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Bonitätsprüfung: Was ist das & was wird geprüft?

Egal ob ein Kredit, ein neuer Handyvertrag oder eine große Anschaffung, die auf Raten bezahlt werden soll, einer Bonitätsprüfung wirst Du Dich dabei oft unterziehen müssen. Schließlich will der Käufer oder Leihende auch wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit er oder sie das Geld wieder zurückbekommen. Wie so eine Bonitätsprüfung funktioniert, was Du beachten musst und wie Du Deine Bonität beeinflussen kannst, erklären wir Dir in diesem Guide.

Was ist eine Bonitätsprüfung?

Mit Bonität bezeichnet man die Kreditwürdigkeit einer Privatperson oder eines Unternehmens, die beschreibt, wie fähig und willig die Person oder das Unternehmen ist seinen Zahlungsverpflichtungen zuverlässig nachzukommen. Eine Bonitätsprüfung ist somit eine Abfrage Deiner Bonität, sprich Deiner Zahlungswillig und -fähigkeit bzw. Deine wirtschaftliche Vertrauenswürdigkeit.

Welche Daten werden bei einer Bonitätsprüfung abgefragt?

Wenn es zu einer Bonitätsprüfung kommt, werden eine ganze Reihe an Daten abgefragt und berücksichtigt, die in ihrer Kombination das bestmögliche Bild zu einer Kreditwürdigkeit abgeben sollen. Folgende Daten werden hier berücksichtigt:

Personenbezogene Daten

Bei einer Bonitätsprüfung werden Deine Personendaten wie Vor- und Dein Nachname, Dein Geburtsdatum, Dein Geschlecht und Deine Meldeadresse angefragt. Dies geschieht, um einerseits sicher zustellen, dass die Bonitätsprüfung auch wirklich die korrekte Person erfasst, andererseits werden hier die möglichen Vertragsdaten, die Du bei Deinem Geschäftspartner (z.B. Handy-Anbieter, Kreditgeber etc.) angegeben hast, nochmals auf Korrektheit überprüft.

Aus diesen Merkmalen lassen sich aber auch erste statistische Annahmen über die Wahrscheinlichkeit Deiner Kreditwürdigkeit ermitteln. Deshalb werden hier auch Familienstand und die Anzahl der Kinder mit eingebunden. So ist es wahrscheinlicher, dass ein 30-Jähriger kreditwürdiger ist als ein 18-Jähriger, da erster schon länger im Leben steht.

Arbeitsverhältnis

Ein weiteres, wichtiges Kriterium, das abgefragt wird, sind Deine Daten zum Arbeitsverhältnis. Diese sind einerseits wichtig, um zu überprüfen, ob Du ein regelmäßiges Einkommen hast und dienen auch als Sicherheit, denn falls Du in Verzug gerätst, könnte Dein Einkommen bei Deinem Arbeitgeber pfändbar sein.

Freiberufler haben es hier schwerer, da sie keinen direkten Arbeitgeber haben und oftmals das Einkommen schwankt. Hier kann eine Bonitätsprüfung unter Umständen ins Leere greifen und zusätzliche Nachweise von Deiner Seite, wie Abrechnungen, sind erforderlich.

Vertragsdaten

Hast Du schon andere Verträge laufen? Beispielsweise mit Kreditunternehmen? Dann sind diese Vertragsdaten auch Teil der Bonitätsprüfung. Sie müssen übrigens nicht zwangsläufig negativ für Deine Bonität sein, denn sie zeigen auch, dass Dir ein anderer Geschäftspartner schon Kreditwürdigkeit eingeräumt hat. Problematisch wird es nur, wenn die Zahlungen, die dort vereinbart sind schon so hoch sind, dass ein weiterer Geschäftspartner mit Zahlungen im Sinne der Zahlungsfähigkeit unwahrscheinlich erscheint.

Inkassodaten

Hast Du Zahlungen nicht beglichen und sie sind deshalb in ein Inkassoverfahren eingegangen, so wird dieser Fakt und die entsprechenden Daten ebenfalls Teil der Bonitätsprüfung. Die Daten bleiben in diesem Fall bis zum 3. Kalenderjahr in Deinen Bonitätsinformationen vermerkt.

Gerichtsdaten

Bestimmte Gerichtsdaten sind ebenfalls Teil der Bonitätsprüfung. Hierunter fallen zum Beispiel Haftbefehle, Nichtabgaben der Vermögensauskunft oder Eidesstattliche Versicherungen. Diese haben meist eine negative Auswirkung auf Deine Bonitätsprüfung.

Unternehmensanteile

Auch bestehende Unternehmensanteile zählen zu den relevanten Informationen in Bezug auf Deine Bonität, da sie unter Umständen und im Notfall auch pfändbar sind.

Wie kann ich meine Bonität überprüfen?

Gemäß der Datenschutzverordnung (DSGVO) hat jeder Verbraucher das Recht mehrmals im Jahr kostenlos eine Selbstauskunft zu ersuchen, um die eigene Bonität zu prüfen. Anhand der Selbstauskunft kannst Du sehen, welche Daten über Dich gespeichert sind wann bzw. von wem eine Bonitätsprüfung Deiner Person beantragt wurde. Du kannst also jederzeit Deine Bonität selbst prüfen. Dazu musst Du nur einen schriftlichen Antrag an eine der Auskunfteien stellen, die Dir nach ein paar Wochen Deine Daten zur Selbstauskunft zu schicken.

Es geht aber auch einfacher und schneller. In unserer Kurzübersicht findest Du Anbieter, die Dir eine Bonitätsprüfung online ganz einfach machen und Dir eine Menge Zeit und Papierkram sparen. Hier kannst Du Deine Bonitätsprüfung sofort und online absolvieren:

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    Eine Selbstauskunft ist nicht immer das Gleiche wie eine Bonitätsprüfung Solltest Du beispielsweise eine Bonitätsprüfung für Deinen Vermieter brauchen, reicht die Selbstauskunft nicht. Eine Bonitätsprüfung umfasst einerseits detaillierte persönliche Informationen, die ausschließlich zu Deinem privaten Verwendung vorgesehen ist und andererseits in einem separaten Abschnitt Informationen zu Deiner Bonität, die Du ohne weiteres an den neuen Vermieter weiter reichen darfst. In diesem Abschnitt sind nur Informationen enthalten, die für einen Vertragsabschluss relevant sind.

    Wer führt eine Bonitätsprüfung durch?

    Wenn ein Vertragspartner mit Dir einen Vertrag eingehen will und dafür Deine Bonität prüfen lässt, so kann er diesen Auftrag an so genannte Auskunfteien geben, die die Bonitätsprüfung für ihn übernehmen und dann schriftlich einen Bonitätsnachweis erstellen.

    Schufa

    Die wohl bekannteste, aber bei Weitem nicht einzige Auskunftei ist die Schufa Holding AG. Ausgehend von den gespeicherten positiven und negativen Merkmalen sowie den Informationen zum Zahlungsverhalten ermittelt die Schufa jeweils einen branchenspezifischen Scorewert, der angibt wie hoch ein zu erwartender Zahlungsausfall in Bezug auf den jeweiligen Bereich, z.B. Ratenkredit oder Handyvertrag ist.

    Bei der Schufa kannst Du mehrmals im Jahr eine kostenlose Selbstauskunft bekommen oder eine Bonitätsprüfung, die mit Kosten verbunden sind.

    Unternehmen

    Neben der Schufa gibt es noch eine Reihe anderer Unternehmen, die eine Bonitätsprüfung übernehmen können. Manche von Ihnen stehen mit Deinem Vertragspartner, beispielsweise Deinem Handy-Anbieter schon in Kontakt und werden im Falle einer notwendigen Bonitätsprüfung direkt von ihm beauftragt. Wie die Schufa greifen auch diese Unternehmen auf die vorhandenen Daten zu, die sie entweder in ihren eigenen Datenbanken gespeichert haben oder anderswo abfragen.

    Banken

    Auch Banken haben die Möglichkeit eigenständig oder auf Auftrag eine Bonitätsprüfung durchzuführen. Dies ist vor allem oft der Fall, wenn Du vorhast bei der jeweiligen Bank einen Kredit aufzunehmen. Aber auch für auswärtige Auftraggeber prüfen Banken. Hier geht es dann auch um Deine finanzielle Situation, Deine Einnahmen und Ausgaben und Deine Kredit- und Zahlungshistorie, die als Kriterien herangezogen werden, um Deine Kreditwürdigkeit zu erforschen.

    Warum wird meine Bonität geprüft?

    Deine Bonität wird immer dann überprüft, wenn ein (potentieller) Vertragspartner mit Dir ein Geschäft eingehen will, in dem er Dir eine Leistung oder ein Produkt zur Verfügung stellt, dass Du abzahlen sollst. Dazu musst Du einen Bonitätsnachweis erbringen. Mit einer Bonitätsprüfung kann der Vertragspartner Deine Zahlungshistorie einsehen und sich einen statistisch erstellten Wert geben lassen, der voraussagt, wie wahrscheinlich Du zahlungsfähig — und damit in seinen Augen kreditwürdig — bist.

    Wie kann ich meine Bonität beeinflussen?

    Um zu wissen, wie Du Deine Bonität beeinflussen kannst, musst Du zuerst alle relevanten Faktoren kennen. Diese Faktoren sind

    • personenbezogenen Angaben: besonders Alter, Geschlecht, Familienstand und Kinder
    • Arbeits- und Anstellungsverhältnisse
    • Vermögensverhältnisse
    • Einnahmen und Ausgaben
    • eventuelles Wohneigentum
    • Unternehmensanteile
    • Zahlungsverhalten
    • Bank-, Inkasso- und Gerichtsdaten

    Aus all diesen Faktoren erstellen die Auskunfteien einen so genannten Score, also einen Zahlenwert, der Deine Kreditwürdigkeit repräsentiert. Bei der Schufa ist zum Beispiel der beste Score 100 Punkte und damit perfekte Kreditwürdigkeit. Ist Dein Score niedriger als 97,5 wirst Du als geringes Risiko eingestuft. Zwischen 80 und 90 giltst Du als deutlich erhöhtes Risiko. Unter 50 bist Du als sehr kritisches Risiko eingestuft und es ist sehr wahrscheinlich, dass Du keine guten Chancen haben wirst, weil Deine Bonität so schlecht ist.

    Achtung:

    Diese Scores berechnen nicht Deine Kreditwürdigkeit direkt, sondern die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls auf Deiner Seite.

    Um diese Scores und damit Deine Bonität positiv zu beeinflussen, kannst Einiges tun:

    1. Bonität regelmäßig abfragen

    Grundsätzlich ist es äußerst ratsam mindestens ein Mal im Jahr eine Selbstauskunft zu machen, um Deine Bonität und Deine Daten zu prüfen. Denn nicht immer kann Dir klar sein, was alles in Deinen Daten vorhanden ist und gespeichert wird bzw. was sich positiv oder negativ auf Deinen Score auswirkt. So manche Dinge, die sich auf Deine Bonität auswirken, hat man nämlich gar nicht auf dem Schirm.

    Beispiel:

    Du möchtest einen Ratenkredit aufnehmen und meldest Dich dafür bei einer Bank, um den Kredit zu beantragen. Die Bank veranlasst daraufhin eine Bonitätsprüfung. Sollte sie für diese spezielle Bank und ihre internen Richtlinien nicht ausreichend sein und die Bank lehnt ab, versuchst Du es bei einer anderen Bank. Diese mehrfachen Anfragen von Banken zur Bonitätsprüfung werden alle gespeichert und gelten für Deinen Score als Negativmerkmal, dass Deine Bonität verschlechtert.

    Eine eigene Bonitätsprüfung erlaubt Dir zuerst einmal wichtige Kenntnis zu erlangen, um dann weitere Schritte einzuleiten.

    2. Fehler korrigieren

    Mit Deiner eigenen Bonitätsprüfung kannst Du auch checken, ob alle Deine Daten und Angaben korrekt sind. Außerdem kannst Du prüfen, ob die Löschfristen für Deine Vertrags- und Verbraucherdaten eingehalten wurden. Die Löschfrist beträgt in der Regel 3 Jahre. Danach sollte sich der Eintrag automatisch selbst löschen. Doch das ist nicht immer der Fall. Falls Daten falsch oder nicht gelöscht sind, kannst Du Einspruch einreichen. Beschwerden nimmt der Landesdatenschutzbeauftragte am betreffenden Firmensitz entgegen, notfalls schalten Sie einen Anwalt ein. Denn bei Verstoß gegen die Auskunftspflicht können Bußgelder in sechsstelliger Höhe drohen.

    3. Negativmerkmale verbessern

    Das Ausmerzen von Negativmerkmalen, die sich bei einer Bonitätsprüfung auf Deinen Score auswirken, ist eine weitere effektive Maßnahme, die Du ergreifen kannst. Hier gibt es grundsätzliche Regeln und Regeln für spezielle Fälle.

    Allgemein solltest Du immer auf folgende Verhaltensregeln achten:

    • Zahl Deine Rechnungen immer pünktlich
    • Kündige ungenutzte Konten und Kreditkarten
    • Nutze keinen Dispokredit
    • Bei Ratenzahlungen jeglicher Art, solltest Du immer pünktlich zahlen
    • Achte auf eine gute Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben
    • Mach regelmäßig eine Selbstauskunft

    Im Falle von aktuellen Zahlungsschwierigkeiten bei einem Vertragspartner, solltest Du immer direkt mit Deinem Vertragspartner sprechen und um Stundung oder Verringerung der Raten bitten. So kannst Du an Schufa und Co. vorbei arbeiten und beine Bonität auch im Problemfall bewahren.

    Bei Kreditanfragen wird jede Kreditanfrage mit einer Bonitätsprüfung versehen und somit 12 Monate gespeichert. Du solltest also lieber neutrale Konditionsanfragen machen, um Deine Bonität nicht zu gefährden.

    Bei Gerichtsdaten hast Du manchmal die Möglichkeit auf einen Antrag auf vorzeitige Löschung zurückzugreifen: Die Forderung ist bezahlt? Lass Dir eine Bestätigung bzw. den Titel aushändigen - und den unliebsamen Eintrag beim zentralen Vollstreckungsgericht löschen und zwar durch eine Löschungsurkunde offiziell verbrieft.

    Dein Vertrag ist abgelaufen? Unternehmen müssen personenbezogene Daten auf Bitte der Betroffenen löschen - sobald ein Kauf abgeschlossen, das Girokonto aufgelöst, der Handyvertrag beendet ist, nicht erst nach Ablauf von drei Jahren. Hier wird nur eine Ausnahme gemacht, wenn Informationen zur Abrechnung oder für steuerliche Belange gebraucht werden. Sollten die Daten nicht automatisch gelöscht werden, kannst Du auf Löschung bestehen.