Du bist hier

Stromverbrauch berechnen: durchschnittlicher Stromverbrauch pro Haushalt

Strom aus der Steckdose ist für uns längst selbstverständlich. Ohne ihn könnten wir unseren Alltag nicht bewältigen und trotzdem wissen die Wenigsten, wie viel sie von ihm benötigen. Doch wer seinen Stromverbrauch im Auge behält und einen bewussteren Umgang mit der Nutzung von Strom pflegt, kann viel Geld sparen! Auch durch einen Wechsel des Stromanbieters kannst Du hunderte Euro sparen. Wie Du herausfindest, was Du an Strom verbrauchst, erfährst Du in diesem Artikel.

Wie kann ich meinen Stromverbrauch berechnen?

Deinen Verbrauch siehst Du auf der Abrechnung von Deinem Stromanbieter. Diese bekommst Du in der Regel per Post zugeschickt. Wenn Du aber trotzdem selber Deinen jährlichen Stromverbrauch berechnen willst, kannst Du diese Formel dafür nutzen:

  • Wohnfläche in Quadratmeter x 9 Kilowattstunden.
  • Personenanzahl x 200 Kilowattstunden (bei einer Warmwasseraufbereitung durch Elektrik x 550 Kilowattstunden).
  • Anzahl der Haushaltsgeräte mit Stromanschluss (keine kleinen Lampen, sondern große Geräte wie Waschmaschine, Geschirrspülmaschine, Trockner, Kühlschrank, Gefriertruhe, Elektroherd, Mikrowelle, Computer, Fernseher) x 200 Kilowattstunden.

Alle diese Werte addierst Du anschließend miteinander. So erhältst Du den durchschnittlichen Verbrauch der Kilowattstunden im Jahr für einen Haushalt wie den Deinen.

Beispiel:

Die Rechnung für den Stromverbrauch für 2 Personen könnte also folgendermaßen aussehen: 60 Quadratmeter x 9 Kilowattstunden + 2 x 200 Kilowattstunden + 10 x 200 Kilowattstunden = 540 + 400 + 2.000 = 2.940 Kilowattstunden im Jahr.

Wenn es Dir zu ungenau ist, den Stromverbrauch so zu berechnen, kannst Du auch bei allen Deinen Haushaltsgeräten nachsehen, wie viele Kilowattstunden sie verbrauchen haben. Die Werte findest Du entweder in der Bedienungsanleitung oder an dem Gerät selber.

Den Stromverbrauch, den Du im Durchschnitt für jedes Gerät benötigst, rechnest Du folgendermaßen aus: Die Kilowattzahl multiplizierst Du mit der Anzahl der Stunden, die Du das Gerät durchschnittlich nutzt. Diesen Wert multiplizierst Du anschließend mit der Anzahl an Tagen, an denen Du das Gerät nutzt. Möchtest Du den Stromverbrauch pro Tag ausrechnen, dann solltest Du trotzdem erst einmal den Stromverbrauch im Jahr berechnen und diese Zahl dann durch die Anzahl der Tage teilen. Schließlich nutzt Du manche Haushaltsgeräte nicht täglich, wie beispielsweise die Spülmaschine oder die Waschmaschine.

Wie hoch ist der durchschnittliche Stromverbrauch?

Falls Du Dich für den durchschnittlichen Stromverbrauch in einem Mehrfamilienhaus ohne elektrische Warmwasserbereitung interessierst, dann kannst Du diese Tabelle als Einordnungshilfe nutzen:

Personen pro Haushalt sehr guter Verbrauch durchschnittlicher Stromverbrauch extrem hocher Verbrauch
1 unter oder höchstens 800 kWh / Jahr 1.300 kWh / Jahr 2.800 kWh / Jahr
2 unter oder höchstens 1.200 kWh / Jahr 2.000 kWh / Jahr 4.000 kWh / Jahr
3 unter oder höchstens 1.500 kWh / Jahr 2.500 kWh / Jahr 5.500 kWh / Jahr
4 unter oder höchstens 1.700 kWh / Jahr 2.600 kWh / Jahr 6.000 kWh / Jahr

Die Werte in dieser Tabelle gehen von einem normalen Stromverbrauch aus. Bei besonders vielen Haushaltsgeräten oder bei vielen alten Geräten mit einem hohen Verbrauch steigt die Stromnutzung an.

Der Stromverbrauch für eine Person liegt im Durchschnitt bei etwa 1.300 Kilowattstunden im Jahr. Der Stromverbrauch von zwei Personen beträgt aber nicht etwa das Doppelte, sondern durchschnittlich rund 35 Prozent mehr. Das liegt daran, dass in einem Zweipersonenhaushalt Haushaltsgeräte oft gemeinsam genutzt werden, beispielsweise wenn ein Fernseher zusammen genutzt wird, gleichzeitig für zwei Personen gekocht wird oder sich beide Personen in einem Zimmer aufhalten und deshalb nicht mehr Licht brennt als bei einer Person.

Je mehr Personen in einem Haushalt leben, desto weniger beträgt der durchschnittliche Stromverbrauch pro Person. Der Stromverbrauch von zwei Personen in einem Haushalt beträgt für jeden im Durchschnitt 1.000 Kilowattstunden im Jahr, in einem Haushalt mit drei Personen hingegen nur 833 Kilowattstunden.

Welche Faktoren beeinflussen den Stromverbrauch?

Anzahl Personen im Haushalt

Je mehr Menschen in einem Haushalt leben, desto höher ist der Verbrauch an Strom. Der Stromverbrauch als Single ist natürlich niedriger, weil weniger häufig Wäsche gewaschen wird als in einem Haushalt mit mehreren Menschen.

Wohnfläche

Je größer die Wohnung ist, desto mehr Strom wird durchschnittlich verbraucht. Es gibt mehr Elektrogeräte und genutzte Steckdosen als in einer kleineren Wohnung.

Mietwohnung vs. Familienhaus

In einer Mietwohnung beziehungsweise in einem Mehrfamilienhaus liegt der Verbrauch vom Strom im Durchschnitt unter dem Verbrauch eines Familienhauses. Allein die Größe macht da einen deutlichen Unterschied. Allerdings ist es in einem eigenen Haus möglich, den Verbrauch von Strom durch die Art der Wärmedämmung und durch die Art der Warmwasseraufbereitung stark zu reduzieren. Besonders bei Neubauten kannst Du von Anfang an so planen, dass Du später einen dauerhaft niedrigen Durchschnittsverbrauch von Strom hast.

Laut dem Stromspiegel für Deutschland 2021/22 verbrauchen Haushalte in Einfamilienhäusern so viel Strom:

Haushaltsgröße Stromverbrauch mit elektr. Warmwasserbereitung
1 Person 2.500 kWh/Jahr 2.900 kWh/Jahr
2 Personen 3.000 kWh/Jahr 3.800 kWh/Jahr
3 Personen 3.700 kWh/Jahr 4.800 kWh/Jahr
4 Personen 4.000 kWh/Jahr 5.500 kWh/Jahr
5 Personen 5.000 kWh/Jahr 6.800 kWh/Jahr

Haushalte in Mehrfamilienhaushalten verbrauchen laut Stromspiegel 2021/22 durchschnittlich so viel Strom:

Haushaltsgröße Stromverbrauch mit elektr. Warmwasserbereitung
1 Person 1.500 kWh/Jahr 2.000 kWh/Jahr
2 Personen 2.100 kWh/Jahr 3.000 kWh/Jahr
3 Personen 2.600 kWh/Jahr 4.000 kWh/Jahr
4 Personen 2.900 kWh/Jahr 4.500 kWh/Jahr
5 Personen 3.500 kWh/Jahr 5.200 kWh/Jahr

Wenn Du alleine in einem Haushalt innerhalb eines Mehrfamilienhauses wohnst, verbrauchst Du im Durchschnitt 1.000 Kilowattstunden weniger als wenn Du alleine in einem Einfamilienhaus wohnen würdest.

Warmwasser

Einen wichtigen Einfluss auf den durchschnittlichen Stromverbrauch hat die Art der Warmwasseraufbereitung. Einen besonders hohen Verbrauch hat der Elektroboiler. Hier gibt es hohe Stromverluste während der Speicherung. Ein bisschen effizienter macht den Elektroboiler die Kombination mit einem Nachtspeicher.

Ein Durchlauferhitzer ist ebenfalls nicht besonders energieeffizient. Zwar entsteht kein Energieverlust durch die Speicherung des heißen Wassers, allerdings wird für jeden Bedarf an Warmwasser eine hohe Heizleistung benötigt. Geringe Mengen an Warmwasser haben deshalb im Verhältnis einen besonders hohen Verbrauch von Strom.

Die sparsamste Art der Warmwasseraufbereitung ist fast immer die Zentralheizungsanlage. Auch die Heizungswärmepumpe spart Strom. Sie nutzt auch die Umweltwärme für die Aufbereitung von Warmwasser.

Wärmedämmung

Je besser die Wohnung oder das Haus gedämmt ist, desto mehr Strom sparst Du. Durch eine Dämmung der Fassade kann eine Ersparnis der jährlichen Heizkosten von circa 260 Euro erreicht werden. Bei Altbauten fällt die Ersparnis durch eine Wärmedämmung meist höher aus als bei Neubauten.

Anzahl Elektrogeräte im Haushalt

Je mehr Elektrogeräte genutzt werden, desto höher ist der Verbrauch an Strom. Viele kleine Elektrogeräte, beispielsweise in der Küche, haben zusammengerechnet einen hohen Einfluss auf den Verbrauch von Strom. Auch große elektronische Geräte sind natürlich Stromfresser.

Nutzungsverhalten

Die Art und Häufigkeit von Deiner Nutzung der elektrischen Geräte bestimmt ebenfalls maßgeblich, wie viel Strom Du verbrauchst.

Was sind die größten Stromfresser?

Im Allgemeinen ist die elektrische Warmwasseraufbereitung meist der größte Stromfresser. Ansonsten gilt die Regel: Größere Geräte haben generell einen höheren Verbrauch als kleinere Geräte. Mit einer Kilowattstunde Strom kannst Du beispielsweise entweder Deinen Computer fünf Stunden nutzen oder die Energiesparlampe 50 Stunden anlassen.

In der folgenden Grafik kannst Du sehen, welche Posten normalerweise am meisten Strom verbrauchen.

So setzt sich Ihr Stromverbrauch zusammen

Quelle: www.co2online.de

Wie finde ich den günstigsten Stromtarif für meinen Verbrauch?

Du darfst frei entscheiden, bei welchem Stromanbieter Du sein willst. Meistens ist der Grundversorger nicht der günstigste Stromanbieter. Mit dem kostenlosen Stromtarif-Vergleich kannst Du unkompliziert und schnell den günstigsten Stromanbieter in Deiner Umgebung finden. Durch ein Wechseln des Anbieters kannst Du bis zu 400 Euro im Jahr sparen.

Dafür musst Du angeben wo Du wohnst, wie viele Menschen in Deinem Haushalt leben und wie viel Strom Du verbrauchst. Entweder nutzt Du die oben in diesem Artikel erklärte Formel oder Du nimmst den Stromverbrauch aus der letzten Rechnung Deines Stromanbieters. Hast Du eine Rechnung, ist es sinnvoller, diese zu nutzen. Schließlich kann Dein Verbrauch stark von dem Durchschnittswert abweichen, etwa durch einen Durchlauferhitzer oder auf Grund einer Stromheizung.

Wie kann ich meinen Stromverbrauch senken?

Du kannst durch kleine Veränderungen schon viel Strom sparen. Hier findest Du einige Tipps, wie Du Deinen Stromverbrauch im Haushalt ohne großen Aufwand reduzieren kannst.

1. Bei Kauf von Geräten auf Energieeffizienzklasse achten

Beim Kauf von neuen Haushaltsgeräten solltest Du unbedingt auf die Energieeffizienzklasse achten. Buchstabe A ist besser als B, B ist besser als C und so weiter. Ein Wäschetrockner der Klasse A verbraucht beispielsweise nur etwa die halbe Menge an Strom wie einer der Klasse C.

Bis zum Jahr 2021 gab es bei Kühl- und Gefrierschränken sowie bei anderen Haushaltsgeräten auch Modelle mit der Klassifikation A mit Pluszeichen. Je mehr Plus hinter dem Buchstaben stehen, desto geringer der Verbrauch.

Die besten Kühlschränke der Klasse A+++ verbrauchen circa 60 Prozent weniger Strom als Geräte, die Energieeffizienzklasse A haben. Ebenso ist es sinnvoll, auf Digitalanzeigen für Uhrzeit, Modus usw. zu verzichten. Auch den Verbrauch im Stand-By Modus solltest Du bei dem Kauf von Neugeräten berücksichtigen.

2. Standby vermeiden

Viele Geräte sind immer auf Stand-By und gar nicht richtig ausgeschaltet. Alle Geräte verbrauchen auch im Ruhemodus Strom. Beispielsweise solltest Du ein Ladekabel für das Handy oder den Laptop immer aus der Steckdose ziehen, wenn es grade nicht genutzt wird.

Außerdem haben die meisten Haushaltsgeräte keine echten Ausschalter. In der Regel sorgen die vermeintlichen Ausschaltknöpfe und die mit ihnen verknüpfte Elektronik nur für eine Verringerung des Stromlaufes. So verbrauchen unter anderem Fernseher und Waschmaschinen auch bei Nichtnutzung Strom. Du solltest nicht verwendete Geräte also immer aus der Steckdose ziehen. Eine Mehrfachsteckleiste hilft dabei, beispielsweise vor dem Schlafengehen schnell alle Elektrogeräte vom Stromnetz zu trennen.

In dieser Tabelle siehst Du wie hoch der Energieverbrauch von verschiedenen Geräten im Stand-By-Modus ist:

Gerät Gerät Verbrauch pro Jahr Kosten im Jahr
Computer und Drucker 40 - 75 kWh 12 - 22€
Fernseher 75 kWh 22 €
Stereoanlage 100 kWh 30 €

3. Wasserverbrauch reduzieren

Allein durch die Benutzung von einem Sparduschkopf kannst Du bis zu 110 Euro im Jahr sparen. Für den geringen Verbrauch von Strom ist besonders die Reduzierung von Warmwasser wichtig. Während dem Einseifen beim Duschen solltest Du den Wasserhahn zudrehen und beim Wäschewaschen ist es sinnvoll, öfter mal den Ökowaschgang zu nutzen. Besonders dann, wenn die Wäsche kaum verunreinigt ist und die Waschtrommel nicht voll wird, kannst Du denKurzwaschgang einstellen.

4. Heizpumpe austauschen

Wenn Du in einer Mietwohnung wohnst, hast Du keinen Einfluss auf die Heizpumpe. Wenn Du aber eine Eigentumswohnung besitzt, besteht die Möglichkeit während der Mieterversammlung vorzuschlagen, die Heizpumpe auszutauschen. In einem Einfamilienhaus ist das einfach so möglich.

Wenn eine Heizpumpe etwa zehn Jahre alt ist, verbraucht sie im Vergleich zu einer neueren Pumpe bis zu 150 Euro mehr Strom im Jahr pro Haushalt. Eine neue Heizpumpe kann den Verbrauch hingegen um bis zu 25 Prozent senken. Meistens hat sich dadurch eine neue Heizpumpe finanziell bereits nach wenigen Jahren gelohnt.

5. Spartricks bei der Lebensmittelzubereitung

In der Küche kannst Du auch ganz leicht Strom sparen. Am meisten Energie verbraucht hier der Backofen. Wenn Du diesen nutzt, solltest Du ein unnötiges Öffnen der Tür vermeiden. Bei jedem Öffnen gehen 20 Prozent der Wärme verloren. Auch Vorheizen ist energietechnisch nicht sinnvoll. Das Essen kann direkt nach dem Einschalten des Gerätes in den Ofen. Falls Du aber beispielsweise ein Tiefkühlgericht zubereiten willst, bietet sich die Mikrowelle als stromsparende Alternative zu dem Backofen an. Noch mehr Strom sparst Du, indem Du die Tiefkühlkost vorher auftauen lässt.

Zum Kochen ist es meist sinnvoller, wenn Du Wasser in einem Wasserkocher erhitzt statt zu warten bis das kalte Wasser auf dem Herd erwärmt wird. Mit einem Schnellkochtopf sparst Du außerdem noch etwa 50 Prozent an Stromverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen Topf. Aber auch ein normaler Deckel reduziert den Verbrauch von Strom bereits um ein Viertel.

6. Fenster und Türen

Besonders wenn Du als Mieter nicht selber die Art der elektrischen Heizung beeinflussen kannst, hilft es für den Energieverbrauch im Haus, Dein Nutzungsverhalten zu ändern. Du solltest die Fenster mehrmals täglich komplett öffnen und stoßlüften. Dies spart im Vergleich zu dem langen Öffnen auf Kipp eine Menge Heizenergie.

Darüber hinaus kannst Dir selber mit Dichtungsband Deine Fenster sowie mit Wollvorrichtungen Deine Türen isolieren. Auch dicke Vorhänge oder Fensterläden verhindern nachts im Winter den Wärmeverlust. Besonders viel Energie sparst Du, wenn Du hinter der Heizung eine Dämmplatte an die Wand klebst.