Die Otto Benecke Stiftung (OBS) ist ein eingetragener und gemeinnütziger Verein mit Standorten in Bonn, Köln und Berlin. Benannt ist die Stiftung nach dem ersten AStA-Vorsitzenden der „Deutschen Studentenschaft“ Otto Benecke. Die OBS wurde 1965 mit dem Ziel gegründet, ausländischen bzw. zugewanderten Studenten ein Studium an einer deutschen Hochschule zu ermöglichen. Seit der Gründung wurden mehr als 500.000 Studenten mit Stipendien gefördert. Waren es zunächst DDR-Flüchtlinge und Spätaussiedler, gehören heute vor allem Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten zu den Stipendiaten. Daneben engagiert sich die Stiftung für die Integration von Ausländern beispielsweise durch Sprachkurse, Unterstützung bei Behördengängen oder auch durch sogenannte Bildungsbegleiter. Zusätzlich ist die Otto Benecke Stiftung in den Herkunftsländern der Stipendiaten aktiv und bietet dort zertifizierte Ausbildungslehrgänge an.
Zu den wichtigsten Stipendien der Otto Benecke Stiftung (OBS) gehört die Förderung aus dem„Garantiefonds Hochschule“. Das Programm richtet sich an junge Zuwanderer, die in Deutschland die Hochschulreife erwerben wollen, ein Studium planen oder eine akademische Laufbahn anstreben.
Zu den Förderleistungen zählen:
- Übernahme der Kosten für Sprachkurse und Nachhilfeunterricht
- Lernmittelpauschale
- Übernahme von Fahrtkosten
- Zuschuss zu Miete und Lebensunterhalt
- Übernahme der Kosten der Krankenversicherung
- Pauschale für Übersetzungs-, Anerkennungs- und Beglaubigungskosten
Die Fördersumme beträgt insgesamt etwa 830 € monatlich, die Förderdauer liegt bei 30 Monaten. Für eine erfolgreiche Bewerbung solltest Du folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Du besitzt einen rechtlichen Flüchtlings- bzw. Asyl-Status oder bist Spätaussiedler nach dem Bundesvertriebenengesetz
- Du bist nicht älter als 30 Jahre
- Du hast im Vorfeld an einer Bildungsberatung des Garantiefonds Hochschule teilgenommen
Gemeinsam in die Ausbildung
Ein weiteres Förderprogramm, welches sich neben Zuwanderern auch an Deutsche richtet, ist das Modellprojekt „Gemeinsam in die Ausbildung“ der Otto Benecke Stiftung. Das Programm bereitet Jugendliche ohne Erstausbildung auf eine Ausbildung im Handwerk vor. 120 Jugendliche können an drei Standorten in die Maßnahme aufgenommen werden. Dort durchlaufen sie einen individuellen Vorbereitungsunterricht.
Integration durch Qualifizierung
Innerhalb des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ bietet die Otto Benecke Stiftung das Studienprogramm „OnTOP“ an. Zugewanderte Akademiker erhalten dabei berufliche Qualifikationen in Form von fachspezifischen Weiterbildungen vermittelt. Zusätzlich wird jeder Teilnehmer des Förderprogramms durch ein individuelles Coaching und Mentoring begleitet. Dadurch soll ein späterer Berufseinstieg erleichtert werden.
Ma´an – Miteinander
Ein weiteres Förderprogramm der OBS ist das Projekt „Ma´an – Miteinander“ in Bonn, das zusätzlich durch das Bundesministerium für Familie unterstützt wird. Ziel des Programms ist es, muslimische Peergroups zu bilden, die Jugendliche vor religiöser Radikalisierung bewahren sollen. Die Otto Benecke Stiftung kümmert sich um Räume, organisiert Treffen und schultMentoren.
Geschichteund Finanzierung
Gegründet wurde die Otto Benecke Stiftung 1965 durch die Mitgliedsverbände des Deutschen Bundesstudentenrings. Vorrangiges Ziel der Stiftung – damals wie heute – istdie finanzielle Unterstützung von Zugewanderten nach Deutschland. Finanziert wird die Stiftung neben dem Bundesministerium für Familie beispielsweise auch durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie das Bundesministerium des Inneren. Im Jahr 2017 standen der Otto Benecke Stiftung stolze 23,8 Millionen Euro für ihre Projekte zur Verfügung.