Die Heinrich-Böll-Stiftung (hbs) gehört zu den 13 Begabtenförderungswerken in Deutschland und steht der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahe. Ihre Grundwerte sind Solidarität, Geschlechtergerechtigkeit sowie die Förderung von Migranten. Knapp 1.200 Stipendiaten werden während des Studiums oder der Promotion von der hbs unterstützt. 30% der Stipendiatenschaft haben einen Migrationshintergrund. Aus einer nichtakademischen Familie kommen fast 40% aller Stipendiaten. Jedes Jahr werden ca. 200 neue Stipendien vergeben.
Die Stipendiaten erhalten pro Monat bis zu 949 € bzw. als Doktoranden bis zu 1.450€. Zusätzlich wird erwartet, dass sie an den zahlreichen Veranstaltungen aus dem ideellen Förderprogramm teilnehmen und sich in einer der 10 studentischen Arbeitsgruppen engagieren. Folgende Voraussetzungen müssen in der Regel erfüllt sein:
- höchstens im 3. Fachsemester (Bachelor) bzw. Anfangsphase der Promotion
- sehr gute Leistungen
- soziales Engagement
- Identifikation mit den Werten der Heinrich-Böll-Stiftung sowie Kritik- und Reflexionsfähigkeit und ein Bewusstsein gegenüber Diskriminierungen
Eine Besonderheit ist die Programmlinie „Medienvielfalt, anders“, mit dem mehr junge Menschen mit Migrationshintergrund in den Journalismus gebracht werden sollen. Seit 2008 wurden hier über 70 Studenten gefördert.
Die Heinrich-Böll-Stiftung unterteilt sich organisatorisch in 16 Landesstiftungen der einzelnen Bundesländer. Die Arbeit der hbs findet in zahlreichen Abteilungen und Einrichtungen statt, nämlich:
- dem Studienwerk
- demGunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie
- der Grünen Akademie
- der Weiterbildungsakademie GreenCampus
- dem Archiv Grünes Gedächtnis mit Bibliothek (ca. 50.000 Medien)
- dem Heinrich-Böll-Haus Langenbroich
- dem Freundeskreis der hbs (Vernetzung & Projektförderung)
- den 32 Auslandsbüros 100 Projekte in 60 Ländern
- der angegliederten „TuWas - Stiftung für Gemeinsinn“
Die Stiftung organisiert außerdem Bildungsreisen, Podiumsdiskussionen und vergibt Preise. Sie publiziert jährlich den Fleischatlas sowie mehrere Podcasts und Blogs. Themenschwerpunkte der Stiftung sind z.B. das 50-jährige Jubiläum der 68er-Bewegung, Klimaschutz und Seenotrettung von Geflüchteten.
Die hbs hat ihren Hauptsitz in Berlin und betreibt dort auch ein Konferenzzentrum. Sie ist nach dem Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll (1917-1985) benannt. Bereits seit 1983 gab es mehrere kleine Stiftungen, die der damals noch jungen Partei Die Grünen nahestanden. 1996 fand die endgültige Zusammenführung in die einheitliche Heinrich-Böll-Stiftung statt. Zu den Alumni der Stiftung gehören der ehem. afghanische Außenminister Dr. RanginDadfarSpanta, der Regisseur Robert Thalheim sowie mehrere Bundestagsabgeordnete der Grünen.