Wie viel verdient ein Grafikdesigner?
Wie in den meisten kreativen Berufen, fällt auch das Gehalt als Grafikdesigner im Vergleich zu anderen Gruppen nicht besonders üppig aus: Nach Angaben des Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit beträgt es 41.616 Euro brutto im Jahr. Auf 35.184 Euro jährlich beziffert auch die Online-Jobplattform StepStone das Grafikdesigner-Gehalt. Verteilt man diese Summe auf 12 Gehälter im Jahr, kannst Du also mit einem monatlichen Grafikdesigner-Gehalt von rund 2.900 bis 2.500 Euro rechnen.
Wenn Du als Angestellter in einem Unternehmen arbeitest, kannst Du darüber hinaus auch mit weiteren geldwerten Vorteilen rechnen, z.B. mit einem Diensthandy oder -Laptop. Auch Gesundheitsförderungen, Fortbildungen oder Essensmarken gehören dazu.
Als Freiberufler musst Du Dich dagegen nicht nur selbst um das technische Equipment kümmern, das Du für den Grafiker-Beruf brauchst. Du bist auch verpflichtet, Dich selbsttätig um Einzahlungen in die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung zu kümmern. Eine deutliche finanzielle Entlastung bietet Dir hierbei allerdings die staatlich organisierte Künstlersozialkasse (KSK), die 50 Prozent Deiner Versicherungsbeiträge übernimmt. Als freiberuflicher Grafikdesigner bist Du hier Pflichtmitglied.
Wie hoch ist das Einstiegsgehalt vom Grafikdesigner?
Einstiegsgehalt
Das Einstiegsgehalt für Grafikdesigner liegt zwischen 2.000 und 2.500 € brutto monatlich und richtet sich nach Deinem Abschluss, der Branche sowie dem Unternehmen.
Ausbildungsgehalt
Leider gibt es als Grafikdesigner auch kein Gehalt in der Ausbildung. Die 2- bis 3-jährige Ausbildung wird im Gegensatz zu den meisten anderen Ausbildungsberufen nicht dual, d.h. an in einem Betrieb und an der Berufsschule durchgeführt, sondern an Berufskollegs und Fachschulen. Deshalb entfällt auch die Vergütung, die Du als Azubi in einem Ausbildungsbetrieb bekommen würdest. Wenn Du Deine Grafikdesigner-Ausbildung an einer Universität oder Fachhochschule machst, musst Du mit dem Geldverdienen ohnehin bis zum Berufsstart warten.
Welche Faktoren beeinflussen das Grafikdesigner Gehalt?
Bei der Berechnung Deines Grafikdesigner-Gehalts spielen neben der Region, in der Du arbeitest, vor allem auch die Branche und Größe des Betriebs eine Rolle. Auch die Geschlechtszugehörigkeit hat Einfluss auf Dein Grafiker-Gehalt sowie die Frage, ob Du angestellt bist oder freiberuflich arbeitest.
Gehalt nach Bundesland
Dass Du als Grafikdesigner in Regionen mit einer florierenden Kreativszene besser aufgehoben bist, als bspw. im ländlichen Raum, macht sich auch in Deinem Gehalt als Grafikdesigner bemerkbar: Hochburgen des Medienbereichs wie die Metropolregionen Berlin, Hamburg, München oder Nordrhein-Westfalen mit den großen Zentren Köln und Düsseldorf liegen im oberen Bereich des Gehalts-Rankings. Ganz hinten beim Grafik-Designer-Gehalt sind die ostdeutschen Bundesländer, wo Du im Schnitt 2.653 € verdienst und damit 13 Prozent weniger als im gesamten Westen.
Gehalt nach Branche
Für Dich als Grafikdesigner ist vor allem auch die Branche von Interesse, in der Du arbeitest, denn hier ergeben sich die meisten Gehaltsunterschiede. Wie groß diese im Vergleich zum durchschnittlichen Grafikdesigner-Gehalt ausfallen, kannst Du in der nachfolgenden Auflistung sehen:
- Beratung (+ 37 Prozent)
- Chemie, Verfahrenstechnik (+ 25 Prozent)
- Messe / Messebetreiber (+ 24 Prozent)
- Autoindustrie (+ 15 Prozent)
- IT (+ 13 Prozent)
Geringer als im Durchschnitt fällt das Grafikdesigner-Gehalt in den folgenden Branchen aus:
- Einzelhandel (- 0,5 Prozent)
- Touristik / Freizeit (- 2 Prozent)
- Bildung (- 3 Prozent)
- Internethandel (- 10 Prozent)
- Hotel und Gaststätten (- 13 Prozent)
Gehalt nach Betriebsgröße
Kleine Betriebe / Freiberufler
Wenn Du in einem kleinen Betrieb mit weniger als 100 Mitarbeitern arbeitest, kannst Du laut Gehaltsstudie der Werbebranche von einem durchschnittlichen Gehalt von 38.802 Euro brutto im Jahr ausgehen. Dass Du damit annähernd so viel verdienst wie der Gesamtdurchschnitt hängt damit zusammen, dass Grafikdesigner in den allermeisten Fällen in kleinen oder sogar Kleinstunternehmen arbeiten.
Ebenfalls in diesem Bereich ausgewertet und miterfasst sind die vielen freiberuflichen Grafikdesigner, die für ihre Tätigkeit kein festes Gehalt beziehen, sondern im Auftrag für andere nach Stundensätzen arbeiten. Das tatsächliche Durchschnittseinkommen eines Freelancers in diesem Bereich zu ermitteln, ist kaum möglich. Wenn Du unter Einrechnung Deiner Kosten und Leerzeiten auf ein vergleichbares Monatseinkommen wie ein angestellter Kollege kommen möchtest, solltest Du einen Stundensatz als Grafiker zwischen 30 und 50 Euro ansetzen.
Mittlere und große Betriebe
Mitarbeiter in mittleren und größeren Betrieben verdienen überdurchschnittliche Gehälter. In einem Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern macht sich dies mit einem Plus von 9 Prozent und in einem Unternehmen über 1.000 Mitarbeitern mit einem Plus von 20 Prozent bemerkbar.
Gehalt nach Unternehmensgröße
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Kleine Unternehmen |
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€2.731 |
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Mittlere Unternehmen |
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€3.290 |
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Große Unternehmen |
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€3.717 |
Gehalt nach Geschlecht
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit verdienen Frauen im Beruf Grafikdesigner im Schnitt 114 Prozent weniger als Männer. Damit fällt die Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern beim Grafikdesigner-Gehalt etwa gleich groß oder sogar geringer aus als in den meisten anderen Medienberufen wie z.B.:
- Mediengestalter (- 11,5 Prozent)
- Kameramann/ - frau (- 19 Prozent)
- Werbefotograf (- 19 Prozent)
Weniger bemerkbar als im Grafikdesign macht sich der so genannte gender pay gap in den Bereichen
- Verlagsangestellter (- 7 Prozent)
- Webdesigner (- 3,5 Prozent)
Im Schnitt verdienen Frauen 3.192 € pro Monat und Männer 3.709 € pro Monat. Damit verdienen Männer durchschnittlich 14% mehr als Frauen
Gehalt nach Berufserfahrung
Als erfahrener Grafikdesigner kannst Du im Schnitt nach etwa 10 Jahren im Beruf mit einer Gehaltssteigerung von insgesamt fast 30 Prozent rechnen. Doch bereits nach 3 Jahren ist Dein Grafikdesigner-Gehalt im Regelfall bereits um 10 Prozent gewachsen.
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