Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (kurz: Bundesstiftung Aufarbeitung) ist eine staatliche Stiftung, die sich der Kommunismus- und DDR-Forschung widmet. Ihre Ziele sind die Aufarbeitung der politischen Herrschaft in der DDR undkommunistischer Diktaturen in Europa sowie die Begleitung des Einheits-Prozesses zwischen West- und Ostdeutschland. Die Themenschwerpunkte der Bundesstiftung Aufarbeitung sind u.a.:
- der Volksaufstand 17. Juni 1953
- der Mauerbau 1961
- die Gefängnisse in der DDR
- Heimerziehung in der DDR
- Fluchtgeschichten
Seit 2001 vergibt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Promotionsstipendien. Pro Ausschreibung werden ca. 8 Stipendiaten ausgewählt. Das Stipendium besteht aus einer monatlichen Förderung von 1.350 € und wird maximal drei Jahre lang ausgezahlt. Mehr als 75 Nachwuchswissenschaftler wurden bisher auf diese Weise gefördert.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat eine eigene Bibliothek und ein Archiv. Sie betreibt die Webportale kommunismusgeschichte.de und zeitzeugenbuero.de. Seit 2004 gibt die Stiftung das „Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung“ heraus. Sie ist außerdem Veranstalterin der dreitägigen „Geschichtsmesse“, die jedes Jahr in Thüringen stattfindet. Bei Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Lesungen informieren sich Fachleute und interessierte Besucher über den Stand der Forschung zur deutsch-deutschen Geschichte.
Auch Museen, Gedenkstätten und einzelne Ausstellungen werden von der Bundesstiftung Aufarbeitung gefördert oder betreut.
Die Bundesstiftung Aufarbeitung wurde 1998 mit dem restlichen Parteivermögen der SED gegründet. Seit ihrem Bestehen hat sie über 3.200 Projekte gefördert. Die Stiftung arbeitet auch international. So ist sie z.B. an dem Austauschprojekt „Memory Work“ beteiligt, bei dem Diktaturen in ganz Europa von Historikern aufgearbeitet und kontextualisiert werden.