Ein Teamleiter ist eine Person, die ein Team führt und dafür sorgt, dass alle Ziele dieses Teams innerhalb der vorher bestimmten Vorgaben erfüllt werden.
Was macht ein Teamleiter?
Als Teamleiter oder Teamleiterin leitest Du eine Gruppe Menschen, nämlich Dein Team, an. Dabei hast Du bestimmte Zielvorgaben wie zum Beispiel ein gewünschtes Endergebnis oder das Einhalten eines bestimmten Zeitrahmens, die Du erfüllen musst. Eine der wichtigsten Teamleiter-Aufgaben ist also die gesamte Dir zugestellte Gruppe gemeinsam zum Ziel zu bringen. Meist bist Du dafür einem Manager unterstellt, der mit Dir gemeinsam die Zielvorgaben erstellt. Eine Deiner Teamleiter-Aufgaben ist dann, die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder so gut wie möglich zu nutzen, um die Aufgabe zu erfüllen. Eine weitere Deiner Teamleiter-Aufgaben ist es, für Kooperation innerhalb des Teams zu sorgen. Eine der wichtigsten Teamleiter-Aufgaben ist das Lösen von Problemen, die Dir und Deinem Team begegnen werden und natürlich das kompetente Planen und Delegieren von Einzelaufgaben. Insgesamt sind Deine Aufgaben als Teamleiter also:
Festlegen von Zielvorgaben
Kommunikation der Ziele und Prüfung der schon erreichten Teilziele
Planen und Delegieren von Aufgaben
Überwachung der Aufgabenausführung
Teams aufbauen und effizient zusammenstellen
Motivation der einzelnen Mitglieder
Konflikt- und Problemlösung
Mentoring
Vertretung der Interessen des Teams
Zu diesen klassischen Aufgaben eines Teamleiters sind in den letzten Jahren noch neue hinzugekommen. Durch die Digitalisierung und Globalisierung hat sich der Aufgabenbereich auch in neue Gefilde erweitert. So können inzwischen viele Aufgaben eines Teamleiters in einen internationalen Bereich fallen, in dem Teams weltweit und durch digitale Vernetzung miteinander arbeiten. Der Umstand, dass die Teammitglieder nicht mehr physisch am selben Ort anwesend sein müssen, bringt neue Chancen und Herausforderungen mit sich. Arbeitsgestaltung und -effizienz, verschiedene Kulturen und Sprachen und ähnliche Dinge machen den Job eines Teamleiters noch interessanter. Eine weitere neue Teamleiter-Aufgabe: Softwarekompetenz. Viele organisatorische Aufgaben haben sich dank der Digitalisierung in Softwareprogramme verschoben, die zwar einerseits den Aufwand des Organisierens verkleinern, andererseits auch gelernt und verstanden werden müssen.
Wie wird man Teamleiter?
Der Beruf Teamleiter ist keine geschützte Berufsbezeichnung und auch kein klassischer Ausbildungsberuf. Meist wird man Teamleiter über Umwege. Oft ist es so, dass man eine einschlägige kaufmännische Ausbildung oder ein Studium absolviert hat und sich dann später in seinem Unternehmen als eine Person mit Führungskompetenzen etabliert. Was dann noch fehlt, um zum Teamleiter zu werden, ist eine kurze Ausbildung in Personalführung und einigen anderen Kompetenzen. Es gibt viele Anbieter für solche Kurzausbildungen, die in der Regel als Fortbildung vom Arbeitgeber bezahlt werden. In diesen Kurzausbildungen für Teamleiter lernst Du folgende Teamleiter-Kompetenzen:
Effiziente Gestaltung von Prozessen
Optimierung von Produktionsabläufen
Teamaufbau und Mitarbeitermotivation
Teamkommunikation
Personalführung
Mentoring
Organisation und Controlling
Konfliktlösungen
Wo arbeitet ein Teamleiter?
Als Teamleiter kannst Du grundsätzlich in jeder Firma und jedem Berufsfeld arbeiten, das mit Teams arbeitet. Die gängigsten Berufsfelder, in denen Teamleiter arbeiten sind:
Logistik
Kredit & Controlling
Kundenberatung und -dienstleistung
IT
Marketing
Vertrieb
Softwareentwicklung
Sozialarbeit
Baumanagement
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Wie Dein Arbeitsalltag als Teamleiter konkret aussieht, ist ganz abhängig von der Branche, dem Team und den Aufgaben, die Dir erteilt werden. So könnte Deine Arbeit aussehen, wenn Du als Teamleiter in einem internationalen Unternehmen arbeitest:
Bei einem Gespräch mit Deinen Vorgesetzten wird Dir als Teamleiter ein neues Projekt vorgestellt. Du sollst zwei Teams leiten: eines im eigenen Haus und eines in Japan. Zusammen sollt Ihr die Einführung eines neuen Produktes auf dem japanischen Markt steuern. Du hast als Teamleiter dafür ein bestimmtes Budget und einen Zeitraum erhalten, in dem die Markteinführung vonstatten gehen soll. Zusammen mit Deinen Vorgesetzten überlegst Du, ob diese Parameter realistisch sind und welche Personen Du dafür in Deinem Team benötigst.
Jetzt heißt es: organisieren. Als Teamleiter stellst Du Dir Deine Teams zusammen, schaust, was für Elemente, Software und andere Mittel für diesen Einsatz gebraucht werden. Eventuell siehst Du Dich noch nach Zulieferern oder zusätzlichen freien Mitarbeitern um, die die Kompetenz Deines Teams aufstocken und Dich tatkräftig unterstützen können. Dann machst Du Dir einen groben Zeit- und Ablaufplan.
Mit dieser Planung machst Du Dich als Teamleiter nun an eine ausführliche Prozessentwicklung. Hier nun musst Du alle Dir zu Verfügung stehenden Mitarbeiter und Mittel perfekt einplanen, Entwicklungsphasen und Umsetzungsphasen bestimmen, und diese dann wiederum immer weiter gliedern und verfeinern, bis Du einen kompletten Arbeitsprozess und Work Flow entwickelt hast, nach dem sich Deine beiden Teams richten können.
Jetzt heißt es für Dich als Teamleiter, mit dem Team zu sprechen. Dazu machst Du eine Videokonferenz mit beiden Teams und besprichst dort die Aufgabenstellung, die einzelnen Arbeitsfelder und Kompetenzen und stellst in allen Details Deinen Arbeitsplan und die einzelnen Parameter vor. Hier musst Du nun dafür sorgen, dass sich alle Teammitglieder verstehen und dass jeder weiß, was seine Aufgaben und seine Kompetenzbereiche sind. Die Zusammenarbeit muss im Allgemeinen und auch im Detail klar sein. Hinzu kommt, dass Du auch eventuelle kulturelle Barrieren überbrücken musst und Dich mit der Zeitverschiebung und den unterschiedlichen Bedürfnissen aller Beteiligten beschäftigen musst. All das musst Du unter einen Hut bekommen. Dazu sind oft Adjustierungen in Deinem Plan und Deiner Strategie von Nöten. Nicht immer geht dieser Prozess reibungslos über die Bühne. Wichtig ist, dass Du als Teamleiter einerseits emphatisch auf alle Belange eingehst, gleichzeitig aber mit Kompetenz und Durchsetzungsvermögen.
Jetzt geht es los mit der Umsetzung des Projektes. In dieser Phase ist Deine Aufgabe als Teamleiter das Leiten des Teams und vor allem das Controlling. Du lässt Dir ständig Updates geben und schaust, ob die Aufgaben korrekt und im Zeitrahmen absolviert werden. Du leitest zahlreiche Team-Meetings und koordinierst ständig den Workflow zwischen den beiden Teams. Immer wieder muss etwas adjustiert werden, manchmal musst Du auch selbst einspringen, um auszuhelfen. Hauptsache, das Projekt läuft. Dafür hast Du als Teamleiter Deine Augen und Ohren an jeder Stelle.
Damit das Projekt auch gut läuft, benötigt Dein Team immer wieder Führung. Als Teamleiter entscheidest Du über Prioritätensetzungen, gibst Hinweise und Ratschläge, triffst Entscheidungen und teilst Dein Feedback mit dem Team. Dazu gehört auch, dass Du als Teamleiter klar machst, was Deiner Meinung nach gut läuft und was nicht. Teammitglieder, die neuer sind oder hinter Deinen Erwartungen zurückbleiben, stehst Du als Mentor zur Verfügung. Gleiches gilt für Dein internationales Team. Aus kulturellen Gründen bedarf es hier ab und zu einem Mentoring, das kulturelle Unterschiede erklärt und überbrückt. Nur so bleiben alle in einem Boot und ziehen am gleichen Strang.
Die Deadlines nähern sich und die Stimmung ist angespannt. Einige Teammitglieder sind unzufrieden, andere haben auf einem persönlichen Level Probleme miteinander. Als Teamleiter springst Du jetzt als Konfliktlöser ein. Du schaust Dir erst alle prozessualen Probleme an und merkst, dass die Aufgabenverteilung geändert werden muss, um einige aus dem Team zu entlasten. Den Kollegen, der einfach nicht so recht mitmachen will, nimmst Du Dir in ein privates Gespräch mit und versuchst herauszufinden, wieso er weniger motiviert ist. Dann leitest Du als Teamleiter ein Gespräch mit den anderen Kollegen und versuchst dort auf zwischenmenschlicher Ebene zu vermitteln und eine Lösung zu finden. Nur so kommt Ihr am Ende gemeinsam und vor allem fair an Euer Ziel.
Geschafft! Das Projekt ist geschafft, die Deadline wurde eingehalten und der Kunde ist zufrieden. Gut gemacht! In einer langen Nachbesprechung mit Deinem Team wägt ihr gemeinsam ab, was gut und was schlecht lief, gebt Feedback zu den einzelnen Performances und versucht daraus Schlüsse und Lehren für das nächste Mal zu ziehen. Vielleicht trifft man sich zu einem gemeinsamen Firmen-Essen. Das macht nicht nur gute Laune, sondern stärkt auch den Zusammenhalt in Deinem Team, damit es das nächste Mal noch besser läuft.
Wie sieht der Arbeitsplatz aus?
Als Teamleiter ist Dein Arbeitsplatz in den allermeisten Fällen ein Büro. Manchmal sitzt Du allein in einem Büro oder bist Teil Deines Teams in einem Großraumbüro, in dem Du möglicherweise einen eigenen, abgetrennten Bereich hast. Du benötigst einen Computer und ein Telefon, denn die meisten Deiner Arbeiten sind organisatorischer Art. Außerdem wirst Du als Teamleiter Zeit in Konferenzräumen verbringen, um dort mal große, mal kleine Teambesprechungen durchzuführen.
Was verdient ein Teamleiter?
Was Du als Teamleiter verdienst, ist stark abhängig von Deinem Standort, Deiner Branche und Deiner Erfahrung. Die Gehälter schwanken bei diesem Beruf zum Teil stark, liegen aber meistens zwischen 5.000 Euro brutto im Monat und 6.000 Euro brutto im Monat. Die besten Gehaltsaussichten als Teamleiter hast Du im Marketing, im Vertrieb und in der IT-Branche. Hier kannst Du Brutto-Jahresgehälter bis zu 78.000 Euro brutto pro Jahr einstreichen.
Wo finde ich einen Job als Teamleiter?
Wie sind die Berufsaussichten für Teamleiter?
Deine Berufsaussichten als Teamleiter sind für den Einstieg im Grunde sehr gut, sodass die meisten Teamleiter aus schon im jeweiligen Unternehmen vorhandenen Stellen rekrutiert werden. Das heißt, dass Du innerhalb der jeweiligen Firma Deine Kompetenzen beweisen musst. Danach sieht es auch nicht schlecht aus. Laut der Agentur für Arbeit kommen bei Bewerbung auf einen Posten als Teamleiter im Durchschnitt nur 2 Bewerber auf eine Stelle. Mit Spezialisierungen und Weiterbildungen kannst Du Deine Berufsaussichten noch weiter verbessern und stabilisieren.
Welche Spezialisierungen gibt es?
Als Teamleiter musst Du von Haus aus ein Allrounder sein und Dich vor allem in der jeweiligen Branche, in der Du arbeitest, perfekt auskennen. Abgesehen davon kannst Du immer weiter Fortbildungen machen, die Dir spezifisches Fachwissen bieten. Je spezialisierter, desto besser Deine Berufsaussichten. So kannst Du beispielsweise diverse branchenspezifische Spezialisierungen machen. Zum Beispiel:
Teamleiter Vertrieb - Spezialisierung Einkauf und Supply Chain Management
Teamleiter für Qualitätssicherung
Teamleiter Key Account Development
Teamleiter Kundenberatung
Die gängigsten Fortbildungen für Teamleiter, die nicht branchenspezifischer Natur sind, sind:
Führungsstile und Führungsgrundlagen
Selbstreflexion
Mediation und andere geführte Entspannungstechniken für Teams
Kommunikationstraining
Delegieren und Organisieren
Passt der Beruf Teamleiter zu mir?
Damit Du als Teamleiter zufrieden und erfolgreich Deinen Beruf ausüben kannst, ist es notwendig, dass Du einige Voraussetzungen mitbringst oder Dir aneignest. Diese sind:
Organisationtalent
Eine der allerwichtigsten Aufgaben als Teamleiter ist das ständige Organisieren von Arbeitsprozessen und Deinem Team. Mehr als die Hälfte der Zeit verbringst Du damit, Dich und vor allem andere zu organisieren. Als Teamleiter musst Du also ein besonderes Talent dafür haben und auch in der Lage sein, ständig und stetig am Organisatorischen zu arbeiten, es zu prüfen und am Laufen zu halten. Hier hilft es auch sehr, wenn Du ein ordentlicher, strukturierter Arbeiter bist.
Selbstvertrauen
Als Teamleiter brauchst Du Selbstvertrauen. Hast Du es nicht, wird Dich niemand in Deiner Führungskompetenz ernst nehmen - weder Deine Vorgesetzten, noch Deine Teammitglieder. Selbstvertrauen brauchst Du, um Dich als Teamleiter kompetent in Führung zu begeben und es ist auch sehr wichtig für das Vertrauen Deines gesamten Teams in Dich. Dein Selbstvertrauen gibt Deinem Team das Gefühl, dass Du weißt, was Du tust und sie gut anleitest und auch stark nach außen vertreten kannst, um die teaminternen Bedürfnisse zu erfüllen und zu wahren.
Teamfähigkeit
Ganz klar gehört ein hohes Maß an Teamfähigkeit für Dich zum Standardrepertoire als Teamleiter. Denn zum Leiten eines Teams gehört vor allem, selbst mit guten Beispiel voran zu gehen und auch grundsätzlich Dynamiken eines Teams zu verstehen und anzuleiten.
Kommunikationsstärke
Du bist als Teamleiter der Hauptansprechpartner für alle. Egal ob für Deine Vorgesetzten, eventuelle Kunden oder Dein Team selbst. Eine Deiner wichtigsten Teamleiter-Aufgaben ist das ständige Erklären und Vermitteln zwischen allen Parteien. Dabei geht es in erster Linie um einen perfekten Kommunikationsflow. Aber auch das Zwischenmenschliche ist für Dich als Teamleiter sehr wichtig. Du musst also immer wissen, wann, mit wem und vor allem auf welche Art Du kommunizierst und Dich dabei so klar und korrekt wie möglich ausdrücken, um Missverständnisse und Ärger zu vermeiden.
Durchsetzungsvermögen
Auch wenn Du Teil des Teams bist, bist Du nicht umsonst der Leiter. Du bist der Chef und hast das Sagen. Dafür musst Du Dich auch immer wieder durchsetzen können und ganz klar zeigen, dass Du die Führung innehast. Auch unangenehme oder unpopuläre Entscheidungen musst Du als Teamleiter mit Durchsetzungsvermögen und klarer Kommunikation durchsetzen.
Empathie
Neben einem ordentlichen Durchsetzungsvermögen sollte es Dir aber als guter Teamleiter nicht an Empathie fehlen, denn die Zusammenarbeit mit Menschen funktioniert nur gut, wenn Du als Leiter auch erfühlen und verstehen kannst, was Dein Team braucht und wie es ihm geht. Befehle austeilen kann jeder, aber nur mit Empathie wirst Du auch ein erfolgreicher und vor allem richtig guter Teamleiter.