Was ist ein Alltagsbegleiter?
Ein Alltagsbegleiter ist für die Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen in Pflegeeinrichtungen zuständig. Das können zum Beispiel altersschwache Menschen, Menschen mit Demenz oder Menschen mit psychischen Erkrankungen sein. Dabei ist der Alltagsbegleiter, auch „zusätzliche Betreuungskraft“ genannt, sowohl in voll- und teilstationären Einrichtungen als auch im Zuhause von Menschen tätig.
Die Berufsbezeichnung Alltagsbegleiter ist nicht geschützt. Es darf sich daher jeder so bezeichnen, ohne eine entsprechende Ausbildung absolviert zu haben.
Was macht ein Alltagsbegleiter?
Als Alltagsbegleiter zählt es zu Deinen Aufgaben, hilfsbedürftige Menschen sozial zu betreuen. Das können persönlichkeits-, kreativitäts- oder bewegungsfördernde Beschäftigungen wie Freizeit- und Gruppenaktivitäten sein, aber auch hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie die Zubereitung von Speisen oder organisatorische Erledigungen am Computer. Damit betreut ein Alltagsbegleiter bzw. eine Alltagsbegleiterin die Menschen in ihrem Alltag.
Wie wird man Alltagsbegleiter?
Um Betreuungskraft zu werden, kannst Du keine staatlich geregelte Ausbildung absolvieren. Stattdessen gibt es verschiedene private und kirchliche Bildungsanbieter, die diese Berufsqualifizierung ermöglichen.
Fernlehrgangsempfehlungen
Zulassungsvoraussetzungen
Es gibt keine festen Zulassungsvoraussetzungen der Bildungsanbieter. Stattdessen gibt jeder Bildungsanbieter eigene Zugangskriterien vor, die Bewerber erfüllen müssen. Das können zum Beispiel
- eine berufliche Vorbildung wie eine Altenpfleger-Ausbildung,
- einschlägige Berufserfahrung in einer pflegerischen Tätigkeit,
- gute Noten in Deutsch und
- ein Nachweis der gesundheitlichen Eignung in Form eines Attests
sein.
Ausbildungsinhalte und -ablauf
Betreuungsassistenten durchlaufen zunächst 100 Stunden Theorie, die die Grundlagen des Fachs vermitteln. Danach folgt ein Aufbaukurs, der insgesamt 60 Stunden umfasst. Zusätzlich absolviert ein Betreuungsassistent ein zweiwöchiges Betreuungspraktikum, in dem er seine Fähigkeiten in der Pflege und Betreuung testet und ausbaut. Wie lange die Qualifizierung zur Betreuungskraft dauert, ist von der gewählten Fortbildung abhängig. Du kannst diese in Voll- oder Teilzeit absolvieren.
Während der theoretischen Ausbildung eignest Du Dir Grundkenntnisse zu Demenzerkrankungen, geistigen Behinderungen und typischen Alterserkrankungen an. Darüber hinaus lernst Du auch Betreuungskonzepte, das Verhalten im Notfall und die Ernährungslehre kennen. Daneben stehen die Themen Kommunikation und Interaktion sowie Beschäftigungsmöglichkeiten und Freizeitgestaltung für hilfsbedürftige Menschen auf Deinem Stundenplan. Als angehende Betreuungskraft lernst Du auch die rechtlichen Grundlagen des Berufs, wie zum Beispiel das Haftungs- und Betreuungsrecht, kennen.
Im Praktikum arbeitest Du in Pflegeeinrichtungen, wo Du zum Beispiel lernst, Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, geistiger Behinderung oder psychischen Erkrankungen zu betreuen.
Hast Du Theorie und Praxis erfolgreich hinter Dich gebracht, erhältst Du je nach Bildungsanbieter eine andere Abschlussbezeichnung. Das kann zum Beispiel Alltagsbegleiter, Betreuungsassistent, Pflege- und Betreuungskraft oder Pflegehelfer mit Demenzbetreuung sein.
Wo arbeitet ein Alltagsbegleiter?
Hast Du Deinen Betreuungsschein in der Tasche, kannst Du überall dort tätig werden, wo Menschen eine Betreuung benötigen. Das kann zum Beispiel bei diesen Einrichtungen sein:
- ambulante Betreuungsdienste
- Heime
- Tagesstätten
- Wohngemeinschaften für Senioren
In der Regel orientieren sich Deine Arbeitszeiten dabei an Schichten, in die Du eingeteilt wirst.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Als Alltagsbegleiter warten im Berufsleben unter anderem diese Aufgaben auf Dich:
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Nach Deiner Qualifikation zum Betreuungsassistent arbeitest Du je nach Job entweder in Einrichtungen, die pflegebedürftige Menschen betreuen, oder im Zuhause der zu betreuenden Menschen. Zu Deinem Arbeitsplatz zählen daher Gruppen- und Gemeinschafts-, Speise- und Besprechungsräume, genauso wie die Wohnung der pflegebedürftigen Menschen, d. h. Küche, Wohnraum und Garten.
Was verdient ein Alltagsbegleiter?
Während der Qualifizierung zum Betreuungsassistent erhältst Du kein Gehalt. Je nach Ausbildungsstelle kann es sein, dass Du Gebühren für Lehrgänge und Prüfungen und Kosten für Fachliteratur und Arbeitsmittel tragen musst.
Hast Du die Ausbildung abgeschlossen, startest Du im Durchschnitt mit einem Einstiegsgehalt von rund 1.900 Euro brutto pro Monat. Mit etwas Berufserfahrung variiert der Lohn dann von Bundesland zu Bundesland. Während Du in Hessen beispielsweise auf durchschnittlich 2.540 Euro monatlich kommst, warten auf Dich in Mecklenburg-Vorpommern lediglich 2.138 Euro.
Wo finde ich einen Job als Alltagsbegleiter?
Als ausgebildete Präsenzkraft stehen Dir verschiedene Pflegeeinrichtungen zur Auswahl. Damit Du die für Dich passende Stelle findest, schau einfach mal in unsere Jobsuche. Diese zeigt Dir mit wenigen Klicks, wo welche Stellen frei sind.
Wie sind die Berufsaussichten für Alltagsbegleiter?
Ob Altenheim, Krankenhaus oder betreutes Wohnen – als Alltagsbegleiter stehen Dir zahlreiche Pflegeeinrichtungen als Arbeitgeber zur Auswahl. Der Gesundheitssektor ist zudem ein stetig wachsender Markt, der regelmäßig ausgebildete Fachkräfte sucht. Aktuell sucht jeder dritte Gesundheitsbetrieb neues Personal. Das hat der DIHK-Report herausgefunden. Das heißt für Dich: Hast Du eine Qualifizierung zum Alltagsbegleiter absolviert und kannst Du vielleicht noch eine weitere Ausbildung – wie beispielsweise eine Ausbildung zum Altenpfleger oder Krankenpfleger – aufweisen, hast Du gute Berufschancen.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Nach Deiner Qualifikation zum Alltagsbegleiter kannst Du Dich über Anpassungsweiterbildungen fortbilden und Dir neue Fachkenntnisse aneignen. Das Themenspektrum reicht dabei von Hauswirtschaft bis hin zur Arbeit mit Menschen mit Demenz. Diese Fortbildungen kommen dabei zum Beispiel für Dich infrage:
- Ambulante Wohnbetreuung: Fokussierst Du Deine Tätigkeit auf die ambulante Wohnbetreuung, besuchst Du regelmäßig verschiedene pflegebedürftige Menschen zu Hause. Dabei unterstützt Du sie im Haushalt, bei der Gestaltung sozialer Kontakte und einfachen Erledigungen wie Einkäufen, Arztbesuchen und Behördengängen. Und: Je nach Bedarf unterstützt Du sie auch bei der Ernährung, ihrer Tagesstruktur oder dem Umgang mit Finanzen.
- Spielpädagogik: In der Spielpädagogik widmest Du Dich zusammen mit den pflegebedürftigen Menschen einfachen Spielen, die soziales Verhalten fördern und Spannungen abbauen. Dabei sollen sie sich auch bewegen und vor allem Freude an den Spielen haben.
- Geriatrie: In der Geriatrie geht es vor allem um die Pflege von älteren Menschen. Dabei unterstützt Du sie, ihre Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und Hygiene erfüllen zu können. Dafür kannst Du im Krankenhaus, in der Altenpflege oder auch im betreuten Wohnen zum Einsatz kommen.
Passt der Beruf Alltagsbegleiter zu mir?
Um als Alltagsbegleiter arbeiten zu können, solltest Du diese Fähigkeiten mitbringen:
Du musst nicht von Anfang an Deines Berufslebens über all diese Fähigkeiten verfügen. Es reicht, wenn Du sie in den ersten Jahren ausbaust und so nach und nach zum kompetenten Alltagsbegleiter wirst.
* Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wenn du auf einen Affiliate-Link klickst, bekommt myStipendium.de von dem betreffenden Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis bzw. das Angebot nicht. Dein Klick hilft bei der Finanzierung unserer kostenfreien Seite.