Was ist ein Altenpfleger bzw. eine Altenpflegerin?
Altenpfleger betreuen und pflegen kranke und ältere Menschen und beraten ihre Angehörigen. Sie betreuen sie im Alltag, damit sie auch im Alter ein aktives und würdevolles Leben führen können. Dabei nehmen sie medizinische Aufgaben wahr, aber sind auch dafür zuständig, die Menschen zu beschäftigen. Außerdem dokumentieren sie die Pflege für Abrechnungen, etwa mit der Krankenkasse.
Was macht ein Altenpfleger?
Als Altenpflegerin bzw. Altenpfleger bist Du eine wichtige Hilfe für ältere und kranke Menschen. Du hilfst ihnen im Alltag, zum Beispiel beim Anziehen, Waschen oder Essen. Du sorgst dafür, dass sich die Heimbewohner bzw. Klienten genug bewegen, machst Übungen mit ihnen und motivierst sie. Nach ärztlicher Absprache bist Du dafür verantwortlich, Medikamente zu geben oder zum Beispiel Verbände zu wechseln. Da Du die Menschen, die Du pflegst, gut kennst, beobachtest Du, wie es ihnen geht und stellst fest, falls es gesundheitliche Veränderungen gibt. Das dokumentierst Du und arbeitest dabei mit den anderen Pflegern und Ärzten zusammen. Falls es zu medizinischen Notfällen kommt, musst Du die richtigen Maßnahmen treffen. Doch Du arbeitest nicht nur mit den zu pflegenden Menschen, sondern auch mit ihren Angehörigen: Du berätst sie und zeigst ihnen, wie sie die Pflege teilweise selbst am besten vor sich nehmen.
Wie wird man Altenpfleger?
Ausbildungsplätze
Die Ausbildung in der Altenpflege ist bundesweit gesetzlich geregelt. Es handelt sich um eine duale Ausbildung. Das heißt, Du hast sowohl Unterricht in Altenpflegeschulen als auch praktische Teile. Die praktischen Phasen nehmen dabei etwas mehr Zeit in Anspruch.
Voraussetzungen und Dauer
Für die Altenpfleger-Ausbildung brauchst Du mindestens einen mittleren Schulabschluss. Ein Hauptschulabschluss reicht, wenn Du zusätzlich eine andere Ausbildung abgeschlossen hast, zum Beispiel als Altenpflegehilfe. Häufig brauchst Du noch ein Gesundheits- sowie Führungszeugnis. An privaten, konfessionell geprägten Schulen musst Du der entsprechenden Konfession angehören. Die Dauer der Altenpfleger-Ausbildung kannst Du durch eine vorherige Ausbildung im Gesundheitsbereich um ein oder zwei Jahre verkürzen. Normalerweise dauert sie in Vollzeit drei Jahre.
Inhalte
Während Deiner Ausbildung in der Altenpflege lernst Du im theoretischen und praktischen Unterricht unter anderem, wie Du die Pflege planst, durchführst und dokumentierst. Nach der Altenpfleger-Ausbildung kannst Du den Gesundheitszustand von Menschen einschätzen und weißt, welche Medikamente Du unter welchen Voraussetzungen geben kannst. Daneben ist es wichtig für Dich zu lernen, wie Du die Zusammenarbeit zwischen Pflegeeinrichtung, Angehörigen und Patienten organisierst, und welche rechtlichen Grundlagen für die Pflege gelten. Neben diesen berufspraktischen Fächern stehen auch Deutsch, Mathematik, Ethik oder Religion sowie Sozialkunde auf Deinem Stundenplan. Am Ende der Ausbildung als examinierte Altenpflegerin steht eine Abschlussprüfung.
Aufbau
Der Aufbau der Ausbildung zur Altenpflegerin ist ganz genau geregelt. In den drei Jahren der Altenpflegeausbildung musst Du mindestens 2.100 Stunden Unterricht an der Altenpflegeschule haben. Diese teilen sich auf in:
- Aufgaben und Konzepte in der Altenpflege: 1.200 Stunden
- Unterstützung alter Menschen bei der Lebensgestaltung: 300 Stunden
- Rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen altenpflegerischer Arbeit: 160 Stunden
- Altenpflege als Beruf: 240 Stunden
- Frei verteilbare Stunden: 200 Stunden
Dazu kommen 2.500 Stunden der praktischen Altenpflegeausbildung:
- Kennenlernen des Praxisfeldes unter Berücksichtigung institutioneller und fachlicher Konzepte
- Mitarbeiten bei der Pflege alter Menschen einschließlich Beratung, Begleitung und Betreuung, Mitwirken bei ärztlicher Diagnostik und Therapie unter Anleitung
- Übernehmen selbstständiger Teilaufgaben entsprechend dem Ausbildungsstand in der Pflege alter Menschen und Mitwirken bei ärztlicher Diagnostik und Therapie unter Aufsicht
- Übernehmen selbstständiger Projektaufgaben, zum Beispiel bei der Tagesgestaltung oder bei der Gestaltung der häuslichen Pflegesituation
- Selbstständiges Planen, Durchführen und Reflektieren der Pflege alter Menschen einschließlich Beratung, Begleitung und Betreuung, Mitwirken bei ärztlicher Diagnostik und Therapie unter Aufsicht
Kosten
Die Krankenpflegeausbildung ist an öffentlichen Schulen in der Regel kostenfrei. Manchmal fallen jedoch Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. An privaten Krankenpflegeschulen musst Du in der Regel Lehrgangsgebühren für die Altenpfleger-Ausbildung zahlen. Dazu kommen Kosten für Lernmittel, Arbeitskleidung und Fahrten zur Ausbildungsstätte. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst Du BAföG, eine staatliche finanzielle Förderung, während der Ausbildung zur Altenpflegerin erhalten.
Die Ausbildung ab 2020
Ein Gesetz vom Sommer 2017 verändert die Ausbildung in der Altenpflege stark. Ab 2020 musst Du Dich nicht mehr zu Beginn der Ausbildung entscheiden, ob Du in der Kranken-, Alten- oder Kinderkrankenpflege arbeiten möchtest. Der neue Beruf heißt Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann und vereinheitlicht die bisher drei Ausbildungen. Nach Abschluss dieser Ausbildung kannst Du in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege tätig sein. Deshalb haben auch alle denselben Unterricht. Nach zwei Jahren kannst Du die generalistische Ausbildung weitermachen oder Dich zwischen Altenpfleger-Ausbildung und Kinderpflege-Ausbildung unterscheiden. Außerdem wird die Ausbildung kostenlos – anders als bislang, denn teilweise fällt Schulgeld für die Altenpfleger-Ausbildung an. Auch die Vergütung soll angemessener werden.
Wo arbeitet eine Altenpflegerin?
Nach der Ausbildung in der Altenpflege hast Du viele Einsatzmöglichkeiten. In der Regel sind das:
- Pflegeheim: In Alten- oder Pflegeheimen leben viele alte Menschen gemeinsam. Hier bist Du – je nach Gesundheitszustand oder Art der Einrichtung – für die gesamte Pflege zuständig. Du organisierst aber auch Spieleabende oder Feste für die Bewohner. Viele Bewohner leben eine längere Zeit im Pflegeheim, Du hast also engen und täglichen Kontakt zu ihnen.
- Ambulanter Pflegedienst: Nach der Ausbildung zum Altenpfleger kannst Du für einen ambulanten Pflegedienst arbeiten. Dann besuchst Du die Menschen zu Hause und stimmst die Pflege ganz auf die Bedürfnisse ab. Hier ist der Kontakt zu den Angehörigen oft noch intensiver.
- Krankenhaus: Du kannst auch in Reha-Kliniken oder speziellen Abteilungen von Krankenhäusern arbeiten. Dort bleiben die Menschen meist kürzer, und Du musst auf gesundheitliche Probleme achten.
- Hospiz: Im Hospiz leben Menschen, die unheilbar krank sind, in ihrer letzten Lebensphase. Du begleitest die Menschen und ihre Angehörigen, was für Dich womöglich noch herausfordernder ist als die Arbeit in anderen Einrichtungen.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Der Arbeitsalltag nach der Ausbildung zur Altenpflegerin ist sehr vielfältig und umfasst weit mehr als die eigentliche Pflege:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Dein Arbeitsplatz ist der zu pflegende Mensch – ob im Wohnheim oder ambulant bei dem Menschen zu Hause. Du sitzt wenig, sondern bist viel an und mit den Menschen beschäftigt. Doch auch Schreibtischarbeit gehört dazu, wenn Du die Pflege dokumentierst. Während der Arbeitszeit trägst Du Arbeitskleidung, zum Beispiel einen Kittel. Als Altenpfleger arbeitest Du auch am Wochenende und im Schichtdienst.
Was verdient ein Altenpfleger?
In der Altenpflege gibt es keinen verbindlichen Tarifvertrag. Das heißt, Dein Gehalt unterscheidet sich je nach Bundesland und Träger der Einrichtung. Arbeitest Du in einer Einrichtung des öffentlichen Dienstes, verdienst Du während der Altenpflegeausbildung im ersten Lehrjahr 1.191 Euro brutto, im zweiten Jahr der Ausbildung in der Altenpflege 1.252 und im dritten Jahr der Ausbildung als Altenpfleger 1.353 Euro brutto.
Nach der Ausbildung zum Altenpfleger verdienst Du in privaten Einrichtungen meist weniger als bei kirchlichen Arbeitgebern oder im öffentlichen Dienst, nämlich 2.000 bis 2.500 Euro brutto, im öffentlichen Dienst 2.600 bis 3.200 Euro. Außerdem kommt es darauf an, wo Du arbeitest: In Westdeutschland verdienst Du nach der Ausbildung in der Altenpflege in der Regel mehr als in Ostdeutschland.
Wo finde ich einen Job als Altenpflegerin?
Über unsere Jobbörse findest Du aktuelle Jobangebote.
Wie sind die Berufsaussichten für Altenpfleger?
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Im Jahr 2060 werden Schätzungen zufolge 38 Prozent der Deutschen über 60 Jahre alt sein. Deshalb werden Menschen mit dem Beruf Altenpflegerin händeringend gesucht, denn schon heute gibt es viel zu wenige Menschen mit einer Ausbildung in der Altenpflege. Deshalb werden sich wahrscheinlich auch die Arbeitsbedingungen und die Situation während der Ausbildung in der Altenpflege verbessern. Schon jetzt ergreift die Politik Maßnahmen, um den Beruf Altenpflegerin attraktiver zu machen. So sollst Du als Altenpflegerin oder Altenpfleger besser verdienen und ab 2020 während der Ausbildung als Altenpfleger kein Schulgeld mehr zahlen müssen.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Je nach Bundesland gibt es verschiedene Weiterbildungen und Spezialisierungen, die Du als examinierte Altenpflegerin machen kannst. Dazu gehören zum Beispiel:
- Fachaltenpfleger für Psychiatrie: Nach dieser Weiterbildung pflegst und betreust Du ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen, zum Beispiel mit Demenz. Außerdem unterstützt Du sie bei therapeutischen Maßnahmen.
- Lehrerin oder Lehrer für Pflegeberufe: Nach einem entsprechenden Studium kannst Du an Altenpflegeschulen unterrichten und Dein praktisches Wissen aus der Ausbildung als Altenpfleger sowie dein theoretisches Wissen aus dem Studium weitergeben.
- Fachwirt in der Alten- und Krankenpflege: Nach dieser Spezialisierung geht Dein Arbeitsbereich über den Beruf Altenpfleger hinaus. Du hast betriebswirtschaftliche Kenntnisse und bist dann zum Beispiel für Gewinn- und Verlustbilanzen oder Kostenkalkulationen zuständig. So optimierst Du die wirtschaftliche Seite eines Pflegeheimes. Du kannst nach so einer Weiterbildung auch im Marketing von Einrichtungen arbeiten und das Pflegeheim in der Öffentlichkeit so gut wie möglich darstellen.
- Alltagsbegleiter: Alltagsbegleiter übernehmen keine pflegerischen Maßnahmen, sondern kümmern sich um den Alltag der Klienten: Sie reden, spielen, basteln oder kochen mit den Menschen. Für diese Qualifizierung brauchst Du keine examinierte Altenpflegerin sein.
- Pflegedienstleitung: Als Pflegedienstleitung bist Du für die Koordination der Pflege verantwortlich. Du ermittelst den Personalbedarf, bist für Abrechnungen und Qualitätsmanagement zuständig. Außerdem planst Du Aus- und Weiterbildungen für die Angestellten. Pflegedienstleitung kannst Du über private Weiterbildungen werden oder durch ein Hochschulstudium, zum Beispiel Pflegemanagement oder Pflegepädagogik.
- Praxisanleiter: Als Praxisanleiter gibst Du Dein Wissen an Schülerinnen und Schüler in der Altenpfleger-Ausbildung und Praktikanten weiter und bist deren Ansprechpartner. Es gibt viele private Einrichtungen, an denen Du diese Weiterbildung absolvieren kannst.
Passt der Beruf Altenpfleger zu mir?
Der Altenpfleger-Beruf ist ein sehr abwechslungsreicher Job mit sehr guten Zukunftsaussichten. Du solltest folgende Eigenschaften mitbringen, um Altenpflegerin zu werden: