Ein Abbildungsverzeichnis muss geführt werden, wenn Du innerhalb einer wissenschaftlichen Arbeit Bilder und Grafiken verwendest. Dieses Verzeichnis stellt dabei eine Übersicht über die in der Arbeit verwendeten Bilder dar und beinhaltet neben dem Namen der Abbildung in der Regel auch die Seitenzahl, auf der das Bild zu finden ist. Inzwischen musst Du ein solches Verzeichnis nicht mehr eigenständig zusammenschreiben, sondern kannst das Abbildungsverzeichnis mit Word ganz unkompliziert automatisch erstellen. Warum Du ein Abbildungsverzeichnis bei Deiner Bachelorarbeit führen solltest, welche Inhalte in ein solches Verzeichnis gehören und wie Du bei Word ein Abbildungsverzeichnis erstellst, erfährst Du hier:
Was ist ein Abbildungsverzeichnis?
Bei einem Abbildungsverzeichnis handelt es sich um ein Verzeichnis, welches Bilder in einer wissenschaftlichen Arbeit führt – es ist quasi ein Inhaltsverzeichnis nur für Abbildungen. Bei der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit richtet man sich dabei in der Regel nach den APA-Normen – die Normen, die von der American Psychological Association herausgegeben werden und die formale Gestaltung wissenschaftlicher Texte vorgeben. Wie das Abbildungsverzeichnis laut APA geführt wird und wie es sich vom Darstellungsverzeichnis unterscheidet:
Definition
Ein Abbildungsverzeichnis ist ein Verzeichnis innerhalb einer wissenschaftlichen Arbeit, welches alle im Text enthaltenen Abbildungen auflistet und die jeweils dazugehörige Seitenzahl angibt. So bietet das Verzeichnis einen Überblick über die in der Arbeit enthaltenen Bilder und Grafiken.
Das Verzeichnis, welches die Abbildungen auflistet, wird dabei in der Regel bei komplexeren wissenschaftlichen Arbeiten verlangt: So kann ein Abbildungsverzeichnis in der Bachelorarbeit, der Masterarbeit oder auch in einer wissenschaftlichen Hausarbeit notwendig sein.
Folgende Inhalte werden bei einem Abbildungsverzeichnis in eben dieser Reihenfolge geführt:
- Nummer der Abbildung
- Name der Abbildung
- Seite, auf der die Abbildung zu finden ist
Unterschied zum Darstellungsverzeichnis
Das Abbildungsverzeichnis beinhaltet Bilder und Grafiken – Tabellen werden hingegen in einem separaten Tabellenverzeichnis geführt. Hast Du jedoch nur ein oder zwei Abbildungen oder Tabellen in Deiner Arbeit, so lohnt es sich nicht, beide Verzeichnisse separat zu führen. In einem solchen Fall kommt das Darstellungsverzeichnis ins Spiel: Denn das Darstellungsverzeichnis kann neben Bildern und Grafiken auch Tabellen beinhalten, es verbindet also die beiden Verzeichnisse miteinander. Hast Du also nur wenige Tabellen und Abbildungen, so kann es sinnvoll sein, die Verzeichnisse im Darstellungsverzeichnis zusammenzuführen.
Beispiel
Das Abbildungsverzeichnis beinhaltet die Nummer der Abbildung, ihren Namen und die Seitenzahl, auf der die Abbildung zu finden ist. Die Abbildung wird dabei oftmals durch die Abkürzung Abb. gekürzt. Wie das Verzeichnis zum Beispiel aussehen könnte:
Abb. 1 Grafik: Bevölkerungszuwachs 1800 - 2010.....................................1 Abb. 2 Abrodung in Madagaskar.................................................................4 Abb. 3 Tabelle: Wirtschaftliche Zusammenhänge der Abrodung............6
Enthält Deine wissenschaftliche Arbeit eine Tabelle, so kannst Du diese auch im Verzeichnis inkludieren. In diesem Fall wird aus dem Abbildungsverzeichnis dann ein Darstellungsverzeichnis. Entscheidest Du Dich dazu, ein Darstellungsverzeichnis anstelle eines Bilderverzeichnisses zu wählen, solltest Du darauf achten, dass aus „Abb.“ für Abbildung „Dar.“ für Darstellung wird. Wie ein Darstellungsverzeichnis aussieht:
Dar. 1 Grafik: Bevölkerungszuwachs 1800 - 2010.....................................1 Dar. 2 Abrodung in Madagaskar.................................................................4 Dar. 3 Tabelle: Wirtschaftliche Zusammenhänge der Abrodung............6
Muss die Bildquelle im Verzeichnis genannt werden?
Eine Angabe der Bildquelle im Verzeichnis ist nicht üblich, denn das Abbildungsverzeichnis ist keine Quellenangabe. In einzelnen Fällen kann es jedoch gewünscht sein, dass die Quelle auch im Verzeichnis genannt wird – dies ist dabei von der Arbeit abhängig und davon, was Dein Betreuer erwartet. Im Zweifel solltest Du Dich an Deiner Universität nach den Vorgaben erkundigen, um Dich zu vergewissern, dass Du alles richtig machst.
Unabhängig von dem Abbildungsverzeichnis musst Du die Quellen der Abbildungen in einer wissenschaftlichen Arbeit kenntlich machen, sodass diese zweifelsfrei identifizierbar sind. Hast Du Abbildungen eigens erstellt, so verlangen viele Institutionen, dass Du auch dies kenntlich machst – etwa indem Du „Eigene Darstellung“ als Quelle angibst.
Neben der Quelle gehören ausschweifende Erklärungen nicht in das Verzeichnis, ebenso wie andere längere Texte – das Verzeichnis soll kurz und vor allem übersichtlich sein.
Wie ist ein Abbildungsverzeichnis aufgebaut?
Das Abbildungsverzeichnis in der Hausarbeit listet alle in Deiner Arbeit verwendeten Bilddokumente und zeigt diese mit Namen und Seitenzahl. In dem Verzeichnis wird in jeder Zeile die Nummer der Abbildung genannt, gefolgt von dem Titel der Abbildung – diese Angaben müssen mit den am Bild vorhandenen Angaben wortgleich übereinstimmten und werden linksbündig aufgeführt. Die Seitenzahl, auf der sich die Abbildung befindet, soll hingegen rechtsbündig ausgerichtet sein.
Die Reihenfolge im Bildverzeichnis muss dabei dieselbe Reihenfolge haben, wie die Bilder im Text – das erste in der Arbeit vorkommende Bild muss also auch im Abbildungsverzeichnis an oberster Stelle stehen, das zweite Bild an der zweiten Stelle und immer so weiter.
Wie erstelle ich ein Abbildungsverzeichnis in Word?
Ein Abbildungsverzeichnis in Word zu erstellen, ist dabei gar nicht so kompliziert, denn inzwischen musst Du das Verzeichnis nicht mehr eigenhändig tippen, sondern kannst es automatisch von Word erstellen lassen. Wie dies funktioniert:
Abbildungen benennen
Zuerst musst Du das Dokument aufrufen, welches Deine Abbildungen enthält. Stelle dabei sicher, dass Du jede Abbildung auch benannt hast. Hast Du dies nicht getan, solltest Du alle Abbildungen benennen, bevor Du das Verzeichnis erstellst.
Eine Abbildung benennst Du dabei wie folgt:
- Mit der rechten Maustaste auf die Abbildung klicken
- „Beschriftung einfügen“ auswählen
- Eine Beschriftung einfügen
- Den „OK“-Button klicken
Position für das Abbildungsverzeichnis auswählen
Sind alle Abbildungen benannt, musst Du im Menü den Punkt „Referenzen“ oder „Verweis“ auswählen – wie der Menüpunkt bei Dir heißt, ist davon abhängig, welche Word-Version Du für das Abbildungsverzeichnis verwendest. Überlege Dir, wo Dein Abbildungsverzeichnis in dem Word-Dokument stehen soll – etwa am Anfang oder am Ende Deiner Arbeit – und klicke an die betreffende Stelle, um dann den Unterpunkt „Abbildungsverzeichnis einfügen“ auszuwählen.
Verzeichnis den Wünschen entsprechend anpassen
Hast Du dies getan, öffnet sich ein Menü, welches Dir erlaubt, das Verzeichnis anzupassen – hier kannst Du zum Beispiel einstellen, ob die Seitenzahl angezeigt wird, welche Füllzeichen verwendet werden und welches Format das Verzeichnis haben soll. Entsprechen die Einstellungen des Menüs Deinen Wünschen, so musst Du nur noch den „OK“-Button klicken und das Verzeichnis mit den Abbildungen ist erstellt.
Das Verzeichnis vor Abgabe unbedingt aktualisieren!
Während Du Deine Arbeit schreibst, hast Du die Möglichkeit, dass bereits erstellte Verzeichnis Deiner Hausarbeit jederzeit zu aktualisieren. Hierfür musst Du mit der rechten Maustaste nur auf das Abbildungsverzeichnis klicken und dann den Bereich „Felder aktualisieren“ auswählen. Achte hierbei unbedingt darauf, dass Du das Abbildungsverzeichnis in Word noch einmal aktualisierst, bevor Du die Arbeit abgibst, damit das Verzeichnis auch tatsächlich mit den Abbildungen in Deiner Arbeit übereinstimmt.
Was gehört in ein Abbildungsverzeichnis – und was nicht?
Ein Abbildungsverzeichnis listet verschiedene Formen der Darstellungen auf, dabei gehört aber nicht jede Darstellung auch zwangsläufig in dieses Verzeichnis. Welche Darstellungen in das Verzeichnis mit den Abbildungen gehören und auf welche Du lieber verzichten solltest:
gehört rein
Zu Abbildungen gehören alle Formen der bildlichen Darstellung. Welche Abbildungen in dem Verzeichnis zum Beispiel geführt werden:
- Grafiken
- Statistische Erhebungen
- Diagramme
- Schemata
- Historisches Bildmaterial
- Fotografien
- Skizzen
- Zeichnungen
- Renderings
gehört nicht rein
Nicht in ein Abbildungsverzeichnis gehören hingegen Tabellen – für diese wird ein separates Tabellenverzeichnis angelegt, welches dem Verzeichnis mit den Abbildungen jedoch ähnelt.
Wohin gehört das Abbildungsverzeichnis in der Arbeit?
Das Abbildungsverzeichnis Deiner wissenschaftlichen Arbeit gehört hinter das Inhaltsverzeichnis und vor den Text. Eine wissenschaftliche Arbeit ist in der Regel wie folgt aufgebaut:
- Deckblatt
- Inhaltsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis (wenn vorhanden)
- Abbildungsverzeichnis (wenn vorhanden)
- Abkürzungsverzeichnis (wenn vorhanden)
- Text
- Anhang (wenn vorhanden)
- Literaturverzeichnis
- Die ehrenwörtliche Erklärung (bei einer Bachelor- oder Masterarbeit)
Neben dieser Darstellung kannst Du das Verzeichnis mit den Abbildungen wahlweise auch hinter dem Literaturverzeichnis nennen. Diese Form der Darstellung ist jedoch seltener und nicht immer gern gesehen. Im Zweifel solltest Du Deinen Betreuer fragen, welche Form dieser vorzieht.
Abgesehen vom Deckblatt werden alle Seiten nummeriert, wobei jedoch unterschiedliche Ziffern Verwendung finden: So werden die Verzeichnisse einschließlich des Abbildungsverzeichnisses mit römischen Zahlen versehen, während die Seiten des Haupttextes arabische Seitenzahlen aufweisen.
Das Abbildungsverzeichnis – ebenso wie jedes Verzeichnis innerhalb einer wissenschaftlichen Arbeit – sollte stets auf einer neuen Seite beginnen. Auch wenn Dein Verzeichnis nur wenige Abbildungen enthält, sollte es nicht auf der Seite des vorlaufenden Verzeichnisses stehen, sondern auf einer separaten Seite beginnen.
Warum brauche ich ein Abbildungsverzeichnis?
Das Verzeichnis, welches die Abbildungen in einer wissenschaftlichen Arbeit auflistet, dient dazu, die in der Arbeit verwendeten Bilder und Grafiken, leichter finden zu können. Die Auflistung ist bei einer wissenschaftlichen Arbeit in der Regel nicht optional, sondern Pflicht. Das heißt, dass Du immer ein Abbildungs- oder Darstellungsverzeichnis führen musst, wenn Du in einer wissenschaftlichen Arbeit Grafiken oder Bilder verwendest. Je nach Institution kann ein Verzeichnis jedoch erst nach einer gewissen Anzahl an Abbildungen notwendig werden – bei einer geringen Anzahl an Abbildungen bleibt das Verzeichnis dann optional.
Dabei dient das Verzeichnis, welches die Abbildungen führt, vor allem der Übersicht und soll dem Leser ermöglichen, die Abbildungen schnell zu finden und nachvollziehen zu können.
Wann lohnt sich ein Darstellungsverzeichnis?
Wenn Du sowohl Abbildungen, als auch Tabellen in Deiner wissenschaftlichen Arbeit verwendest, so kannst Du diese zusammenführen und in einem Darstellungsverzeichnis auflisten. Eine Zusammenführung der Verzeichnisse kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn Du nur eine geringe Anzahl an Tabellen in Deiner Arbeit verwendest oder aber eine geringe Anzahl an Abbildungen. Ebenso wenn Du allgemein wenige Darstellungen verwendest, kann ein zusammengeführtes Verzeichnis übersichtlicher sein.
Führst Du jedoch beide Verzeichnisse lieber getrennt, so musst Du darauf achten, dass Du diese auch separat nummerierst – das heißt, dass sowohl das Abbildungs-, wie auch das Tabellenverzeichnis eine eigene fortlaufende Nummerierung der Darstellungen hat. Entscheide Dich im Zweifel immer für die übersichtlichere Variante.