestands-, Übersichts- und Rohrnetzplänen an. Darüber hinaus lernst Du das Zeichnen von Regelquerschnitten des Straßen- und Wegebaus. Entscheidest Du Dich für den Schwerpunkt Ingenieursbau, stehen vor allem die Erstellung von Positionsplänen und Rohbauzeichnungen auf Deinem Stundenplan.
Den praktischen Teil Deiner Bauzeichner-Ausbildung absolvierst Du in einem Ingenieurs- oder Architekturbüro, im Baugewerbe oder in der öffentlichen Verwaltung. Hier kannst Du an realen Projekten zeigen, welche Kenntnisse Du Dir bisher in der Erstellung von Bauzeichnungen und -plänen angeeignet hast.
Fernlehrgänge
Neben der Bauzeichner-Ausbildung nach dem Berufsausbildungsgesetz kannst Du auch über einen Fernlehrgang den Beruf Bauzeichner ergreifen. Dieser eignet sich auch als Umschulung zum Bauzeichner, wenn Du zum Beispiel eine Ausbildung in einem verwandten Bereich absolviert hast. Über einen Zeitraum von 14 Monaten kannst Du dann zum Beispiel bei der ILS oder der Fernakademie für Erwachsenenbildung alle notwendigen Inhalte erlernen. Damit Du den für Dich passenden Fernlehrgang findest, lade Dir am besten die kostenlosen Infomaterialien der jeweiligen Anbieter herunter. Diese zeigen Dir auf einen Blick, wo Du mit Deinen Interessen gut aufgehoben bist.
Fernlehrgangsempfehlungen
Studium
Ein Studium der Architektur oder des Bauingenieurswesens eignet sich als ideale Ergänzung zur Ausbildung zum Bauzeichner. Beide Studiengänge sind in der Regel zulassungsbeschränkt und dauern 3 Jahre. Danach verfügst Du über einen Bachelor. Mit dem Abschluss in der Tasche kannst Du die Leitung von Projekten übernehmen.
Weiterbildungen
Um Deine Bauzeichner-Ausbildung mit zusätzlichen Qualifikationen anzureichern, kannst Du auch eine Bauzeichner-Weiterbildung absolvieren. Dabei kannst Du zum Beispiel eine Fortbildung zum staatlich geprüften Techniker vornehmen. Diese zeigt Dir, wie Du die Bauleitung von Projekten übernimmst. Für Führungsverantwortung eignet sich auch die Weiterbildung zum technischen Fachwirt. Hier lernst Du den kaufmännischen und planenden Bereich des Bauwesens kennen.
Ausbildungsplätze
Wo arbeitet ein Bauzeichner?
Nach Deiner Bauzeichner-Ausbildung kannst Du bei diesen Arbeitgebern tätig werden:
- Architekturbüros
- Ingenieurbüros
- Bauämter
- Baufirmen
- Bauträger
- Fertigteilhersteller
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Nach Deiner Ausbildung zum Bauzeichner warten auf Dich diese Aufgaben:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Du erfüllst Deine Bauzeichner-Aufgaben vorwiegend am Computer. Über entsprechende Programme erstellst Du Zeichnungen und Berechnungen für Bauprojekte. Je nach Arbeitgeber kann es auch vorkommen, dass Du einen kleinen Teil Deiner Zeit auf Baustellen verbringst. Dort sorgst Du dafür, dass der Bau den Verlauf nimmt, den Du in Deinen Plänen vorgesehen hast.
Was verdient ein Bauzeichner?
Während der Bauzeichner-Ausbildung verdienst Du im ersten Lehrjahr bis zu 935 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Lehrjahr warten auf Dich bis zu 1.230 Euro brutto. Das dritte und letzte Lehrjahr bringt Dir bis zu 1.500 Euro brutto pro Monat ein.
Mit Deinem Abschluss in der Tasche steigst Du als Bauzeichner oder als Bauzeichnerin durchschnittlich mit einem Gehalt zwischen 2.600 Euro und 2.900 Euro in den Beruf ein. Spitzenverdiener kommen auf einen Verdienst von 4.400 Euro brutto monatlich und mehr. Entscheidenden Einfluss auf Deinen Lohn haben Dein Arbeitsort, die Größe Deines Arbeitgebers sowie Deine Ausbildung und Deine Berufserfahrung.
Wo finde ich einen Job als Bauzeichner?
Bauträger, Ingenieurbüros und Baufirmen: Nach Deiner Ausbildung warten zahlreiche verschiedene Arbeitgeber auf Dich. Damit Du eine für Dich passende Stelle findest, nutze am besten unsere Jobsuche. Diese zeigt Dir mit wenigen Klicks, wo derzeit welche Stellen frei sind.
Wie sind die Berufsaussichten für Bauzeichner?
Mehr und mehr Menschen ziehen in Ballungsräume, so dass der Baubedarf von Städten weiter wächst. Die Deutsche Handwerkszeitung berichtete im Januar 2022, dass Baupreise seit 1970 nicht wieder so hoch waren wie in diesem Moment, wobei das vor allem an den Preisen der Baumaterialien liege, die auch in den nächsten Jahren vorraussichtlich nicht abklingen werden. Die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt sind daher sehr gut für Dich.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Das Bauzeichner-Berufsbild wartet mit 3 wesentlichen Spezialisierungen auf:
- Architektur: Beim Schwerpunkt Architektur konzentriert sich Deine Arbeit auf den Rohbau und den Ausbau von Bauprojekten.
- Ingenieurbau: Spezialisierst Du Dich auf den Ingenieurbau, bist Du der Experte für Tragwerke, Massivbau, Stahl- und Holzbau.
- Tief-, Straßen und Landschaftsbau: Beim Tief-, Straßen- und Landschaftsbau bist Du Spezialist für den Straßen- und Landschaftsbau sowie für die Ver- und Entsorgung.
Passt der Beruf Bauzeichner zu mir?
Für diesen Beruf solltest Du diese grundlegenden Fähigkeiten mitbringen:
Während der ersten Berufsjahre kannst Du diese Fähigkeiten auf ein Profi-Level bringen. Du musst daher nicht schon mit Abschluss Deiner Ausbildung ein Experte auf diesen Gebieten sein.
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