Anzahl Stipendienprogramme
3
Auslandsstipendien
Nein
Zielgruppen
Bachelor, Diplom, Staatsexamen, Magister, Master, Promotion

Evangelisches Studienwerk Villigst : Alle Informationen im Überblick

Das Evangelische Studienwerk e.V. Villigst ist ein Verein der evangelischen Landeskirchen und eines der 13 Begabtenförderungswerke in Deutschland. Ziel der Organisation ist es, ihre Stipendiaten auf Positionen mit gesellschaftlicher Verantwortung in Kirche, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik vorzubereiten. Insgesamt werden 1.400 Stipendiaten in einer von drei Programmlinien finanziell und ideell gefördert.

Es können sich Studenten aus allen Fachrichtungen bewerben, wobei Naturwissenschaftler, Informatiker und Ingenieure besonders zu einer Bewerbung aufgerufen sind. Auch Bewerber, die als erste in ihrer Familie studieren, haben gute Chancen, aufgenommen zu werden. Die Voraussetzungen sind in der Regel, dass man:

  • ein Vollzeit- und Präsenzstudium absolviert
  • Mitglied in der Evangelischen Kirche ist
  • höchstens 35 Jahre alt ist
  • sich maximal im 3. Fachsemester des Grundstudiums befindet

Bewerber können durch Sonderanträge von der Altersgrenze oder Konfessionszugehörigkeit als Bedingung befreit werden. Die Bewerbung reichen die Studenten i.d.R. selbst ein. Pro Jahr werden ca. 250 neue Stipendiaten vom Evangelischen Studienwerk Villigst ausgewählt. Neben der finanziellen Unterstützung profitieren die Stipendiaten von Workshops und Veranstaltungen, enger Betreuung, Seelsorge und dem Netzwerk des Studienwerks.

Die Stipendien

Stipendium für Studenten

Das Studien-Stipendium besteht aus einer einkommensabhängigen Grundförderung von bis zu 855 € und einer Studienkostenpauschale von 300 €. Beides wird für das komplette Studium gezahlt. Eine reine Master-Förderung gibt es jedoch nicht. Zusatzleistungen können z.B. für einen Auslandsaufenthalt oder von Menschen mit einer Behinderung beantragt werden.

Stipendium für Promovierende

Promovierende erhalten vom Evangelischen Studienförderwerk Villigst für zunächst 3 Jahre bis zu 1.550 € pro Monat. Sie treffen sich zweimal im Jahr auf einer Tagung, die jeweils unter einem bestimmten Thema steht und dem persönlichen Austausch dient.

Stipendium für Geflüchtete

Das Evangelische Studienwerk Villigst bietet inzwischen gibt es auch ein gesondertes Stipendium für Studenten mit Fluchterfahrung an. Für das komplette Studium beträgt die finanzielle Zuwendung monatlich 1.155 €. Diese besteht aus einer einkommensabhängigen Grundförderung von bis zu 855 € und einer Studienkostenpauschale von 300 €. Die Stipendiaten müssen nicht evangelischen Glaubens sein, aber Offenheit und Toleranz mitbringen.

weitere Informationen

Von den Stipendiaten wird im Rahmen des Studienwerks Eigeninitiative und Engagement erwartet. Dafür haben sie auch viel Mitbestimmungsrecht. Es gibt einen studentischen Senat, ein studentisches Parlament und einen gewählten Programmausschuss für die Planung der Sommeruniversität. Außerdem beschäftigen sich interessenbasierte Arbeitsgemeinschaften mit Themen wie „Gender“, „Afrika“, „Wirtschaft und Gesellschaft“ oder „Protestantismus“.

Die Vernetzung von aktuellen und ehemaligen Stipendiaten findet auf vielen Ebenen statt. Die Studenten treffen sich in über 50 Hochschulgruppen (Konventen) und den Arbeitsgruppen. Jedes Jahr nehmen ca. 150 junge und alte „Villigster“ am dreitägigen Pfingstreffen teil. Das Evangelische Studienwerk Villigst ist eng verbunden mit dem Villigster Forschungsforum zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus e.V., dass von ehemaligen Stipendiaten gegründet wurde.

Das Evangelische Studienwerk e.V. Villigst organisiert neben den Stipendien und dem Rahmenprogramm auch eine Schülerinnenakademie. Außerdem publiziert es die Schriftenreihen „Profile“ und „Perspektiven“.

Gründung

Das Studienwerk wurde 1948 ins Leben gerufen und hat seinen Sitz in Schwerte in der Nähe von Dortmund (Nordrhein-Westfalen). Seit der Gründung wurden über 6.500 Stipendiaten unterstützt. Bekannte Alumni sind etwa Kurt Biedenkopf (ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen), Margot Käßmann (ehemalige Landesbischöfin von Hannover), Bernhard Schlink (Schriftsteller) und Roger Willemsen (Moderator und Publizist).

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