Die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) ist eines der 13 großen Begabtenförderungswerke in Deutschland und steht der Partei DIE LINKE nahe. Ca. 1.000 Stipendiaten werden von der RLS unterstützt. Jedes Jahr werden ca. 150 Studenten und 40 Doktoranden neu in die Förderung aufgenommen. Die Grundwerte der Stiftung sind Gerechtigkeit, Solidarität und Völkerverständigung sowie sozialistische Demokratie.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung vergibt eine Studien- und Promotionsförderung nach ähnlichen Richtlinien wie die anderen Begabtenförderungswerke. Stipendiaten erhalten dadurch bis zu 949 € bzw. 1.450 € pro Monat und optional Zuschüsse für Kinder oder Auslandsaufenthalte. Eine Besonderheit bilden die Programmlinien Lux like Studium (für Studieninteressierte aus Nicht-Akademikerfamilien) und das Stipendium für Studieninteressierte aus Nordafrika und Vorderasien.
Bei der Auswahl der Stipendiaten legt die RLS auf folgende Faktoren Wert:
- Sehr gute Leistungen
- Politisches oder soziales Engagement
- Persönliche Umstände und familiärer Hintergrund (bei gleicher Eignung werden etwa Frauen, Menschen mit Behinderung, Bewerber mit einem migrantischen Hintergrund oder sozial Bedürftige bevorzugt ausgewählt)
Neu-Stipendiaten sind verpflichtet, an einem Einführungsseminar teilzunehmen, um die Stiftung besser kennenzulernen. Während der Förderzeit wird eine Teilnahme an weiteren Veranstaltungen, z.B. Ferienakademien, nationalen und internationalen Seminaren, Fachtagungen, Bildungsreisen oder Schreibwerkstätten erwartet. Zusätzlich gibt es 17 themenbasierte Arbeitsgruppen, die studentisch verwaltet sind und neue Stipendiaten willkommen heißen. Es gibt 180 Vertrauensdozenten, die die Stipendiaten der Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützen.
Ihren Sitz hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin, wo 2019 ein neues Hauptgebäude eröffnet wird. Zusätzlich betreibt sie 13 Regionalbüros und ist organisatorisch in kleinere Landesstiftungen unterteilt, etwa die Jenny-Marx-Gesellschaft in Rheinland-Pfalz oder den Kurt-Eisner-Verein in Bayern. Die Stiftung hat außerdem über 20 Auslandskorrespondenzen, z.B. in Moskau, Tel Aviv, New York City oder Neu-Delhi. Insgesamt arbeitet die RLS mit 320 Partnerorganisationen in über 60 Ländern zusammen.
Die Einrichtungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung sind:
- Studienwerk
- Institut für Gesellschaftsanalyse
- Akademie für Politische Bildung
- Zentrum für internationalen Dialog und Zusammenarbeit
- Bundesweite Arbeit
- Historisches Zentrum Demokratischer Sozialismus
- Politische Kommunikation
- Finanzen & IT
- Bibliothek
Die Stiftung publiziert darüber hinaus die Marx-Engels-Werke und die Zeitschrift „Luxemburg“. Sie richtet jedes Jahr mehr als 2.000 Veranstaltungen aus, darunter Workshops, Exkursionen, Vorträge, Ausstellungen, Bildungsreisen, Lesungen oder Filmvorführungen.
Die RLS ist nach Rosa Luxemburg (1871-1919) benannt, die eine der wichtigsten Figuren der Sozialdemokratie in Deutschland war. Der Vorläufer-Verein „Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V.“ wurde 1992 von der damaligen PDS (heute: DIE LINKE) anerkannt und in „Rosa-Luxemburg-Stiftung Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V. (RLS)“ umbenannt. Seit ihrem Bestehen hat die Organisation 2.000 Stipendiaten gefördert. Inzwischen sind der Rosa-Luxemburg-Stiftung zahlreiche weitere Stiftungen und Stiftungspreise angegliedert, z.B. die Hermann-Henselmann-Stiftung oder der Hans-und-Lea-Grundig-Preis.